| Titel: | Apparat zur Verfertigung der Schmelztiegel; von Hrn. Serizier. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. VI., S. 35 | 
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                        VI.
                        Apparat zur Verfertigung der Schmelztiegel; von
                           Hrn. Serizier.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Octbr. 1852, S.
                              215.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Serizier's Apparat zur Verfertigung der Schmelztiegel.
                        
                     
                        
                           a, b, c, d, Fig. 12 und 13, ist ein
                              Gerüst von Holz, dessen verschiedene Theile fest mit einander verbunden sind;
                           e, f sind unter einander und mit dem Gerüst verbundene
                              Holzstücke.
                           Das Stück e ist mit einer bronzenen Schraubenmutter g versehen, welche mittelst vier Bolzen befestigt ist.
                              Diese Mutter nimmt eine eiserne Schraube h auf, der man
                              mittelst eines vierarmigen Hebels eine Längenbewegung geben kann. Die Achse der
                              Schraube h wird nicht allein mittelst der Mutter g, sondern auch mittelst zweier Falzen in einer und
                              derselben Ebene erhalten. Eine Druckschraube, welche sich zu gleicher Zeit mit der
                              Schraube h in einer ringförmigen Kehle in der letztern
                              dreht, stellt sie fest.
                           An den beiden Enden der Schraube h ist eine massive
                              hölzerne Form r befestigt, welche genau die innere Form
                              der anzufertigenden Tiegel hat. Diese Form besteht aus einer gußeisernen Scheibe o und an dieselbe ist die eigentliche hölzerne Form
                              mittelst Schrauben befestigt. Die conische Holzform hat einen Ueberzug von
                              Zinkblech, der durch Drücken auf der Drehbank gebildet und noch durch kleine Nägel
                              an dem Holze festgehalten ist.
                           Das Ende der Schraube h ist mit einem Falz versehen, und
                              ein ähnlicher Falz befindet sich in der gußeisernen Scheibe o und in dem Holz, so daß die Verbindung beider Theile mittelst eines
                              Schließkeils leicht bewirkt werden kann.
                           In der Verlängerung der Schraubenachse liegen die Achsen zweier gußeisernen Cylinder,
                              von denen ein jeder aus zwei Theilen besteht. Der eine, p, ist mittelst seiner Ränder an den Balken f
                              des Gerüstes durch vier Schraubenbolzen befestigt; der zweite, q, kann mittelst zwei Griffen weggenommen werden. Die
                              beiden Halbcylinder sind bloß durch Haken mit einander verbunden.
                           In dem Innern eines jeden der gußeisernen Cylinder sind drei Stücke Holz t angebracht, die so zugeschnitten sind, daß die Form
                              ihrer innern Oberfläche, wenn sie zusammengelegt sind, genau der äußern Oberfläche
                              des anzufertigenden Tiegels entspricht.
                           u hölzerner Hebel, der um das Scharnier x beweglich ist und mittelst des Gegengewichts y in der Höhe erhalten werden kann. Am untern Ende des
                              Hebels u ist eine genau gearbeitete Schraube mit Kopf
                              angebracht, durch welche die beiden gußeisernen Halbcylinder stark gegen einander
                              gedrückt erhalten werden können, wenn man den Hebel u
                              gegen z treten läßt. Uebrigens kann man dem Hebel jede
                              andere geneigte Lage geben, indem man die Schraube an seinem Ende höher oder
                              niedriger stellt.
                           Wenn nun die hölzernen Modelle n und t sich in der in den Figuren angegebenen Stellung
                              befinden, so kann man die Tiegel dadurch verfertigen, daß man die beiden
                              Halbcylinder durch den senkrechten Hebel zusammengedrückt erhält, alsdann in die
                              conische Vertiefung den Thon wirft, welcher zur Anfertigung der Tiegel dient, und
                              endlich die Form n mittelst der Schraube h so in die Form t
                              hineindrückt, daß zwischen beiden Formen nur der Raum bleibt, welchen der thönerne
                              Tiegel einnimmt. Nun führt man die Schraube und den Hebel in die in Fig. 12 angegebene
                              Stellung zurück, nimmt die Formen q und t aus einander, und den nun fertigen Tiegel heraus.
                           Durch Auswechselung der Formen n und t kann man mittelst dieser Maschine Tiegel von jeder
                              Größe anfertigen. Man kann auch eine ununterbrochene Fabrication dadurch bewirken,
                              daß man an beiden Enden der Schraube Formen anbringt.
                           Mittelst starken Drucks, den der Arbeiter beliebig reguliren kann, können die Tiegel
                              aus einer weniger Wasser enthaltenden Thonmasse angefertigt werden, als auf die
                              gewöhnliche Weise, und es erfolgt alsdann das Trocknen rascher und ohne Risse. Durch
                              die Drehung der Form n werden die Wände der Tiegel sehr
                              glatt und gleichartig, und haben nicht die so nachtheiligen Blasen, wodurch häufig
                              ein Zerspringen der Tiegel veranlaßt wird, sobald man sie hohen Temperaturen
                              aussetzt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
