| Titel: | Maschine zur Fabrication geschnittener Nägel, von den HHrn. Danks und Walker. | 
| Fundstelle: | Band 132, Jahrgang 1854, Nr. IV., S. 8 | 
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                        IV.
                        Maschine zur Fabrication geschnittener Nägel, von den HHrn.
                           									Danks und
                           									Walker.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Febr. 1854, S.
                              									251.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Dank's Maschine zur Fabrication geschnittener Nägel.
                        
                     
                        
                           Die Verfertigung geschnittener Nägel durch Maschinen ging von den Amerikanern aus,
                              									welche seit langer Zeit ein bedeutendes Geschäft mit diesem Artikel gemacht haben,
                              									indem sie große Quantitäten davon auf fremde Märkte brachten. Seit ihrer Einführung
                              									in England hat sich die Fabrication bedeutend gehoben, hauptsächlich während der
                              									letzten fünfzehn Jahre, wo eigentlich erst geschnittene Nägel mit Köpfen in England
                              									gemacht wurden. Vorher waren Nägel, die mit einem Schlage fertig gemacht wurden,
                              									welche aber mehr Keile oder Schuhzwecken waren, lange Zeit hindurch, 40 bis 50
                              									Jahre, im Gebrauch. Noch früher wurden alle Nägel mit der Hand verfertigt, indem man
                              									zur Bildung des Kopfes das sogenannte Nageleisen benutzte.
                           Jetzt befinden sich zu Birmingham und in den Metallarbeiter-Districten von
                              									Wolverhampton ungefähr ein Duzend große Nagelfabriken, außer verschiedenen kleineren
                              									Etablissements dieser Art. Leeds und einige andere Städte in Lancashire haben
                              									ebenfalls mehrere kleine Nagelfabriken. Die wöchentliche Production dieser Gegend
                              									wird zu 300 Tonnen angenommen. Unter den bedeutenderen englischen Firmen ist
                              									hauptsächlich die der HHrn. J. Walker und Co. auf den Junction-Werken zu Wolverhampton zu
                              									nennen, wo jetzt die neue Maschine der HHrn. Danks und
                              										Walker angewandt wird.
                           Bei diesen Maschinen werden die Eisenstreifen für die Nägel während ihres
                              									Niederganges von den gewalzten Platten, welche das Rohmaterial zur Nagelfabrication
                              									sind, umgekehrt. Es wird diese Bewegung mittelst einer Feder bewirkt, die auf einem
                              									Wirbel angebracht ist, so daß der Streifen einen größern Raum hinabgehen muß als die
                              									Schneide selbst, und eine Vierteldrehung zu machen genöthigt wird, während er von
                              									der Eisenplatte zu den vertieften Stempeln gelangt, welche die Köpfe der Nägel
                              									bilden. Das Resultat dieser Operation ist ein Nagel, der an beiden entgegengesetzten
                              									Seiten gleichen Neigungswinkel hat, während die Fäden des Metalles nicht
                              									unterbrochen werden, wie es bei den gewöhnlichen Nagelfabricationsprocessen der Fall
                              									ist.
                           
                           Fig. 9 ist ein
                              									Seitenaufriß einer solchen Nagelmaschine; Fig. 10 eine vordere
                              									Ansicht derselben; Fig. 11 ist eine vergrößerte Seitenansicht der Kante der Schneide und der
                              									Feder; und Fig.
                                 										12 der Grundriß einer Metallplatte, welche in Streifen zur
                              									Nagelfabrication zerschnitten werden soll.
                           Das Gerüst der Maschine besteht aus einem einzigen Guß A.
                              									Die Triebwelle B ruht in Ständern und in Zapfenlagern
                              										C am obern Theil des Gerüstes, und an dieser Welle
                              									ist auch das Schwungrad D angebracht. Die obere Schneide
                              										E ist mittelst Stellschrauben in dem Rahmen E' befestigt, und der schwere krumme Hebel F, welcher sich um Zapfen G
                              									dreht, deren Lager in dem Gerüst angebracht sind, wird durch die Kröpfung oder
                              									Kurbel H der Triebwelle B
                              									und die Verbindungsstange I in Bewegung gesetzt. Die
                              									untere oder festliegende Schneide J wird durch Bolzen an
                              									ihrem Platz gehalten und ruht auf dem festliegenden Theil des Stempels K, so daß ihre Verticalfläche in derselben Linie mit
                              									diesem Stempel liegt. Der andere Theil des Stempels L
                              									ist auf M verschiebbar und wird durch das Ende des
                              									Hebels F bewegt, mit welchem er durch ein verstellbares
                              									Glied N verbunden ist. Wenn der Nagel zwischen die
                              									Stempel K und L gelangt, und
                              									diese gegen einander gepreßt werden, so entsteht durch die Wirkung des Stempelhebels
                              										O, der sich um den Zapfen P dreht, vermittelst der Triebwelle B, der
                              									Lenkstange Q und des Hebels R, der Nagelkopf.
                           Die Breite der zu den Nägeln verwendeten Blechstreifen wird durch das Maaß S bestimmt, welches mittelst einer Spur und eines Nagels
                              										T an dem Kopf der Schneide E' befestigt ist. Die Bewegung dieses Maaßes S
                              									wird durch zwei Federn U und V veranlaßt, indem die obere derselben, U, auf
                              									einen an dem Maaß befindlichen Stift wirkt und ihn zu heben sucht, während die
                              									andere, V, das Maaß gegen den Nagelstreifen drückt. An
                              									der andern Seite des Schneidenkopfes E' befindet sich
                              									eine verticale Stange W, welche durch Hülsen geführt
                              									wird und so angeordnet ist, daß sie gegen einen festen Punkt des Gerüstes tritt,
                              									wenn die Schneide im Niedergang begriffen ist. Dadurch wird die Stange zum Aufgange
                              									genöthigt, welche, da sie in Berührung mit dem Ende eines Hebels X steht, der um den Zapfen Y
                              									an dem Schneidenkopf schwingt und dessen anderes Ende ebenfalls in Berührung mit dem
                              									oberen Theil des Federmaaßes S steht, letzteres
                              									niederdrückt und veranlaßt, daß der Nagelstreifen Z sich
                              									um ein Viertel seiner Peripherie dreht, wie die punktirten Linien in Fig. 11 zeigen. In dieser
                              									Stellung geht der Streifen oder der theilweise gebildete Nagel in die Versenkungen
                              									der Stempel K und L, und
                              									erhält durch deren Zusammenpressung den Kopf, wie schon oben bemerkt wurde. Wenn der
                              										Schneidenkopf steigt,
                              									so hebt die Feder U das Maaß in seine normale Stellung
                              									zurück. Der Hebel X ist an seinen Enden mit Schrauben
                              										a versehen, mittelst deren man den Hub des Maaßes
                              									adjustiren kann. Technikern wird übrigens einleuchtend seyn, daß die niedergehende
                              									Bewegung des Maaßes S durch verschiedene andere
                              									mechanische Vorrichtungen bewirkt werden kann; so kann der Nagelstreifen durch eine
                              									Federvorrichtung umgedreht werden, die der beschriebenen ähnlich ist und in
                              									Verbindung mit dem gewöhnlich angewendeten Federmaaß benutzt wird.
                           Die Metallplatte, von welcher die Nagelstreifen abgeschnitten werden, müssen bei
                              									jedem Stoß umgedreht werden, damit alles Metall verwendet wird, da die Streifen
                              									einen Ablauf haben. Man ersieht dieß aus Fig. 12, wo die geneigten
                              									Kreuzlinien die auf einander folgenden Schnitte darstellen.
                           Offenbar müssen die so fabricirten Nägel weit besser seyn als die bis jetzt
                              									gebräuchlichen, und in Folge hievon wird sich dieser Geschäftszweig heben, denn die
                              									jetzt in den englischen Nagelfabriken angefertigten Nägel sind weit schlechter als
                              									die amerikanischen, so daß sie mit diesen auf den fremden Märkten nicht concurriren
                              									können, obgleich die amerikanischen Nägel weit höhere Preise haben. Im Allgemeinen
                              									sind die in England zur Nagelfabrication gebräuchlichen Maschinen nicht gut
                              									eingerichtet und daher auch die Producte meistens schlecht; in der That lassen sich
                              									nur vier Fabriken in England nachweisen, welche ganz gute Nägel liefern.
                           Es wurden auch große Mengen geschnittener Nägel aus Zink und Kupfer gefertigt, die
                              									zum Befestigen der Schiffsbeschläge und der Dachschiefer angewendet werden, und es
                              									haben auch in dieser Beziehung die geschnittenen Nägel die geschmiedeten sehr
                              									verdrängt. Dessenungeachtet wird noch eine Masse geschmiedeter Nägel mit
                              									Handhämmern, hauptsächlich in der Nachbarschaft von Dudley angefertigt. Zu Arbeiten,
                              									bei denen die Nägel umgelegtnmgelegt oder umgenietet werden müssen, um den aufgenagelten Gegenstand recht fest
                              									zu halten, sind die geschnittenen Nägel nicht tauglich, da sie nicht biegsam und
                              									haltbar genug sind.
                           
                        
                     
                  
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