| Titel: | Amerikanischer Melkapparat, patentirt für W. E. Newton, Civilingenieur in London, am 10. Febr. 1851. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XVI., S. 73 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XVI.
                        Amerikanischer Melkapparat, patentirt für
                           W. E. Newton,
                           Civilingenieur in London, am 10. Febr. 1851.
                        Aus dem London Journal of arts, Septbr. 1852, S.
                              173.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Amerikanischer Melkapparat.
                        
                     
                        
                           Dieser Apparat besteht in einem Sack aus Gutta-percha oder Kautschuk, welcher
                              die Zitze der Kuh einschließen soll. An das untere Ende dieses Sacks wird eine
                              kleine silberne Röhre befestigt, durch deren Mündung ein Kolben aus Silber oder
                              einem andern nicht leicht oxydirbaren Metall oder auch aus Gutta-percha
                              geschoben wird. Besteht der Kolben aus Metall, so ist er zu liedern, besteht er aber
                              aus Gutta-percha, so ist dieses nicht nöthig. Die Röhre und der Kolben
                              werden, wenn der Sack angelegt ist, in den Milchcanal der Zitze gesteckt und der
                              Sack rings um den Euter in die Höhe gezogen. In dieser Lage drückt ein an die
                              Mündung des Sacks befestigtes elastisches Band, wie die Hand eines Melkenden, den Euter zusammen,
                              und wegen der Undurchdringlichkeit des Sacks theilt sich sofort eine gewisse Wärme
                              wie durch den Mund des Kalbes der Zitze mit. Beim Zurückziehen des Kolbens wird die
                              Mündung der Zitze durch die Seiten der Röhre ausgedehnt erhalten, worauf
                              augenblicklich der Milchausfluß erfolgt.
                           Fig. 16
                              stellt diese Melkvorrichtung dar; Fig. 17 ist eine
                              besondere Ansicht der Röhre, Fig. 18 eine besondere
                              Ansicht des Kolbens. A ist der Sack, B das an denselben befestigte elastische Band, C die an dem unteren Ende des Sacks befindliche Röhre,
                              welche vermittelst zweier kleiner Hälse D und E luftdicht an den Sack befestigt wird. Durch diese
                              Röhre wird der ungefähr 2 Zoll lange silberne Kolben G
                              gesteckt, welcher etwa 1/4 Zoll länger als die Röhre und an seinem Ende genau und
                              fein abgerundet ist, damit er die Zitze nicht beschädigen kann, wenn er in den
                              Milchcanal gesteckt wird. Um den Kolben bequem halten zu können, befindet sich an
                              seinem Ende ein Ring H.
                           Die Manipulationen mit dem Instrumente sind nun folgende. Die Person, die sich
                              desselben bedient, öffnet es und wendet das Innere des Sacks nach außen, so daß der
                              eindringende Theil der Röhre und der Kolben ganz frei wird. Darauf wird die Röhre
                              mit dem aus ihrem Ende ein wenig hervorragenden Kolben vorsichtig, so weit es geht,
                              in den Milchcanal gesteckt und in dieser Lage gelassen, bis der Sack über den Euter
                              gezogen und mittelst des elastischen Bandes an denselben befestigt ist. Nun wird der
                              Kolben langsam zurückgezogen, während der Milchcanal durch die Seiten der Röhre
                              ausgedehnt bleibt, damit die Milch ausfließen kann. Letzteres geschieht in Folge des
                              durch den luftdichten Sack ausgeübten Druckes.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
