| Titel: | Verfahren zur gefahrlosen Fabrication des Bleiweißes mittelst Eisen- und Zinkschwammes; von Hrn. Chenot. | 
| Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XVI., S. 56 | 
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                        XVI.
                        Verfahren zur gefahrlosen Fabrication des
                           Bleiweißes mittelst Eisen- und Zinkschwammes; von Hrn. Chenot.
                        Aus den Comptes rendus, März 1853, Nr.
                              12.
                        Chenot's Verfahren zur gefahrlosen Fabrication des
                           Bleiweißes.
                        
                     
                        
                           Bei diesem Verfahren wendet man schwefelsaures Bleioxyd
                              an, entweder das künstlich in den Fabriken gewonnene, oder durch Rösten des reinen
                              Bleiglanzes (Schwefelbleies, Glasurerzes) bereitetes. Das Rösten des Bleiglanzes muß
                              jedoch mit besonderer Sorgfalt ausgeführt werden, damit einerseits die geringste
                              Verglasung vermieden und andererseits die ganze Masse vollständig in schwefelsaures
                              Salz verwandelt wird.
                           Die Operationen sind nun folgende:
                           1) Man vermengt das schwefelsaure Blei mit EisenschwammUeber Chenot's Bereitung des Eisenschwamms sehe
                                    man polytechn. Journal Bd. CXXVI S.
                                       111. oder Zinkschwamm;
                           2) dieses Gemenge wird in schwach angesäuertes Wasser gebracht, und zwar an einem
                              warten Orte, damit die Einwirkung rascher von statten geht;
                           3) nach wenigen Tagen, höchstens zwei Wochen, hat man einerseits metallisches Blei in
                              schwammigem Zustand, und andererseits das dem angewandten Eisen oder Zink
                              entsprechende schwefelsaure Salz;
                           4) nach dem Abgießen des schwefelsauren Salzes wäscht man den Bleischwamm mit Wasser,
                              welches mit Schwefelsäure gesäuert ist, um die geringe Menge überschüssigen Eisens
                              oder Zinks (welche man zur vollständigen Zersetzung nothwendig anwenden muß)
                              aufzulösen und dadurch abzusondern;
                           5) man gießt auch dieses Wasser ab, welches in der Folge zum Anrühren eines neuen
                              Gemenges dient;
                           6) man wäscht den Bleischwamm neuerdings mit reinem Wasser, bis dasselbe keine Spur
                              von Eisen mehr anzeigt.
                           Wenn man den so erhaltenen Bleischwamm (welcher bei den verschiedenen Operationen
                              nicht zusammengedrückt werden darf) in diesem Zustande auf geflochtenen Horden in
                              Schichten von 1 oder 2 Centimeter (5 bis 9 Linien) Dicke der feuchten Luft aussetzt,
                              so wird er sich nach den Umständen in zwei Wochen oder einem Monate in ein
                              ausgezeichnetes, blendend
                              weißes und ganz sammetartiges Bleiweiß verwandelt haben.
                           Ich werde später mein Verfahren zur Fabrication des Zinkweißes (Zinkoxydes)
                              veröffentlichen.