| Titel: | Collodion-Präparat zur Darstellung von Lichtbildern auf Glas; von P. Mathis. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XIII., S. 65 | 
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                        XIII.
                        Collodion-Präparat zur Darstellung von
                           Lichtbildern auf Glas; von P.
                              Mathis.
                        Aus dem Cosmos, Revue encyclopédique, Novbr. 1852,
                              Nr. 31.
                        Mathis' Collodion-Präparat zur Darstellung von Lichtbildern
                           auf Glas.
                        
                     
                        
                           P. Mathis, Studienrector in Namur, wendet folgendes
                              Collodion-Präparat mit bestem Erfolg an, um Lichtbilder auf Glas (nach dem
                              Verfahren von Bingham, im polytechn. Journal Bd. CXXV S. 28) darzustellen.
                           Man zerreibt in einem Glas- oder Porzellanmörser 2 oder 3 Gramme hydriodsaures
                              Ammoniak mit 30 oder 40 Grammen Alkohol und gießt dann das Ganze in eine Glasflasche
                              (mit eingeriebenem Glasstöpsel), welche beiläufig 200 Gramme Alkohol enthält. Man
                              schüttelt öfters um, und setzt nachher 2 oder 3 Gramme Jodsilber zu, welches frisch
                              bereitet, noch feucht und mit Weingeist ausgewaschen ist.
                           Man muß nun Collodion haben, welches auf folgende Weise bereitet ist: in eine
                              Mischung von 100 Grammen Schwefeläther und 10 Grammen Alkohol gibt man 1 Gramm
                              Schießbaumwolle, schüttelt und läßt 24 Stunden lang ruhig stehen.
                           Von diesem Collodion nimmt man 50 Gramme und versetzt es mit 50 Grammen der ersten
                              Auflösung, nebst 3 Grammen einer gesättigten Auflösung von flußsaurem Ammoniak in
                              Alkohol.
                           Dieses Collodion gibt sehr gute Resultate und hält sich lange Zeit. – Man kann
                              aber seine Empfindlichkeit verdoppeln und verdreifachen durch folgendes
                              Verfahren:
                           Nachdem man die mit diesem Collodion überzogene Glasplatte aus dem Bad von
                              salpetersaurem Silber genommen hat und dann abtropfen ließ, gießt man auf ihre
                              Oberfläche folgende Composition:
                           Man löst in 100 Theilen destillirten Wassers 2 oder 3 Theile flußsaures Ammoniak auf;
                              dann setzt man einige Theile Alkohol oder Essigsäure zu. Ohne diesen Zusatz würde
                              die Composition das Collodion nicht angreifen.