| Titel: | Beschreibung einer doppeltwirkenden Pumpe. | 
| Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LXIII., S. 263 | 
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                        LXIII.
                        Beschreibung einer doppeltwirkenden
                           Pumpe.
                        Aus der Deutschen Musterzeitung, 1853, Nr.
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                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Beschreibung einer doppeltwirkenden Pumpe.
                        
                     
                        
                           In und um Mülhausen im Elsaß findet in Fabriken sowohl als in Wohngebäuden
                              nachstehend beschriebene kleine Pumpe allgemeine Anwendung, welche sie sowohl ihrer
                              Wohlfeilheit als auch ihrer Leistung, da sie doppelwirkend gleichzeitig saugt und
                              drückt, zu danken hat. Dieselbe ist namentlich ihrer Leichtigkeit wegen in oberen
                              Etagen anzubringen, denn sie saugt und drückt das Wasser über 30 Fuß hoch.
                           Fig. 11 zeigt
                              uns einen Durchschnitt derselben, an dem wir zuvörderst den kugelförmigen
                              gußeisernen Mantel D, 10 Zoll Durchmesser, mit den
                              seitlichen Oeffnungen für die Ansätze der Ventile für das Saug- und das
                              Druckrohr, der oberen für die Kolbenstange, und den Ansatz M zum Befestigen auf einer Bohle bemerken. In diesem Mantel liegt der
                              Stiefel B, unten und oben offen, von starkem
                              Messingblech, worin der Kolben A sitzt, der durch die
                              Stange C mittelst des Hebels E beliebig gehoben und gesenkt werden kann. Zur Dichtung der Kolbenstange
                              ist die Stopfbüchse F angebracht. Der Kolben selbst
                              besteht aus Blei, der äußere Rand mit einem Ring von dünnem Messingblech umgeben,
                              welches durch einen in der Mitte in einem Falz fest darum gewickelten Draht mit den
                              Kanten gegen den Cylinder gepreßt wird.
                           Der Raum im Mantel außerhalb des Cylinders wird durch ein Messingblech L, welches zwischen der oberen und unteren Hälfte des
                              Mantels dicht eingeschraubt an den Cylinder außerhalb angelöthet ist, in zwei Theile
                              getheilt, wie man an der Figur deutlich sieht. Bei der Oeffnung für das Saugerohr
                              sind zwei nach innen schlagende Ventile G, G, von denen
                              eins sich oberhalb des Bleches L öffnet, bei der
                              Oeffnung für das Druckrohr K zwei sich nach außen
                              öffnende H, H angebracht. Diese Ventile sind einfach von
                              Leder, zwischen den Verschraubungen festgeklemmt und mit Blei beschwert.
                           Die Wirkung der Pumpe ist leicht zu ersehen: wird der Kolben nach unten gedrückt, so
                              schließt sich das obere Ventil G, wogegen sich das
                              untere Ventil H öffnet, durch welches das Wasser
                              abströmt; gleichzeitig öffnet sich aber im oberen Theil das Ventil G, durch welches Wasser einströmt, während H sich schließt; das Umgekehrte tritt bei dem Heben des
                              Kolbens ein; es ist also bei der Bewegung stets eine Einströmung so wie ein
                              Ausströmen von Wasser vorhanden, man hat einen starken gleichmäßigen Strom. Die
                              Dimensionen lassen sich beliebig Proportionen ändern; die in Mülhausen allgemein
                              käuflichen Pumpen haben im Mantel 8 bis 12 Zoll Durchmesser, wiegen kaum 20 Pfund
                              und stellt sich der Preis mit Saugekorb und Abflußdille auf 7 bis 8 Thaler.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
