| Titel: | Vorrichtung zum Controliren des Wasserzuflusses in die Dampfkessel und zur Erhöhung der Sicherheit gegen ihre Explosion; von F. A. Wolff und Söhne in Heilbronn. | 
| Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. LVII., S. 243 | 
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                        LVII.
                        Vorrichtung zum Controliren des Wasserzuflusses
                           in die Dampfkessel und zur Erhöhung der Sicherheit gegen ihre Explosion; von F. A. Wolff und Söhne in Heilbronn.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
                        Wolff's Vorrichtung zum Controliren des Wasserzuflusses in die
                           Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           In dem neuen Etablissement der HHrn. F. A.
                                 Wolff und Söhne in Heilbronn (Württemberg)
                              befindet sich an der Dampfmaschine, um den Zufluß des Wassers zu controliren, welches die Speisepumpe
                              in den Kessel zu führen hat – eine Vorrichtung, welche nicht allein den Zweck
                              hat beobachten zu können ob die betreffenden Ventile in Thätigkeit sind und dem
                              Kessel Wasser zuführen, sondern die auch bewerkstelligt, daß das zugeführte Wasser
                              von allen den Ventilen schädlichen Beimengungen frei ist.
                           Diese Vorrichtung besteht in einer einfachen Glasröhre, welche in die
                              Wasserleitungsröhre eingesetzt ist. Mittelst dieser Röhre ist man im Stande jeden
                              Augenblick zu sehen, ob Wasser zuströmt oder nicht, ob die Ventile in Thätigkeit
                              sind, und in welcher Menge das Wasser in den Kessel gepumpt wird, was durch
                              Probirhähne und Wasserstandszeiger nur viel langsamer und oft erst zu spät
                              beobachtet werden kann.
                           Das Wasser muß in dem in der Leitungsröhre eingeschalteten Rohrstück ein feines
                              Messingdrahtgeflecht passiren, das alle dem Wasser beigemengten Unreinigkeiten
                              zurückhält, durch welche die Ventile in ihrer Thätigkeit gestört werden könnten.
                           Die Röhre mit dem Drahtgeflecht kann jeden Augenblick herausgenommen und gereinigt
                              werden.
                           
                        
                           Erklärung der Abbildung.
                           a, Fig. 2, ist die Glasröhre,
                              welche mittelst der Ueberwurfschrauben b, b luftdicht
                              angeschraubt wird;
                           c das Drahtgeflecht oder das Sieb;
                           d Bügel von Eisen, welcher das Ganze zusammenhält und
                              verschiebbar ist, um Glasröhren von verschiedener Länge aufnehmen zu können;
                           e der Hahn zur Regulirung des Wasserzuflusses;
                           f, f Ueberwurfschrauben, um die Glasröhren mit dem Bügel
                              bequem von der Wasserleitungsröhre abschrauben zu können;
                           g, g Bleiröhren, welche an der Wasserzuleitungsröhre
                              angelöthet werden.
                           Für diese Erfindung ist den HHrn. F. A.
                                 Wolff und Söhnen
                              
                           von der k. württembergischen Regierung eine öffentliche Belobung ertheilt worden.
                           Interessant und sehr wohlfeil ist die Feuerung des Dampfkessels mit Spreu und etwas
                              Sägemehl, worüber später berichtet werden soll.In dem Etablissement der HHrn. Wolff befindet sich in einem geräumigen Local
                                    eine fortwährende Ausstellung ihrer chemisch-pharmaceutischen und
                                    physikalischen Apparate, insbesondere eine große Anzahl von Dampfapparaten
                                    und sonstigen pharmaceutischen Utensilien in den verschiedensten
                                    Constructionen und Größen, ferner Wasserstoffgas-Löthapparate,
                                    Apparate zur Entwickelung von Schwefelwasserstoffgas etc.; Chemiker und
                                    Apotheker, welche in die Gegend von Heilbronn kommen, sollten bei der
                                    freundlichen Aufnahme der Besitzer nicht versäumen diese Ausstellung zu
                                    besuchen. A. d. Red.
                              
                           
                        
                     
                  
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