| Titel: | Verbesserungen an Drehpistolen, welche sich William Moore und William Harris, Büchsenmacher in Birmingham, am 1. Octbr. 1852 patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. XXIV., S. 112 | 
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                        XXIV.
                        Verbesserungen an Drehpistolen, welche sich
                           William Moore und
                           William Harris,
                           Büchsenmacher in Birmingham, am 1. Octbr. 1852
                           patentiren ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, Juli 1853, S.
                              10.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Moore's Verbesserungen an Drehpistolen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anbringung eines Scharniers an dem Gestell, welches die
                              Kammern der Drehpistolen enthält, so daß der Lauf nach erfolgtem Abfeuern leicht
                              von der Vorderseite der Kammer entfernt werden kann, wodurch das Laden der Kammer
                              bedeutend erleichtert wird.
                           Fig. 36
                              stellt eine solche Pistole im Verticaldurchschnitte, Fig. 37 in der
                              Seitenansicht dar. a ist der Lauf, welcher durch das
                              Scharnier d mit dem Gestell c verbunden ist. Fig. 36 zeigt das Gestell
                              geschlossen, Fig.
                                 37 geöffnet. Wenn man den Lauf an seine Stelle bringt, so werden die Enden
                              c', c'' durch folgenden Schluß mit einander
                              verbunden. e' ist eine Feder welche gegen die Seite des
                              Gestells c drückt, und einen Stift f mit geneigter Fläche enthält, wie die Ansicht Fig. 38 zeigt.
                              Dieser Stift schnappt beim Herabbewegen des Laufs in das Loch g des Gestells c. Will man den Lauf in die
                              Höhe heben, so drückt man auf den Knopf h, wodurch der
                              Stift f aus dem Loche gedrängt wird. i ist eine conische ringförmige Hervorragung an dem Ende
                              des Laufes a, welche genau auf die trichterförmigen
                              Mündungen der Kammern k, k des rotirenden Cylinders l paßt. Diese Mündungen werden gegen jene Hervorragung
                              im Momente des Abfeuerns auf folgende Weise gedrückt. m
                              ist eine hohle feste Achse, um welche der Cylinder l
                              rotirt. Letzterer ist an die Achse n festgekeilt, welche
                              durch die feste hohle Achse m in das Innere des
                              Schlosses tritt und an ihrem Ende die Scheibe o enthält,
                              an deren Vorderfläche eine Reihe Sperrzähne angebracht sind. In Folge des Druckes
                              auf den Drücker p ergreift der Arm oder Hebel q, welcher durch die Feder r
                              gegen jene Scheibe gedrückt wird, einen der Sperrzähne und ertheilt dem Cylinder
                              eine Sechstelsdrehung, wodurch eine Kammer k dem Lauf
                              a gegenüber zu liegen kommt. Die fortgesetzte
                              Bewegung des Drückers bringt die Schulter s des Gelenkes
                              t gegen das Ende des Schiebers u, drängt den Schieber gegen die hintere Fläche des
                              Cylinders l und veranlaßt letzteren auf der hohlen Achse
                              m und der Achse n
                              hinzugleiten und die trichterförmige Mündung der Kammer k gegen die conische Mündung i des Laufs a zu drücken, so daß während des Abfeuerns die Kammer
                              k mit dem Lauf a einen
                              einzigen Lauf bildet. Hat der Finger den Drücker so weit, als es geht, bewegt, so
                              verläßt die Schulter s des Gelenkes t die Schulter v des
                              Drückers und der Hammer fällt herab; der Schieber u aber
                              wird an seiner Stelle gehalten durch den Druck der Schulter v des Drückers, indem diese mit ihm in dem Augenblicke in Berührung kommt,
                              wo die Schulter s des Gelenkes t ausgelöst wird.
                           Sobald man den Hammer wieder hebt, wird der Schieber u
                              durch die Feder w zurückgedrängt und der Cylinder l wird so zurückgedrückt, daß er sich selbst von dem
                              Lauf a auslöst, indem die Spiralfeder x das Stück z gegen die vordere
                              Fläche des Cylinders drückt. Die hintere Fläche des letzteren besteht aus einer
                              Reihe geneigter Ebenen, so daß, wenn der Schieber u
                              vorwärts gedrückt wird, die gegen das Ende des Schiebers sich stützende Fläche den
                              Cylinder veranlaßt, während er sich dreht, vorzurücken und die trichterförmige
                              Mündung der Ladekammer mit dem hervorstehenden Ende des Laufes in dichte Berührung
                              zu bringen.
                           Indem man den Drücker so weit als es geht anzieht, und nachher den Finger wieder
                              losläßt, entfernt sich der Hammer oder Hahn von der Warze x und bleibt in dieser Lage gespannt, bis er wieder durch den Druck des
                              Fingers gegen den Drücker ausgelöst wird. Das Spannen des Hahns 1 geschieht auf
                              folgende Weise: indem man ihn nämlich aufzieht, verläßt der Schieber u, durch die Feder w
                              gedrängt, die Schulter 2, und da er nun durch die Feder w unter die Schulter geschoben wird, so kann der Hammer nicht ganz
                              herabfallen, indem sich der untere Theil der Schulter 2 gegen den oberen Theil des
                              Schiebers u stützt. Wenn aber der Drücker p so weit gezogen wird, daß sich der Hammer von ihm auf
                              die beschriebene Weise auslöst, so wird der Schieber durch die Schulter v des Drückers gegen den Cylinder l gedrückt, so daß, wenn der Hammer herabfällt, der Schieber w beim Loslassen des Fingers vom Drücker sich gegen die
                              senkrechte Fläche der Schulter 2 des Hammers lehnt; und nur, nachdem der Hammer
                              theilweise gehoben worden ist, nimmt der Schieber u die
                              dargestellte Lage ein, indem er unterhalb der Schulter 2 entweicht.
                           Die Hauptvorsorge, welche beim Oeffnen des Gestells zum Zweck des sicheren Ladens
                              nöthig ist, besteht darin, daß man zuerst den Hahn in Ruhe stellt.
                           
                        
                     
                  
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