| Titel: | Verbesserter Krahn zum Aufladen der Kohks auf die Tender; von John Ramsbottom zu Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 132, Jahrgang 1854, Nr. XVIII., S. 87 | 
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                        XVIII.
                        Verbesserter Krahn zum Aufladen der Kohks auf die
                           								Tender; von John Ramsbottom
                           								zu Manchester.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Januar
                              									1854, S. 15.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. II.
                        Ramsbottom's Krahn zum Aufladen der Kohks auf die
                           								Tender.
                        
                     
                        
                           Dieser sehr zweckmäßig eingerichtete Krahn befindet sich auf der Station Manchester
                              									der London-Nordwestbahn und dient zum Verladen der Kohks in die Tender. Fig. 24 ist
                              									eine Vorderansicht desselben; er besteht im Wesentlichen aus einem großen Rade oder
                              									vielmehr Kranze von 20 Fuß Durchmesser, welcher aus eisernen Segmenten A, A zusammengesetzt ist und von 20 Armen gehalten wird,
                              									die an einer gemeinschaftlichen Welle C befestigt sind.
                              									Diese Welle läuft oben und unten in Pfannen und jeder Arm wird durch eine Strebe D unterstützt, indem dieselben oben an der Welle und
                              									unten an dem Radkranze befestigt sind. Das Ganze kann gewissermaßen als eine
                              									Vereinigung von zwanzig kleinen Krahnen angesehen werden, die von einem
                              									gemeinschaftlichen Mittelpunkte aus wirken. Rings um den Radkranz sind in gleichen
                              									Abständen von einander zwanzig cylindrische eisenblecherne Gefäße E, E von 2 2/3 Fuß Tiefe und 2 1/2 Fuß Weite aufgehängt,
                              									und jedes Gefäß ist, wie ein Wassereimer, mit einem Bügel, der an seinen Enden
                              									beweglich ist, versehen, so daß die Gefäße leicht umgestürzt und entleert werden
                              									können. Der Radkranz A, A hat an der untern Seite eine
                              									Verzahnung, in welche ein Getriebe G eingreift.
                              									Letzteres wird durch zwei Winkelräder und durch die Kurbel H bewegt, wobei das Verhältniß stattfindet, daß durch 115
                              									Kurbelumdrehungen der Krahn einmal umgedreht wird. Die wesentlichste
                              									Eigenthümlichkeit besteht aber in der geneigten Stellung der Hauptwelle, wobei die
                              									eine Seite des Kranzes 6 Fuß höher liegt als die andere. Die Kohksgefäße hängen bei
                              									dieser Einrichtung auf der einen Seite tief genug, so daß sie von einem Wagen aus
                              									leicht gefüllt werden können, und auf der andern Seite hoch genug, um in den Tender ohne
                              									Schwierigkeiten entleert zu werden. Sie halten zusammen 3 Tonnen (60 Cntr.) Kohks.
                              									Ist nun der Krahn vollständig belastet, so befindet sich das Ganze im Gleichgewicht,
                              									und es ist zu seiner Bewegung nur soviel Kraft erforderlich, als die Ueberwindung
                              									der Reibung beansprucht. Wenn die niedergehenden Gefäße leer und die aufsteigenden
                              									gefüllt sind, so ist der höchste Kraftaufwand erforderlich, aber auch unter diesen
                              									Verhältnissen kann ein Mann den Krahn mit leichter Mühe in Bewegung setzen.
                           Soll der Krahn benutzt werden, so füllt man so viele Gefäße, als für den Bedarf des
                              									Tenders nothwendig sind, und schiebt diesen unter die höher liegende Seite des
                              									Krahns. Ein Arbeiter dreht nun den Krahn durch die Kurbel so lange, bis der zweite
                              									Arbeiter die erforderliche Anzahl von Gefäßen in den Tender entleert hat. Zum
                              									Ausladen von 21 Cntr. Kohks sind höchstens 2 Minuten erforderlich. Früher wurden zum
                              									Füllen eines Tenders mit Kohks vier Mann erfordert, bei Anwendung eines solchen
                              									Krahns genügen aber zwei.
                           Diese Maschine hat bereits mehrere Jahre mit gutem Erfolg gearbeitet. Die Locomotiven
                              									können zwar wegen der Esse nicht unter dem Krahne wegfahren, allein wo dieß
                              									erforderlich ist, kann der Krahn auch etwa 3 Fuß von den Schienen entfernt
                              									angebracht und es können die Kohks mittelst einer leichten hölzernen Rinne in den
                              									Tender eingeladen werden.
                           
                        
                     
                  
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