| Titel: | Maschine zum Durchbohren oder Durchhauen der Felsen zum Zweck des Tunnelbaues, welche sich G. Newton, Civilingenieur in London, am 5. Oct. 1852 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. XXVII., S. 116 | 
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                        XXVII.
                        Maschine zum Durchbohren oder Durchhauen der
                           Felsen zum Zweck des Tunnelbaues, welche sich G. Newton, Civilingenieur in London, am 5. Oct. 1852 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Juli 1853, S.
                              14.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Newton's Maschine zum Durchbohren der Felsen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Anwendung rotirender Metallscheiben, die mit ihren
                              schneidenden Rändern die Oberfläche des Gesteins bearbeiten. Dabei beschreiben die
                              Instrumente einen Kreisbogen von der Mitte nach dem Umfang des Tunnels, während die
                              ganze Maschine in der Richtung der Achse des Tunnels langsam vorrückt.Man vergl. Coquilhat's Bemerkungen „über
                                       den Tunnelbetrieb beim Eisenbahnbau“ im polytechn. Journal
                                    Bd. CXXVII S. 97. A. d. Red.
                              
                           Fig. 32
                              stellt die Maschine im Grundriß, Fig. 33 in der
                              Frontansicht, Fig.
                                 34 im senkrechten Längendurchschnitte dar. Fig. 35 zeigt eine der
                              Schneidescheiben im Durchschnitte längs ihrer Achse. a,
                                 a ist das Maschinengestell, dessen Plattform auf dem Schlitten b, b befestigt ist, welcher auf den längs dem Boden des
                              Tunnels gelegten Schienen c, c gleitet. Auf dem Gestell
                              ist eine hohle Welle d gelagert, welche sich frei und
                              genau in Büchsen e, e dreht. An das vordere Ende dieser
                              Welle ist ein Rad l befestigt, welches in ein Getriebe
                              g greift, dessen Achse h
                              an dem andern Ende mit einem Zahnrad i versehen ist.
                              Letzteres greift in eine an der Querachse k befindliche
                              endlose Schraube j. Mit Hülfe dieser Transmission
                              ertheilt die Achse k, die von irgend einer Triebkraft in
                              Bewegung gesetzt wird, dem Rade f und der hohlen Welle
                              d eine langsame Rotation. Die Vorderfläche des Rades
                              l ist mit Flanschen oder Armen l versehen, und in diese sind zwei schwingende Achsen m, m eingehängt, welche zwei Sectoren n, n tragen. Jeder Sector ist an seinen Enden mit zwei
                              rotirenden Scheiben o, o versehen, deren Achsen p, p einen Winkel von ungefähr 45° mit der
                              oscillirenden Achse m bilden. Die Spindel jeder Scheibe
                              dreht sich frei, aber genau in einer Röhre q, deren
                              Bohrung an ihrem äußeren Umfange excentrisch ist. Diese Röhre schließt sich an eine
                              Büchse r des Sectors n, so
                              daß sie darin gedreht und der Länge nach bewegt werden kann, um die Scheibe nach
                              Belieben adjustiren und mittelst einer Stellschraube befestigen zu können.
                           Diese Art der Adjustirung hat den Zweck, die schneidenden Kanten beider Scheiben so
                              zu richten, daß bei den Schwingungen des Sectors die Bahn der einen von derjenigen
                              der andern verschieden ist, damit die eine das schneidet, was die andere unberührt
                              läßt. Die inneren Enden der beiden Sectoren sind mit zwei Stangen s, s,
                              Fig. 34,
                              verbunden, welche sich in die hohle Welle d erstrecken
                              und an dem andern Ende mit einem Querstück i vereinigt
                              sind. Letzteres befindet sich an einer Stange u, welche
                              in der hohlen Welle ihre Führung hat und durch eine Lenkstange v von dem Arm w der
                              schwingenden Achse x in hin- und hergehende
                              Bewegung gesetzt wird. Die Achse x erhält ihre Bewegung
                              von der Kolbenstange y der Dampfmaschine. Um die Stöße
                              der Maschine zu mildern, ist der Arm w durch eine Stange
                              z mit einer Kurbel a¹ verbunden, an deren Achse sich ein Schwungrad b¹ befindet. Der Mechanismus zur Umdrehung des Rades f, welches den Schneidapparat enthält, kann auf irgend
                              eine geeignete Weise von der Schwungradwelle hergeleitet werden.
                           Aus dem Vorhergehenden erhellt nun, daß während die ganze Maschine vorrückt, die
                              rotirenden Messer mit der Fläche des Gesteins in Berührung kommen, während die nach
                              entgegengesetzten Richtungen hin- und herschwingende Bewegung der Sectoren
                              die schneidenden Ränder der Scheiben von der Mitte des Rades f gegen die Peripherie in einem Bogen hin- und zurückführt; und da
                              das Rad f langsam rotirt, so machen die
                              Schneidinstrumente eine Reihe von Schnitten nahezu in der Richtung des Halbmessers.
                              Das Vorrücken des ganzen Schneidapparates kann auf verschiedene, unter Anderem auf
                              die Fig. 32
                              dargestellte Weise bewerkstelligt werden. d¹, d¹ nämlich Schrauben, welche in den an den Boden
                              des Tunnels befestigten Trägern e¹, e¹ laufen und gegen das Ende des Gestells
                              wirken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
