| Titel: | Die schottische Kornschneidmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XXXIX., S. 184 | 
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                        XXXIX.
                        Die schottische Kornschneidmaschine.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Octbr. 1852, S.
                              146.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Die schottische Kornschneidmaschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 12
                              stellt diese Maschine, deren Erfinder ein schottischer Geistlicher, Namens Patrick
                              Bell ist, in perspectivischer Ansicht dar. Sie
                              besteht aus einem gezimmerten Gestell A, 4 Fuß im
                              Geviert und 3 Fuß hoch, läuft auf zwei 4 Fuß im Durchmesser haltenden Haupträdern
                              B und zwei kleinen Vorderrädern von 18 Zoll
                              Durchmesser; die letzteren tragen die vordere Messerstange. Die Räder B sind durch Kuppelungen mit ihrer Achse verbunden und
                              diese Achse enthält ein Winkelrad D von 20 Zoll
                              Durchmesser, welches in ein an dem oberen Ende der geneigten Achse F befindliches Getriebe E
                              greift. Die Achse F enthält an ihrem unteren Ende eine
                              kurze Kurbel G, von welcher eine kurze Verbindungsstange
                              nach einer Stange J geht, mit welcher die Schenkel K der beweglichen Blätter eines Systems von Scheren L verbunden sind. Das nämliche Winkelrad D treibt noch ein Getriebe, das sich an dem unteren Ende
                              der kurzen geneigten Achse M befindet; das obere Ende
                              der letzteren setzt mit Hülfe eines Paares von Winkelgetrieben eine Querachse N in Umdrehung. Diese Achse ist es, welche sowohl das
                              unter 45° geneigte endlose Tuch O, als auch die
                              einsammelnden Flügel P in Bewegung setzt. Zur Bewegung des Tuchs dienen
                              drei mit einer Kuppelung versehene Winkelgetriebe Q,
                              welche die Tuchwalze R nach der einen oder der andern
                              Richtung in Rotation setzen. Die an das eine Ende des Gestells geschraubten
                              Eisenstangen S enthalten, jede an ihrem Ende, eine
                              adjustirbare verticale Stange zur Aufnahme der Achse des Flügelrades P, welches das geschnittene Korn einsammelt und dem
                              endlosen Tuch zuführt. Diese Achse wird mittelst eines gekreuzten Bandes von einer
                              kleinen an dem Ende der Achse N befindlichen Rolle aus
                              in Bewegung gefetzt. Das Flügelrad läßt sich nach der Höhe des Korns leicht in
                              verticaler Richtung und eben so, um das geschnittene Korn in geeigneter Weise auf
                              das endlose Tuch zu legen, in horizontaler Richtung adjustiren. Der Schneidapparat
                              besteht aus einer 6 Fuß langen, an den vorderen Theil des Gestells befestigten
                              Eisenstange U, an welche die dreizehn festen
                              Scherblätter V in gleichmäßigen Abständen von einander
                              geschraubt sind. Die nämliche Stange enthält ferner die zwölf beweglichen Blätter,
                              deren jedes jenseits seines Drehungszapfens als Verlängerung einen Schenkel K enthält, dessen Ende lose zwischen ein paar Stiften
                              der vibrirenden Stange I liegt. Die Maschine wird durch
                              ein Paar an eine Deichsel gespannte Pferde vorwärts geschoben. Die Wendung des
                              Apparates am Ende einer gemähten Bahn wird bewerkstelligt, indem man eines der
                              Haupträder mit den Messern außer Verbindung setzt. Jede Umdrehung dieser Räder
                              bringt die Maschine ungefähr 12 Fuß weit vorwärts, und da das Winkelrad und Getriebe
                              D, E ein Verhältnis von 6 : 1 hat, so macht die
                              Stange, welche die Scherenblätter in Bewegung setzt, auf diese Länge sechs
                              Hin- und Herbewegungen, und jedes Messer zwölf Schnitte. Die Messer
                              erstrecken sich 12 Zoll weit vorwärts, so daß das ungeschnittene Korn die Wirkung
                              der Scheren nicht hemmen kann. Die Flügel des Flügelrades fassen das Korn, halten es
                              gegen die Messer und legen das geschnittene Korn auf das dahinter befindliche
                              endlose Tuch. Dieses schafft das Korn in regelmäßigen Lagen auf die Seite, so daß es
                              bequem in Garben gebunden werden kann.
                           Auf dem Gute des Hrn. G. Bell, Bruders des Erfinders, ist
                              diese Maschine seit vierzehn Jahren in Gebrauch. Ein Mann leitet die Maschine,
                              während acht Weiber das Korn sammeln, vier Männer die Garben binden und zwei die
                              Garben zu Duzenden aufstellen. Die Leistung der Maschine besteht durchschnittlich in
                              12 Imperial Acres per Tag.
                           
                        
                     
                  
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