| Titel: | Verfahren beim Guß großer Triebschrauben für Schrauben-Dampfschiffe; vom Gießerei-Inspector C. Welkner in Linden bei Hannover. | 
| Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XCVIII., S. 405 | 
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                        XCVIII.
                        Verfahren beim Guß großer Triebschrauben für
                           Schrauben-Dampfschiffe; vom Gießerei-Inspector C. Welkner in
                           Linden bei Hannover.
                        Aus dem Notizblatt des hannover'schen Architekten- und
                                 Ingenieur-Vereines, Bd. II S. 329.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Verfahren beim Guß großer Triebschrauben für
                           Schraubendampfschiffe.
                        
                     
                        
                           Die Maschinenfabrik des Hrn. Georg Egestorff in Linden
                              wendet beim Guß der Schiffstriebschrauben ein Verfahren an, welches sich durch seine
                              Einfachheit, sowie auch besonders dadurch auszeichnet, daß es die beste Garantie für
                              die geometrische Richtigkeit der Schraube darbietet.
                           Fig. 13 bis
                              15 (1/60
                              der natürlichen Größe) zeigen die nöthige Vorrichtung, wie sie bei einer Schraube
                              von 7 Fuß Durchmesser und 11 Fuß Steigung in Anwendung gekommen ist. A ist eine runde gußeiserne Kernplatte von 8 Fuß
                              Durchmesser; B, B sind concentrisch gebogene Bleche mit
                              demselben Steigungswinkel, den die Schraube in dieser Entfernung von der Achse
                              annimmt, oder mit der Steigung von 11 Fuß auf den ganzen Umfang; C ist eine genau vertical stehende, im Mittelpunkte der
                              Kernplatte festgeschrobene schmiedeiserne Spindel, auf welcher sich das Drehbrett
                              D der Art dreht, daß es auf dem tiefsten Punkte der
                              Leitbleche ansetzt und in schraubenförmiger Windung den höchsten Punkt erreicht.
                           Der Gang der Arbeit ist nun folgender: Der zwischen den beiden Leitblechen
                              befindliche innere Raum wird wie gewöhnlich ausgemauert, mit Lehmmasse übersetzt und
                              auf die eben bezeichnete Weise mit dem Drehbrette abgestrichen; der so hergestellte,
                              gleich als Formuntertheil zu benutzende Lehrboden wird einer einmaligen Trocknung
                              unterworfen, und dann zur Herstellung des Modells geschritten. Dieß geschieht
                              dadurch, daß man aus dem Drehbrette die mit a, a
                              bezeichnete Eisenstärke der Schraube herausschneidet, diese selbst auf dieselbe
                              Weise mit Lehm aufdreht und trocknet, darauf mittelst Lineal und Zirkel die
                              Schraubenflügel nach Maaß abtheilt und weiter zurechtschneidet. Es wird dann die
                              Spindel C gelöst und das in Holz abgedrehte Nahenmodell
                              E eingesetzt und mit den Schraubenflügeln
                              modellmäßig verbunden.
                           Jetzt ist nur noch nöthig, das so hergestellte Schraubenmodell, wie bei gewöhnlichem
                              Lehmguß, zu übermanteln, und die Form, wie bei diesem, zu verarbeiten und zum Guß
                              vorzubereiten.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
