| Titel: | Verbesserungen an den Achsen und Büchsen der Räder aller Art; von dem Mechaniker Heil. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XXXVIII., S. 183 | 
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                        XXXVIII.
                        Verbesserungen an den Achsen und Büchsen der
                           Räder aller Art; von dem Mechaniker Heil.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Octbr. 1852, S.
                              184.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Heil's Verbesserungen an den Achsen und Büchsen der
                           Räder.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich sind zu den Wagenachsen mit sogenannten Patentbüchsen, welche seit 20 bis
                              25 Jahren in Gebrauch kamen, vier Stücke Messing erforderlich, nämlich zwei
                              Schraubenmuttern, eine Scheibe und eine äußere Hülse, welche den Absatz der Büchse
                              am Ende der Achse verschließt. Eine solche Einrichtung ist kostspielig und unbequem,
                              sowie sie auch Zeitverluste veranlaßt, wenn die mit solchen Patentbüchsen versehenen
                              Wagen nicht von Leuten geschmiert werden, welche die Einrichtung gut kennen.
                           Hr. Heil hat diese Nachtheile dadurch zu verbessern
                              gesucht, daß er diese verschiedenen Stücke durch ein einziges ersetzt, welches
                              zugleich Schraubenmutter, Schmierbehälter und äußere Hülse bildet, so daß, um die
                              Büchse auf ihrer Achse zu befestigen, es genügt dieses Stück auf das Ende der
                              letztem zu schrauben, und die Schraubenmutter gehörig anzuziehen. Eine solche
                              Einrichtung gewährt den Vortheil, daß sie leichter und wohlfeiler anzufertigen und
                              sehr leicht zu schmieren ist.
                           Fig. 14 ist
                              ein senkrechter Durchschnitt durch die Achse und die sie umgebende Radbüchse, mit
                              Anwendung des neuen Stücks.
                           Die Figuren 15
                              und 16 sind
                              eine Ansicht von der inneren Seite und ein senkrechter Durchschnitt von dem
                              erwähnten Stück, welches in Bronze aus dem Ganzen gegossen ist.
                           Man sieht, daß dieses Stück aus einer Hülse A besteht,
                              welche den äußern Mantel bildet. An dem einen Ende hat diese Hülse einen gänzlich
                              geschlossenen Boden B, und an dem andern einen Rand oder
                              Kranz C, der sich genau an den Rand der Achsbüchse
                              anschließt; und im Innern besteht sie aus einer cylindrischen Schraube D, welche mit der gleich langen Hülse aus einem Stück
                              gegossen ist. Beide sind nicht allein am Boden, sondern auch noch durch vier Lappen
                              a verbunden, welche letztere dazu dienen, die
                              Schraube in der gehörigen Lage zu erhalten. Der ringförmige leere Raum zwischen
                              Schraube und Hülse dient als Behälter für das Oel, womit die Achse und ihre Büchse
                              geschmiert werden.
                           
                           Auf der vordern Fläche des Randes oder Kranzes von der Schraube ist ein Falz b angebracht, der gegen die Scheibe c (Fig. 14) am Ende des
                              Achsschenkels tritt. Wenn man die Schraubenmutter fest anzieht, so wird durch diese
                              Einrichtung ein dichter Verschluß hervorgebracht und es kann gar kein Oel
                              entweichen.
                           Da man die Schraubengewinde an den beiden Schenkeln einer und derselben Achse in
                              entgegengesetzter Richtung einschneidet, d.h. das eine Gewinde links und das andere
                              rechts, und die Schraubenmuttern auf dieselbe Weise eingerichtet sind, so ist
                              begreiflich daß, wenn die Muttern aufgeschraubt sind, sie sich während des Ganges
                              des Wagens unmöglich losziehen können, weil sich sonst die beiden Muttern zu
                              gleicher Zeit in gleicher Richtung losschrauben müßten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
