| Titel: | Mittel zum Zusammenschweißen des Stahls, des Schmiedeisens und anderer Metalle mit dem Roh- oder Gußeisen; von Hrn. John Peters. | 
| Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XCV., S. 440 | 
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                        XCV.
                        Mittel zum Zusammenschweißen des Stahls, des
                           Schmiedeisens und anderer Metalle mit dem Roh- oder Gußeisen; von Hrn. John Peters.
                        Aus Armengaud'sPublication industrielle, Bd. VIII p.
                              313.
                        Peters' Mittel zum Zusammenschweißen des Stahls mit dem Roh-
                           oder Gußeisen.
                        
                     
                        
                           Der Amerikaner John Peters ließ sich neuerlich in
                              Frankreich ein Verfahren patentiren, um die Oberfläche gußeiserner Gegenstände mit
                              Gußstahl, gewöhnlichem Stahl, Schmiedeisen und anderen Metallen zu bekleiden.
                           
                           Die erste Operation besteht darin, die Oberfläche der mit dem Gußeisen zu
                              vereinigenden Metallplatten auf eine der bekannten Arten zu reinigen und zu poliren.
                              Darauf müssen diese Platten in der Form, in welcher das Gußeisenstück abgegossen
                              werden soll, so angebracht werden, daß sie nach Vollendung des Gußstücks mit
                              demselben vereinigt sind und die ihnen zukommende Stelle einnehmen. Auf der
                              entgegengesetzten Seite ist in der Form ein leerer Raum angebracht, welcher zur
                              Aufnahme einer hinreichenden Menge flüssigen Metalles dient, wodurch der Stahl oder
                              das Schmiedeisen kurz vor dem Abguß gehörig erhitzt wird und die erforderliche
                              Ausdehnung erlangt.
                           Zu diesem Zweck wendet der Erfinder eine gußeiserne Gießlade an, die den Dimensionen
                              der mit dem Gußeisen zusammenzuschweißenden Stahlplatte entspricht. Die inneren
                              Wände der Gießlade werden mit einer dicken Lehmschicht überzogen, um das
                              Hängenbleiben des Gußeisens zu vermeiden.
                           Bügel mit Schrauben werden auf den Seitenwänden des Formkastens befestigt, um das
                              Verwerfen der Platten zu verhindern, was besonders dann nöthig ist, wenn die Laden
                              groß und die abzugießenden Stücke schwer sind. Die Eingüsse, durch welche das
                              flüssige Roheisen in die Form gelangt, um sich mit dem Stahl oder dem Schmiedeisen
                              zu vereinigen, müssen so eingerichtet seyn, daß das flüssige Metall nicht
                              unmittelbar auf die vorbereitete Oberfläche des Stahls gelangt, sondern von der
                              Seite, damit diese Oberfläche von dem flüssigen Eisen bespült wird.
                           Die Stahlplatte wird mit einer Schicht calcinirtem Borax oder mit einem ähnlichen
                              Flußmittel überzogen, wenn das Roheisen unmittelbar darauf gegossen wird. Bleibt
                              aber die Form mehrere Stunden vor dem Guß stehen, so überzieht man sie mit einem
                              Gemenge von 6 Theilen rohem Borax, den man langsam calcinirt und dann sehr fein
                              pulverisirt, und 1 Thl. kohlensaurem Ammoniak, welches man ebenfalls fein
                              pulverisirt und mit dem Borax möglichst genau vermischt.
                           Der Erfinder versichert, daß er mittelst dieses Verfahrens das Gußeisen mit allen
                              anderen Metallen bedecken kann, wodurch es mannichfaltige Eigenschaften, die seine
                              Anwendung sehr begünstigen, erlangt, und daß man auf diese Weise eine
                              Zusammenschweißung, bei großen sowohl als auch bei kleinen Stücken, bewirken
                              kann.