| Titel: | Verbesserungen an Flachsspinnmaschinen, welche sich Peter Fairbairn, Mechaniker zu Leeds, und Ferdinand Kaselowsky, Ingenieur zu Berlin, am 28. April 1853 für England patentiren ließen. | 
| Fundstelle: | Band 132, Jahrgang 1854, Nr. XLIX., S. 177 | 
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                        XLIX.
                        Verbesserungen an Flachsspinnmaschinen, welche
                           								sich Peter Fairbairn,
                           								Mechaniker zu Leeds, und Ferdinand
                              									Kaselowsky, Ingenieur zu Berlin, am 28.
                              									April 1853 für England patentiren ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1854, S.
                              								161.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Fairbairn's Verbesserungen an Flachsspinnmaschinen.
                        
                     
                        
                           Bekanntlich muß bei der Operation des Streckens oder Verlängerns das lockere
                              									Flachsband durch irgend einen Apparat gehalten werden, welcher, indem er es den
                              									Streckwalzen zuführt, nur denjenigen Fasern vorwärts zu gleiten gestattet, welche
                              									durch die Streckwalzen wirklich erfaßt werden. Im Erreichung dieses Zweckes bediente
                              									man sich seither verschiedener unter dem Namen „Gills“
                              									bekannter Vorrichtungen, die sich aber wegen ihrer complicirten Beschaffenheit für
                              									manche Zwecke als ungeeignet erwiesen. Auch wandte man öfters eines oder mehrere
                              									Paare von Walzen an als Unterlage für das lockere Band auf seinem Weg von den
                              									Speisewalzen nach den Streckwalzen. Durch diese Mittel konnten die an gewissen
                              									Punkten festgehaltenen Fasern nicht verhindert werden von einem Haltpunkt zum andern
                              									zu gleiten und sich in Knoten zu ziehen. Vorliegender Erfindung gemäß wird das
                              									lockere Band um einen größeren oder geringeren Theil des Umfanges einer oder
                              									mehrerer Walzen geführt, um die Fasern mit einem solchen Theile ihrer Oberfläche
                              									in Berührung zu bringen, daß eine hinreichende Adhäsion und Friction entsteht, um
                              									alle kurzen Fasern, welche von den Streckwalzen noch nicht erfaßt sind,
                              									zurückzuhalten, und sie zu verhindern sich mit einer größeren Geschwindigkeit als
                              									die Oberfläche der zurückhaltenden Walzen hat, vorwärts zu bewegen. Zur Vermehrung
                              									der Adhäsion und der Reibung kann das lockere Band, ehe es über die Oberfläche der
                              									zurückhaltenden Walzen seinen Weg nimmt, angefeuchtet werden, ein Zweck, welcher
                              									auch durch einen endlosen Riemen aus Leder, Gutta-percha etc. zu erreichen
                              									ist.
                           a, b, Fig. 19, sind die
                              									Streckwalzen; c, d die Speisewalzen; e ist die zurückhaltende Walze. Das zwischen den
                              									Speisewalzen hervorkommende Flachsband läuft über einen Theil des Umfanges der
                              									zurückhaltenden Walze e, welche mit den Walzen c, d ungefähr gleiche Umfangsgeschwindigkeit hat, und
                              									tritt von da zwischen die Streckwalzen a, b, welche mit
                              									größerer Geschwindigkeit rotiren, um die erforderliche Streckung hervorzubringen.
                              									Die Figuren
                                 										20, 21, 22 und 23 zeigen eine für längere Fasern sich eignende Anordnung. In Fig. 21 ist
                              									eine der zurückhaltenden Walzen mit der Preßwalze d in
                              									Berührung und dient zugleich als Speisewalze. In Fig. 22 sind drei der
                              									zurückhaltenden Walzen mit Flanschen versehen, um die Walze e¹ durch Reibung in Rotation zu setzen, während die übrigen Walzen
                              									mittelst Rädereingriffs rotiren. In Fig. 23 sind a, b die Streckwalzen, e¹, e², e³ und d die zurückhaltenden Walzen und
                              									die Speisewalzen. f*, f* ist
                              									ein endloses Band, welches die Spannwalze f umschlingt,
                              									unter dem Flachsband über den Walzen e¹, e³ und über dem Flachsband auf der Walze e² hinwegläuft. Fig. 24 zeigt eine
                              									Anordnung, wobei nur eine zurückhaltende Walze e
                              									erforderlich ist, indem das Flachsband die Walze mehreremale umschlingt. Die
                              									verschiedenen Windungen werden durch die Führung h von
                              									einander getrennt gehalten. Fig. 25 zeigt eine
                              									Anordnung, bei welcher der nämliche Zweck durch zwei Walzen erreicht wird, deren
                              									Achsen divergiren, so daß das Flachsband in Spirallinien über die Oberfläche der
                              									Walzen e, e (Fig. 26) hinwegläuft.
                           
                        
                     
                  
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