| Titel: | Joseph Maudslay's rotirende Dampfmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. LXXIV., S. 401 | 
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                        LXXIV.
                        Joseph Maudslay's rotirende
                           Dampfmaschine.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Octbr.
                              1852, S. 345.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Maudslay's rotirende Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 29
                              stellt die Maschine im Längendurchschnitt, Fig. 30 im
                              Horizontaldurchschnitt, Fig. 31 in der Endansicht
                              und Fig. 32
                              im Querschnitt nach der Linie cd dar.
                           
                           A, B sind zwei Cylinder von verschiedenen Durchmessern,
                              wovon der kleinere innerhalb des größeren, jedoch excentrisch zu diesem, rotirt. C ist eine Kolbenplatte, welche von der inneren Seite
                              des größeren Cylinders hervorragt und bei erfolgender Rotation des letzteren sich in
                              und aus einer Vertiefung D bewegt, welche in der Seite
                              des inneren Cylinders A angebracht ist. Die Enden A
                              a und B
                              b beider Cylinder sind genau abgedreht und
                              passen genau ineinander. Der größere Cylinder besitzt an jeder Seite eine hohle
                              Achse. Diese beiden Achsen oder Zapfen rotiren in festen Lagern G¹, G², welche
                              mit Stellschrauben versehen sind, um die gegenseitige Stellung der Cylinder genau
                              adjustiren zu können. F ist eine Spindel oder Achse,
                              welche den kleineren Cylinder A trägt, durch seine
                              Mitte, sowie durch die hohlen Zapfen G³, G⁴ geht und an ihren Enden in den Lagern H, H liegt. Die Lager G¹, G² und H,
                                 H sind parallel, aber nicht in einer Linie mit
                              einander angeordnet, und die hohlen Räume der Zapfen des größeren Cylinders sind so
                              weit, daß sie der Achse des kleineren Cylinders gestatten in ihrer excentrischen
                              Stellung hindurchzugehen. Die Büchsen I, I enthalten die
                              Liederung für die Achsen und leiten zugleich den Dampf durch die Zapfen. K, K sind Oeffnungen in der Seite des kleineren
                              Cylinders, durch welche der Dampf in das Innere desselben gelangt. L, L Canäle zur Zulassung des Dampfes hinter oder auf
                              eine Seite der Kolbenplatte; M, M Canäle, durch welche
                              der Dampf an der entgegengesetzten Seite entweicht. N
                              ein Vierwegehahn, mit dessen Hülfe die Maschine in Gang gesetzt, eingestellt,
                              regulirt oder rückgängig gemacht wird.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Der Dampf tritt durch den hohlen
                              Zapfen G⁴ an dem einen Ende des größeren
                              Cylinders in den inneren Raum zwischen beide Cylinder, d.h. in den Raum, welcher
                              jetzt hinter oder an einer Seite der Kolbenplatte sich befindet; indem er gegen die
                              Kolbenplatte drückt, führt er sie mit herum, um mit ihr sowohl den größeren
                              Cylinder, woran sie befestigt ist, als auch den kleineren Cylinder, welcher mit dem
                              größeren durch die Kolbenplatte verbunden ist. Indem die beiden Cylinder zusammen
                              rotiren, nimmt die zwischen denselben befindliche Kolbenfläche stufenweise ab, bis
                              sie die Berührungsstelle beider Cylinder, d.h. den todten Punkt der Rotation
                              erreicht, über welchen die Maschine durch das Beharrungsmoment weggeführt wird.
                              Nachdem der Dampf auf diese Weise seine Wirkung vollbracht hat, entweicht er an der
                              entgegengesetzten Seite der Kolbenplatte durch den hohlen Zapfen G³ an dem andern Ende des größeren Cylinders
                              entweder in die freie Atmosphäre oder in einen Condensator, je nachdem die Maschine
                              als Condensationsmaschine oder als Hochdruckmaschine arbeiten soll.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
