| Titel: | Verbesserte Maschine zum Zängen des Eisens, welche sich John Flack Winslow, Werkführer zu New-York, am 31. März 1852 für England patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XXVI., S. 121 | 
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                        XXVI.
                        Verbesserte Maschine zum Zängen des Eisens,
                           welche sich John Flack
                              Winslow, Werkführer zu New-York, am 31. März 1852 für England patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Januar 1853, S.
                              1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Winslow's Maschine zum Zängen des Eisens.
                        
                     
                        
                           Es ist seither üblich gewesen, die Luppen dadurch von der Schlacke zu befreien, daß
                              man sie den Schlägen eines Hammers, oder der Wirkung rotirender, comprimirender oder
                              quetschender Walzen aussetzte. Gegen beide Methoden sind jedoch Einwürfe erhoben
                              worden, obgleich jede derselben ihre eigenthümlichen Vortheile besitzt. So erzeugt
                              das Zangen unter dem Stirnhammer eine vorzüglichere Qualität Eisen jedoch mit
                              größerem Kostenaufwand, während die Methode des Ausquetschens zwischen Walzen minder
                              kostspielig ist, aber den Nachtheil hat, daß leicht Schlackentheile in die Luppe
                              geknetet werden. Vorliegende Erfindung vereinigt die Vortheile beider Systeme ohne
                              ihre Nachtheile in sich zu schließen, indem der Patentträger die Operation des
                              Hämmerns mit derjenigen des Knetens verbindet.
                           Fig. 7 stellt
                              diese Maschine im senkrechten Durchschnitte dar, bei welcher die Luppen, während sie
                              unter zunehmendem Druck gewalzt werden, einer Reihe von starken Schlägen ausgesetzt
                              sind, so daß also beide erwähnte Operationen gleichzeitig vollbracht werden. Fig. 8 ist ein
                              Durchschnitt des Apparates nach der Linie 1, 2 Fig. 7. An die Bodenplatte
                              A, A sind starke Träger B,
                                 B* geschraubt. Auf diesen Trägern ist eine Welle C gelagert, welche eine Walze mit wellenförmiger Oberfläche enthält.
                              Unmittelbar unter dieser Walze D ist ein paar
                              wellenförmig cannelirter Walzen E, E' gelagert. An die
                              Achse jeder dieser Walzen ist ein Getriebe F
                              festgekeilt, in welches ein an der Treibwelle H
                              befestigtes Getriebe G greift. Das letztere sezt
                              vermittelst eines Stirnrades I das Excentricum D in Bewegung. Das Stirnrad I, welches nur durch einen punktirten Kreis angedeutet ist, sitzt an der
                              Achse C. Die Walzen E, E*
                              dienen der Luppe als Unterlage, während sie der Operation des Pressens und Hämmerns
                              unterliegt. An dem vorderen Ende dieser Walzen und in einer zu ihren Achsen
                              parallelen Linie ist eine horizontale Stange J
                              angeordnet, welche in geeigneten Lagern L, L* gleitet
                              und an ihrem inneren Ende einen Hammerkopf J* enthält.
                              Der Querschnitt des letzteren ist so beschaffen, daß er in dem Raum zwischen den Walzen
                              E, E* oberhalb ihrer Achsen arbeiten kann. Die
                              Stange J enthält eine Schulter K, welche mit einer Frictionsrolle versehen ist. Zwischen dieser Schulter
                              und dem Lager L ist die Stange von einer Spiralfeder M umgeben, welche den Hammerkopf gegen die auf den
                              Walzen liegende Luppe antreibt. Mit Bezug auf Fig. 8 wird man bemerken,
                              daß die Achse der Walze E* verlängert ist, um ein
                              Excentricum N aufzunehmen, welches auf die Rolle der
                              Schulter K wirkt. Durch diese Anordnung wird der Hammer,
                              nachdem er seine Wirkung auf die Luppe ausgeübt hat, zurückgeführt, um gleich darauf
                              durch die Feder M wieder vorwärts getrieben zu werden,
                              sobald die erwähnte Rolle die geneigte Fläche des Excentricums N verlassen kann. Der Seitendruck, welchem die Luppe
                              durch die fortwährende Thätigkeit des Hammers ausgesetzt ist, wird durch eine feste
                              Platte O aufgefangen. P ist
                              ein Riegel, um den Hammer zurückzuhalten, bis die Bearbeitung der Luppe beginnen
                              soll. Derselbe wird durch Niederdrücken eines in dem Bereich des Arbeiters
                              befindlichen Tritthebels, welcher durch eine Kette mit ihm verbunden ist,
                              zurückgezogen. Q ist ein Gesims zur Aufnahme der Luppe,
                              wenn sie in die Maschine gebracht wird.
                           Das zu bearbeitende Eisen wird der Maschine übergeben, während die Vertiefung in der
                              Peripherie der excentrischen Walze D den Bodenwalzen
                              gegenüber liegt. Sobald die Luppe zwischen den Bodenwalzen liegt, wird die Maschine
                              in Rotation gesetzt. In Folge des zunehmenden Durchmessers der Walze D unterliegt die Luppe zwischen den drei rotirenden
                              Flächen einem starken Drucke, in dessen Folge die Schlacke vollständig ausgequetscht
                              wird. Der zu gleicher Zeit in Thätigkeit gesetzte Hammer übt auf das Ende der Luppe
                              eine Reihe von Schlägen aus, und bewirkt dadurch eine noch vollständigere
                              Verdichtung der Masse. Wenn der Druck der Wälze D gegen
                              die Luppe aufhört, indem ihre Vertiefung wieder den Walzen gegenüber zu liegen
                              kommt, so zieht der Arbeiter die Luppe von der Walze E*
                              auf die Walze E, welche in Folge ihrer continuirlichen
                              Rotation die Luppe auf die Platte Q schiebt, von der sie
                              leicht abgenommen werden kann.
                           Fig. 9 stellt
                              eine andere Anordnung zum Betrieb des Hammers in der Seitenansicht dar. Anstatt der
                              Spiralfeder sind hier belastete Hebel angebracht, um den Hammer vorwärts zu treiben.
                              Zum Zurückziehen desselben bedient man sich der Dampfkraft anstatt des Excentricums.
                              A ist eine Stange, welche an dem einen Ende den
                              Hammerkopf, an dem andern einen Kolben enthält, welcher in dem Dampfcylinder B arbeitet. Dieser Cylinder ist nach Art der gewöhnlichen
                              Dampfcylinder mit Ein- und Ausströmungsöffnungen und einer Steuerung
                              versehen. Das Schieberventil wird entweder aus freier Hand oder durch den
                              Mechanismus selbst in Bewegung gesetzt. Zwei belastete Hebel C sind an die Enden einer Querachse D
                              festgekeilt und diese ist durch Gelenke E, E mit dem
                              Querstück F der Stange A
                              verbunden. Von diesem Querstück erstreckt sich ein gabelförmiger Theil G abwärts, welcher während der Rück- und
                              Vorwärtsbewegung der Stange A mit einem der beiden
                              Aufhälter der horizontalen Stange H in Berührung kommt.
                              Die letztere steht mit der Ventilstange in Verbindung, und öffnet dadurch den einen
                              oder den andern der beiden erwähnten Dampfcanäle. Läßt man nun Dampf in den Cylinder
                              strömen, so wird der Hammerkopf zurückgezogen und die belasteten Hebel nehmen die
                              dargestellte Lage an; gleich darauf öffnet sich aber die Ausströmungsöffnung und der
                              Hammerkopf wird gegen die Luppe angetrieben.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
