| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe; von Hrn. J. Sidebottom zu Waterside in England. | 
| Fundstelle: | Band 132, Jahrgang 1854, Nr. XXI., S. 93 | 
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                        XXI.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten
                           								der Baumwolle und anderer Faserstoffe; von Hrn. J. Sidebottom zu Waterside in England.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Febr. 1854, S.
                              								79.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Sidebottom's Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten der
                           								Baumwolle etc.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in einem neuen Mechanismus oder Apparat, welchen man an
                              									den vorderen oder Auszugwalzen der Krempel- oder Streichmaschinen, der
                              									Duplir- oder Streckmaschinen, der Spindelbänke, überhaupt an denjenigen
                              									Maschinen anbringt, welche zum Vorbereiten der Faserstoffe dienen.
                           Der Hauptpunkt besteht darin, in die weißblechernen Kannen, welche vor der Maschine
                              									stehen, Bänder zu führen, deren Fäden zickzackförmig gebogen oder parallel, aber
                              									nicht gewunden sind, wie es gewöhnlich der Fall ist.
                           Eine zugehörige Verbesserung besteht darin, jeden Theil des Dochtes oder Bandes etwas
                              									zickzackförmig zu biegen, sobald es aus der Krempel- oder andern
                              									Vorbereitungsmaschine hervortritt, um der Faser diejenige Kraft und Festigkeit zu
                              									verleihen, welche zu den Vorbereitungsarbeiten erforderlich sind.
                           
                           Dieses Zusammenlegen soll wesentliche Vortheile vor der gewöhnlichen schwachen
                              									Drehung haben.
                           Das Zusammenlegen des Bandes in seiner ganzen Länge und während der Operationen bis
                              									zum Spinnen hat den Zweck, jede Drehung der Fasern unnöthig zu machen, ihnen aber
                              									doch hinreichende Festigkeit und Adhärenz zu geben, damit das Band weiter
                              									verarbeitet werden kann, ohne daß die Fasern, woraus es besteht, irgend eine
                              									Beschädigung oder Störung erleiden.
                           Die Hauptvortheile dieser Verbesserungen an den Vorbereitungsmaschinen bestehen in
                              									einer großen Ersparung an Zeit und Arbeit, welche nur 1/3 von derjenigen beträgt,
                              									die bei den gewöhnlichen Proceduren angewendet wird, um den Faserstoffen die
                              									nothwendige Vorbereitung zum Verspinnen zu geben.
                           Man erlangt aber auch bei diesem neuen System eine Ersparung an Triebkraft und an
                              									Platz, weil die Vorbereitungsmaschinen geschwinder gehen können, eine einzige
                              									Maschine des neuen Systems ebenso viel leisten kann, als drei gewöhnliche
                              									Maschinen.
                           Ein weiterer Vortheil dieser Verbesserungen wird denjenigen Personen nicht entgehen,
                              									welche die Vorbereitungsprocesse zum Spinnen genau kennen. Er besteht darin, daß die
                              									weißblechernen Kannen sechsmal soviel Bänder aufnehmen können, und da die
                              									verbesserte Streckmaschine dreimal schneller arbeitet als die älteren, so wird die
                              									Vereinigung der Band-Enden auch weit schneller bewirkt, und der gesponnene
                              									Faden ist gleichartiger und besser.
                           Die Figuren 21
                              									bis 23
                              									erläutern die erwähnten Verbesserungen an einer Baumwollstreichmaschine.
                           Fig. 21 ist
                              									ein Aufriß von der vorderen Seite;
                           Fig. 22 ein
                              									Grundriß oder eine Ansicht von oben;
                           Fig. 23 ein
                              									Querschnitt durch die Mitte des Apparates.
                           A bezeichnet die vordere Platte einer gewöhnlichen
                              									Karde, und zwar an dem Ende wo die gestrichene Baumwolle hervortritt. B ist das Band, welches von den verschiedenen
                              									Abnehmwalzen auf die gewöhnliche Weise abgelöst worden ist, und dasselbe geht durch
                              									den Trichter C.
                           Beim Austritt aus dem Trichter C gelangt das Vließ B zwischen die Abzugwalzen d, und alsdann zwischen die Kalandrir- oder Preßwalzen e.
                           Vor diesen Walzen ist in einem kleinen Rahmen oder Wagen eine kleine Büchse f angebracht.
                           Die Baumwolle, welche der Einwirkung der oben erwähnten Theile ausgesetzt ist, wird
                              									auf diese Weise zusammengedrückt und bildet ein gleichartiges und paralleles Band
                              										g, welches sich in der Büchse f anhäuft. Im
                              									Innern dieser Büchse f befindet sich ein Ventil b, welches sich nach innen öffnet; sein Zweck ist, das
                              									Baumwollenband auf seinem Gange aufzuhalten und es bei seinem Austritt
                              									zickzackförmig zusammenzulegen.
                           Die dadurch erfolgende, der Quere nach gehende Riffelung findet auf der ganzen Länge
                              									des Bandes statt und ersetzt die schwache Drehung, welche man demselben gewöhnlich
                              									gibt.
                           Das Ventil h ist oben mittelst eines Scharniers
                              									aufgehängt, und öffnet sich, um einen Theil des Bandes, indem dieses vorrückt,
                              									durchgehen zu lassen; dasselbe wird zusammengelegt oder geriffelt, und alsdann von
                              									der darunterstehenden Kanne aufgenommen.
                           Die Kalandrirwalzen werden mit Hülfe eines kleinen Apparates belastet, der
                              									hauptsächlich aus kleinen Rollen i besteht, die sich um
                              									eine Welle k drehen, durch die bloße Reibung der Hälse
                              									der Kalandrirwalze; diese Rollen werden mittelst der Stangen l und der unten angebrachten Feder m auf die
                              									Walzen gedrückt erhalten.
                           Die Bewegung kann diesem Apparat mittelst eines Räderwerks mitgetheilt werden,
                              									welches an einer der Wellen der Streichmaschine angebracht ist und im Eingriff mit
                              									den Getrieben m steht, die an den Enden der Walzen d und e angebracht sind.
                           Ueber den Walzen d bringt man einen Reiniger o an, und hängt über die Hälse der obern Walze d Gewichte P. Der Apparat
                              									ist alsdann vollständig.
                           Statt des Ventils h könnte man auch eine platte Feder
                              									anwenden, die auf das Baumwollband drückt.
                           Mit einigen Modificationen kann man diesen Apparat auch bei den Streckmaschinen
                              									anwenden.
                           
                        
                     
                  
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