| Titel: | Ueber die Anfertigung und die Anwendung der in England gebräuchlichen durchlöcherten Thonplatten für Malzdarren; von Hrn. Wiebe, Mühlenbaumeister und Lehrer am k. Gewerbinstitut in Berlin. | 
| Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. VIII., S. 37 | 
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                        VIII.
                        Ueber die Anfertigung und die Anwendung der in
                           England gebräuchlichen durchlöcherten Thonplatten für Malzdarren; von Hrn. Wiebe, Mühlenbaumeister und
                           Lehrer am k. Gewerbinstitut in Berlin.
                        Aus den Verhandl. des Vereins zur Beförd. des Gewerbfl. in
                                 Preußen, 1852. fünfte Lieferung.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Wiebe, über die Anfertigung der durchlöcherten Thonplatten für
                           Malzdarren.
                        
                     
                        
                           Die Construction der Malzdarren hat in neuerer Zeit eine
                              wesentliche Verbesserung dadurch erfahren, daß man die Drahtgewebe, oder die
                              Metallplatten, auf welche man das zu darrende Getreide schüttete, durch Platten von
                              gebranntem Thon (kiln-tiles) ersetzt hat. Diese
                              Platten, etwa 10 Zoll im Quadrat haltend und zwei Zoll hoch, sind auf eigenthümliche
                              Weise durchlöchert, um der warmen Luft die nöthigen Durchgangs-Oeffnungen zu
                              gewähren. Sie bilden das Pflaster des Trockenbodens, indem sie, auf gußeiserne
                              Träger gelagert, einen vollkommen horizontalen Fußboden darstellen, auf welchem das
                              zu trocknende Malz in einer Schicht von 11 bis 12 Zoll Stärke ausgebreitet wird.
                              Gegen die Darren aus Drahtgewebe gewähren sie den großen Vorzug, daß man auf den
                              Thonplatten mit völliger Sicherheit umhergehen kann, um die erforderlichen Arbeiten
                              des Schüttens und Umstechens vorzunehmen, daß sie weniger Reparaturen unterworfen
                              sind, und daß diese sich leichter herstellen lassen, daß sie endlich eine große
                              Reinlichkeit möglich machen. Die Thonplatten sind außerdem viel schlechtere
                              Wärmeleiter, als eiserne Platten; das zu darrende Gut ist daher viel weniger dem Verbrennen durch eine
                              übertriebene Hitze ausgesetzt, und die Vertheilung der Wärme ist eine gleichmäßigere
                              und dauerndere als bei den Eisenplatten. Es besteht hier gewissermaßen derselbe
                              Unterschied, wie zwischen einem Kachelofen und einem eisernen Ofen.
                           In der großen Gewerbe-Ausstellung in London waren von mehreren
                              Thonwaaren-Fabriken Englands dergleichen durchlöcherte Thonplatten für
                              Malzdarren ausgestellt. Namentlich:
                           
                              
                                 Classe
                                 27.
                                 Nr.
                                   99.
                                 von der Grange-mouth coal Companyzu Grangemouth bei Glasgow in
                                    Schottland;
                                 
                              
                                     -
                                  –
                                   -
                                 123.
                                 Peake, T., Fabrikant zu Tunstall bei
                                    Woodbridge,unweit Ipswich, in Suffolk,
                                 
                              
                                     -
                                  –
                                   -
                                 130.
                                 J.Sealy, Fabrikant und Patent-Inhaber
                                    zu Bridgewaterbei Bristol, in Devonshire.
                                 
                              
                           Die ausgestellten Darrenziegel bildeten Thonplatten von der oben angeführten
                              Dimension, welche auf der oberen Seite das Ansehen einer ebenen, von zahlreichen
                              kleinen Oeffnungen durchlöcherten Fläche darboten, auf der untern Seite aber ein
                              System entweder cylindrischer oder prismatischer Vertiefungen von etwa 1 1/2 Zoll
                              Durchmesser und mit dünnen, gegen 1/4 Zoll starken Zwischenwänden zeigten. Diese
                              Vertiefungen reichten nicht durch die ganze Stärke der Thonplatte, sondern nur so
                              weit, daß sie eine Decke von 3 bis 4 Linien Dicke übrig ließen; in dieser Decke
                              waren die feinen Oeffnungen von etwa 3/4 bis 5/4 Linien Durchmesser allgebracht
                              (Fig. 1
                              bis 3), welche
                              auf der obern Fläche der Platten sichtbar waren und der warmen Luft zum Durchgang
                              dienen sollten. – Es waren sowohl solche Platten ausgestellt, welche auf der
                              untern Seite Oeffnungen von kreisförmigem Querschnitt hatten, als auch solche,
                              welche Oeffnungen von quadratischem Querschnitt besaßen (Fig. 4). Diese letzteren
                              stellen sich als Platten dar, welche auf ihrer untern Seite ein System gerader, sich
                              kreuzender Verstärkungsrippen haben.
                           Die Erfordernisse eines guten Darrenziegels sind außer einer sauberen und exacten
                              Ausführung die, daß er genug Festigkeit besitze, um nicht durchgetreten zu werden,
                              und daß er dabei möglichst wenig undurchlöcherte Thonmasse besitze. Die Erfahrung
                              hat gelehrt, daß sich beide Bedingungen am besten bei den Steinen mit cylindrischen
                              Vertiefungen erreichen lassen, und es wird daher diese Form fast allgemein der
                              anderen vorgezogen.
                           
                           Die Figuren 1,
                              2 und 3 stellen die
                              untere, die obere Ansicht und den Durchschnitt einer durchlöcherten Thonplatte mit
                              cylindrischen Vertiefungen dar, Figur 4 aber die untere
                              Ansicht einer solchen Platte mit prismatischen Vertiefungen.
                           Die Fabrication der Thonplatten geschieht fast durchgängig in ganz England mittelst
                              Handarbeit; nur in der Fabrik von Sealy, in Bridgewater,
                              sollen Maschinen zur Fabrication dieser Art von Ziegelsteinen angewandt werden. Die
                              Handarbeit ist aber so einfach, daß sie sich wohl ohne große Schwierigkeit auf den
                              preußischen Ziegeleien einführen lassen wird. Die folgende Beschreibung wird das
                              Verfahren vollkommen anschaulich machen.
                           Man verwendet zu den Darrenziegeln gut durchgearbeiteten, geschlämmten Thon, aus
                              welchem zunächst massive Platten von der Größe, welche die Ziegel bekommen sollen,
                              hergestellt werden. Diese Herstellung kann entweder auf Thonmaschinen, oder in
                              Formen geschehen, jedoch müssen die Steine entweder gepreßt, oder in die Formen
                              eingestampft werden, damit sie die Consistenz feuerfester Steine erhalten. Die noch
                              feuchten und plastischen Thonplatten werden zur weiteren Bearbeitung auf einen
                              ebenen und glatten Werktisch mit gußeiserner Tischplatte gelegt. Man deckt sodann
                              ein Messingblech von etwa einer Linie Stärke, welches genau die kreisförmigen
                              Ausschnitte enthält, die den Vertiefungen der Platte entsprechen, darauf. Dieses
                              Blech hat genau die Größe der Oberfläche des Steines, so daß es genau auf denselben
                              paßt. Um das Blech auf der Thonplatte unverrückbar zu befestigen, und zugleich zu
                              verhindern daß der Stein bei den ferneren Operationen seine Form verliere, wird um
                              die Platte ein Holzrahmen geschoben, welcher auch zugleich das Blech umfaßt, und
                              indem die eine Wand dieses Rahmens durch zwei Holzkeile fest angezogen wird, klemmt
                              man das Blech mit dem Steine zusammen in dem Rahmen fest.
                           Die Figur 5
                              zeigt die vorläufig zubereitete Thonplatte, Fig. 6 das Messingblech
                              und Fig. 7 den
                              Rahmen, wie er um die Thonplatte und das Blech gelegt und durch die Keile c und d festgezogen ist.
                           Zur weiteren Bearbeitung dient ein Werkzeug, welches Fig. 8 darstellt, und das
                              der Stecher genannt werden mag. Der Stecher ist ein
                              hohler Cylinder von Messingblech, oder besser aus Stahlblech; dieser Cylinder a hat genau den Durchmesser, welchen die kreisförmigen
                              Oeffnungen des Modellbleches besitzen; er läßt sich leicht durch dieselben hindurch
                              schieben. Die Länge des Cylinders ist gleich der Tiefe, welche die cylindrischen
                              Höhlungen des Steins erhalten sollen, vermehrt um die Dicke des Modellbleches. Oben hat der
                              Stecher einen vorspringenden Rand, mit welchem er sich auf das Modellblech auflegt,
                              wenn er bis zu der gehörigen Tiefe in die Thonplatte eingesenkt ist. Zur Handhabung
                              des Stechers dient ein Holzgriff c, welcher seitwärts
                              daran befestigt ist, und welcher nöthig ist, um den erforderlichen Druck ausüben zu
                              können, wenn man den Stecher in die Thonmasse eintreibt. In dem Stecher befindet
                              sich ein kleiner Kolben d, bestehend aus einer Scheibe
                              von Eisenblech, die an einer dünnen eisernen Stange e
                              befestigt ist, und welche sich durch den Knopf f in dem
                              Stechcylinder auf- und abschieben läßt. Um hierbei stets die richtige Lage zu
                              behalten, und um zu verhüten, daß der kleine Kolben herausfalle, hat die Stange e desselben oben eine kleine Führung. Der untere Rand
                              des Stechcylinders bildet eine Schneide und ist ganz leicht einwärts gebogen,
                              wodurch die untere Oeffnung des Stechers um ein Geringes verengt ist.
                           Der Arbeiter faßt das Werkzeug mit der vollen Hand an dem Griffe c, wobei der Daumen derselben Hand auf dem Knopfe f ruht. Der Stecher wird in eine der Oeffnungen des
                              Modellbleches gesetzt, der Kolben d berührt dabei die
                              Thonplatte, und indem der Stecher niedergedrückt wird, schiebt sich der Kolben d allmählich in demselben in die Höhe, während der
                              Arbeiter fortwährend einen leichten Druck mit dem Daumen auf den Knopf f ausübt. Hierdurch erleidet der ausgestochene Kern eine
                              leichte Pressung, wird, nachdem er die verengte Oeffnung passirt hat, breiter
                              gedrückt, und füllt den hohlen Raum des Stechers vollkommen aus, indem er sich an
                              die innere Wandung des Cylinders anlegt. Wenn der Stecher bis zu der angemessenen
                              Tiefe niedergedrückt ist, d.h. wenn der Ansatz b das
                              Modellblech berührt, dreht der Arbeiter den ganzen Stecher ein wenig, etwa um ein
                              Achtelkreis herum; hierdurch wird der abgestochene Thoncylinder an der Grundfläche
                              losgedreht und nun mit dem Stecher gemeinschaftlich aus der gebildeten Oeffnung
                              emporgezogen. Ein Druck auf den Knopf f preßt sodann den
                              Thoncylinder durch die untere Oeffnung hinaus, und die Operation wird an dem
                              folgenden Ausschnitte des Modellbleches wiederholt.
                           Das Schwierigste bei dem ganzen Verfahren ist das Abwürgen des losgestochenen
                              Cylinders; es gehört dazu einige Uebung und einige Erfahrung über die Gestalt der
                              Schneide des Stechers. Die bereits erwähnte geringe Einbiegung des Stechers an dem
                              unteren, schneidenden Rande soll das Ablösen des Thoncylinders erleichtern, und
                              dieser praktische Kunstgriff wird von den Fabrikanten als besonderes Geheimniß
                              betrachtet.
                           
                           Nachdem in der beschriebenen Weise die größeren Oeffnungen oder Vertiefungen
                              ausgearbeitet sind, kommt das in Fig. 9 dargestellte
                              Instrument zur Anwendung, welches der Locher genannt
                              werden kann. Der obere Theil des Werkzeuges bildet einen Cylinder a, welchem die Oeffnung in dem Modellbleche als Führung
                              dient, und der mit einem ähnlichen Ansatze b, wie der
                              Stecher versehen ist, um die Tiefe des Eindringens zu begränzen. Der Boden jenes
                              Cylinders ist mit so vielen Stiften c, c versehen, als
                              die Anzahl der kleinen Löcher beträgt, welche die bei der vorigen Operation stehen
                              gebliebene Grundplatte des größeren cylindrischen Loches erhalten soll. Diese Stifte
                              sind entweder massiv, oder bilden kleine Röhren; in jedem Falle aber sind sie unten
                              ein wenig conisch d, d, damit sich die eingestochenen
                              Löcher nach der cylindrischen Höhlung hin etwas erweitern. Diese Anordnung bezweckt,
                              das leichte Verstopfen der feinen Oeffnungen bei der Anwendung des fertigen Steines
                              zu verhindern; da nämlich bei der Lagerung der Thonplatten jene Erweiterungen nach
                              unten kommen, so wird jede kleine Unreinigkeit, welche etwa in das Loch gerathen
                              möchte, leicht durchfallen.
                           Der Locher wird in die Höhlung eingesetzt, und ein Hammerschlag auf den Kopf e desselben treibt die Oeffnungen durch. So werden in
                              sämmtlichen Höhlungen die kleinen Löcher aus freier Hand eingetrieben. Erst nachdem
                              dieß geschehen ist, löst man den hölzernen Rahmen, nimmt das Modellblech ab und
                              bringt die Thonplatte zum Trocknen.
                           Sobald die Steine lufttrocken sind, werden sie gehörig nachgesehen, die Oeffnungen,
                              welche etwa zugeklebt sind, oder welche nicht gehörig durchgedrückt waren, mit einem
                              Drahte aufgebohrt, die Ränder, welche sich um die Oeffnungen etwa gebildet haben,
                              abgekratzt, und hierauf die völlig vorgerichteten Steine in einem Ziegelofen
                              gebrannt.
                           Die eben beschriebenen Operationen sind die besten, welche bisher in Anwendung
                              gebracht worden sind. Sie werden in der Fabrik von Ingham and
                                 Sons in Ausführung gebracht. Diese Töpferei gilt für die tüchtigste in der
                              Umgegend von Leeds und befindet sich in dem Städtchen Wortley. Die Fabrication
                              selbst wird bis jetzt noch ziemlich geheim gehalten, und ich habe es nur besonders
                              günstigen Umständen zu danken, daß ich dieselbe so detaillirt in Erfahrung bringen
                              konnte.
                           Es wird jedenfalls noch von Interesse seyn, einige Angaben über die Anlagen der
                              Malzdarren mit durchlöcherten Thonplatten hinzuzufügen.
                           Die beigefügten Zeichnungen geben eine der kleineren Malzdarren, welche einem Hrn.
                              Man, in Clecheaton, gehört. Fig. 10 zeigt den
                              Querdurchschnitt, Fig. 11 den Längendurchschnitt, Fig. 12 den Grundriß. Die eingeschriebenen
                              Maaße sind nur nach dem Augenmaaße abgeschätzt, und können daher auf scharfe
                              Richtigkeit keinen Anspruch machen.
                           Das für die Darre bestimmte Gebäude hat zwei Stockwerke; das obere a bildet den Darrraum, das untere b enthält die Feuerung. Der Fußboden des Raumes a ist mit durchlöcherten Thonplatten bedeckt; dieselben ruhen auf den
                              gußeisernen Querbalken c, c, c, welche wiederum von den
                              eisernen Längenträgern d, d getragen werden. Die
                              Querbalken sind 5 Fuß und 9 Zoll lang, und um diese Länge müssen natürlich die
                              Längenträger von Mitte zu Mitte von einander entfernt liegen.
                           Auf den Längenträgern befinden sich kleine Zapfen e, e,
                              welche an dieselben angegossen sind, und die von den Enden der Querbalken, welche
                              entsprechend ausgeschnitten sind, umfaßt werden. Hierdurch wird eine Verschiebung
                              der Querbalken zur Seite vermieden. Die Darrenziegel werden, mit etwas Kalkmörtel
                              versehen, einer an den andern geschoben, und ruhen mithin bloß auf dem Querbalken
                              c. Die Detail-Zeichnungen Fig. 13 und Fig. 14
                              ergeben die Construction.
                           Von der Sohle des Gebäudes steigen die Mauern m, m
                              senkrecht empor, und schließen zwei rechteckige Räume von 6 und 8 Fuß lichter Weite
                              ein, welche zur Aufnahme der Feuerung dienen. Diese Räume sind oben nicht überwölbt,
                              wogegen sich aber die Begränzungwände m, m nach den
                              Umfassungsmauern A, A des Gebäudes mit
                              spitzbogenförmigen Kappen nach allen Seiten hin abwölben. Zu dem so gebildeten, oben
                              offenen Heizraum gelangt man durch eine niedrige, schmale Thür. In der Mitte dieser
                              Heizräume steht ein tischartiger Rost auf vier Füßen, und dieser enthält brennende
                              Kohks. In den vier Ecken des eben beschriebenen Heizraumes sind die Umfassungswände
                              zu vier kleinen, aufgemauerten Pfeilern über die Kümpferlinie des Gewölbes hinaus
                              verlängert, und auf diesen Pfeilern ruht ein gußeiserner Rahmen, welcher mit einer
                              flachen Kappe ausgemauert ist. Hierdurch wird der Heizraum oben abgeschlossen, und
                              zugleich wird verhindert, daß die erhitzte Luft und die heißen Gase direct in die
                              Höhe steigen; dieselben entweichen vielmehr, indem sie sich an der gemauerten Kappe
                              brechen, seitwärts durch die Spalten, welche zwischen dem gußeisernen Rahmen, den
                              Pfeilern l und den Begränzungsmauern m frei bleiben. Die warme Luft verbreitet sich auf diese
                              Weise in dem Räume unter dem Darrboden, welcher unterhalb durch die Kappen h, h und i, i begränzt wird;
                              aus diesem Raume strömt sie durch die kleinen Oeffnungen der Darrenziegel zwischen
                              der Malzschüttung hindurch in den Raum unter dem Dache des Darrhauses.
                           Bei der hier beschriebenen Darre ist das Gebäude durch ein schiefes Dach
                              abgeschlossen, welches in der First der ganzen Länge nach offen, durch einen kleinen Aufbau
                              erhöht und mit darüber gelegten horizontalen Steinplatten n,
                                 n gegen das Eindringen der Nässe und des Regens geschützt ist. Die mit
                              verdampftem Wasser geschwängerte heiße Luft entweicht außer durch jenen Spalt in der
                              First des Daches noch durch zwei kleine hölzerne Schornsteine o, o.
                           In Leeds befindet sich in der Brauerei des F. W. Tetley
                              eine bedeutende Mälzerei, welche ganz neu erbaut und erst seit etwa vierzehn Tagen
                              in Betrieb, zum Theil auch noch im Bau begriffen ist. Dieselbe hat außer einigen
                              älteren Darren mit Drahtgeweben und mit Eisenplatten auch vier neue Darrräume mit
                              Darrenziegeln. Die Darrhäuser sind hier quadratisch und mit einem ziemlich steilen
                              Dache überdeckt, welches von allen vier Wänden nach der Mitte hin spitz
                              zusammenläuft, oben offen, und durch ein kleines Thürmchen mit Schutzdach
                              abgeschlossen ist. Der Heizraum liegt in der Mitte des Gebäudes, ist quadratisch,
                              und wie bei dem vorhin beschriebenen des Hrn. Man durch
                              vier Mauern gebildet, welche nach den Umfassungswänden des Gebäudes hin durch Kappen
                              abgewölbt sind. Anstatt des tischförmigen Rostes ist hier der ganze Querschnitt des
                              Heizraumes, welcher überhaupt mehr zusammengezogen ist, als bei der Man'schen Anlage, mit Roststäben belegt; eine Heizthür in
                              der Seitenwand q gestattet der atmosphärischen Luft
                              sowohl unter die Roststäbe, als über dieselben einzutreten. Diese Einrichtung ist
                              unzweifelhaft der vorhin beschriebenen vorzuziehen, da sie eine bessere Erhitzung
                              der Luft erzielt.
                           Die auf den Thonplatten liegende Malzschicht ist 11 3/10 Zoll hoch; in drei Tagen und
                              drei Nächten ist eine Post gewöhnlich fertig, sie muß aber alle Tage zwei-
                              bis dreimal gewendet werden. – Die Skizzen 15 und 16 geben eine Andeutung der
                              eben beschriebenen Einrichtung, und zwar Fig. 15 einen Querschnitt
                              quer durch den Rost, Fig. 16 ein Profil durch
                              die Heizthür q. – Die Anlage der Feuerung
                              erfordert, nach den Versicherungen von Tetley, einige
                              Erfahrung, um eine gleichmäßige Vertheilung der Wärme zu bewirken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
