| Titel: | Verbesserungen an Flaschen zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten, welche sich Lawrence Gardner, Tintefabrikant in London, am 1. Octbr. 1852 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. XXV., S. 114 | 
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                        XXV.
                        Verbesserungen an Flaschen zur Aufbewahrung von
                           Flüssigkeiten, welche sich Lawrence Gardner, Tintefabrikant in London, am 1. Octbr. 1852 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Juli 1853, S.
                              8.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Gardner's Verbesserungen an Flaschen zur Aufbewahrung von
                           Flüssigkeiten.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich findet bei gewöhnlichen Flaschen beim Ausgießen dadurch, daß die
                              Luftblasen sich durch die Flüssigkeit drängen, ein stoßweißer Ausfluß statt, welcher den etwaigen
                              Bodensatz aufstört; man muß deßhalb in manchen Fällen die Flüssigkeit abgießen oder
                              decantiren, und den aufgestörten Niederschlag sich wieder setzen lassen. Vorliegende
                              Erfindung hat den Zweck, diesem Uebelstande durch einen zweiten Canal abzuhelfen,
                              welcher beim Ausgießen der Flaschen atmosphärische Luft zuläßt.
                           Fig. 15
                              stellt eine Flasche mit einer zweiten besonderen Oeffnung im Durchschnitte dar. Beim
                              Formen dieser Flasche wird in ihren Hals ein dreieckiger Eindruck gemacht, wodurch
                              er in zwei besondere Canäle b, c getheilt wird; oberhalb
                              a ist jedoch der Hals, wie gewöhnlich, kreisrund. Um
                              ihren Inhalt abzugießen, wird die Flasche so gehalten, daß die Canäle b und c horizontal liegen.
                              Es tritt alsdann durch den oberen Canal Luft in die Flasche, während der Inhalt
                              gleichmäßig und ruhig durch den unteren ausfließt.
                           In Fig. 16 ist
                              der Luftcanal eine kleine innen an den Flaschenhals geformte Röhre, welche nicht so
                              weit hinaufreicht, daß sie das Zustopfen der Flasche hindert. Beim Ausgießen ihres
                              Inhaltes geht die Luft die Röhre d hinab und bewirkt
                              einen gleichmäßigen Ausfluß.
                           Der Luftcanal in Fig. 17 ist eine an der äußeren Seite der Flasche angebrachte Röhre, die
                              mit einem besondern Stöpsel versehen ist.
                           In Fig. 18
                              wird der nämliche Zweck durch Hinzufügung eines kleinen Halses f erreicht, welcher an der Schulter der Flasche
                              angebracht ist.
                           Bei Gefäßen zur Aufbewahrung von Oelen, Firnissen, Syrup und andern dickflüssigen
                              Substanzen, bewährt sich der Nutzen dieser Verbesserungen, indem sie das Ausgießen
                              sehr erleichtern. Die Figuren 19, 20 und 21 stellen
                              dieselben in Anwendung auf derartige Flaschen dar. In Fig. 19 sind die
                              Luftcanäle durch einen Theil des Materials des Halses gebohrt; in den Figuren 20 und
                              21
                              dagegen sieht man sie vor und hinter den Handhaben der Krüge angebracht.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
