| Titel: | Ueber die jetzt im Handel vorkommenden Luxus-Nahrungsmittel; von Prof. Payen. | 
| Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. XVII., S. 68 | 
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                        XVII.
                        Ueber die jetzt im Handel vorkommenden
                           Luxus-Nahrungsmittel; von Prof. Payen.Aus dem, einen Theil der französischen Eisenbahnen-Bibliothek bildenden
                                 Werk: Des substances
                                    alimentaires et des moyens de les améliorer, de les
                                    conserver et d'en reconnaître les altérations, par A. Payen, Membre de l'Institut etc. Paris,
                                 1853.
                           
                        Payen, über die Luxus-Nahrungsmittel.
                        
                     
                        
                           Als Luxus-Nahrungsmittel kann man die hier zu besprechenden Präparate
                              bezeichnen, welche bei hohem Preise einen sehr geringen Nahrungswerth haben, auch
                              meistens nur in kleinen Quantitäten genommen werden. Wer sie kauft, sucht eine
                              Einbildung zu befriedigen, die ihm, was die Kosten betrifft, kein Opfer auferlegt;
                              er erwartet keineswegs darin ein wohlfeiles Nahrungsmittel zu finden. Aus diesem
                              Gesichtspunkt wäre nichts gegen dieselben einzuwenden; in anderer Beziehung aber ist
                              zu tadeln, daß der Consument die Natur, die Zusammensetzung und die Eigenschaften
                              dieser Substanzen wenn er ihre Namen liest, unmöglich errathen kann. Waaren
                              überhaupt, hauptsächlich aber Eßwaaren, sollten immer nur unter den geeignetsten
                              Benennungen, niemals aber unter ganz falschen Namen verkauft werden; der Konsument
                              weiß sonst nicht was er kauft; der Arzt kennt das nicht, was er außerdem vielleicht
                              verordnen würde; der Chemiker, welcher ebenfalls nicht weiß, was diese mystischen
                              Namen bedeuten, vermag die Identität dieser wandelbaren Producte niemals zu
                              bestätigen, wenn er sie nicht mit den früher gelieferten vergleichen kann. Endlich
                              – und das ist nach meiner Ansicht die traurigste Folge – könnte man
                              nach dem hohen Preis dieser Nahrungsmittel und nach den ihre Eigenschaften übertreibenden
                              Anzeigen, glauben, daß sie besser oder vollständiger ernähren, als die gewöhnlichen
                              und wohlfeilem Nahrungsmittel; darauf bauend, könnte man einen zu ausschließlichen
                              Gebrauch von denselben machen; anstatt bei der Genesung die Wiederkehr der
                              Gesundheit zu beschleunigen, würde man dann aber durch eine unvollständige Nahrung
                              nur die Schwäche verlängern, und folglich wieder einen krankhaften Zustand
                              herbeiführen. Es ist zweckmäßig, das Publicum vor solchen Uebelständen, welche in
                              gewissen Fällen bis zur wirklichen Gefahr anwachsen können, zu warnen.
                           Ich habe daher die Natur, die Eigenschaften und den Verkaufswerth dieser Präparate,
                              soweit dieß bei unregelmäßigen Gemischen möglich ist, zu bestimmen gesucht.
                           Zum Verständniß des Folgenden bemerke ich, daß bekanntlich keine Nahrungsration eine
                              vollständige, gesunde und fähig ist, die Kräfte zu einer vollkommenen Genesung zu
                              entwickeln oder wiederherzustellen, wenn sie nicht Stärkmehl, mehlige oder zuckerige
                              Stoffe, Fettsubstanzen, die mineralischen Bestandtheile des thierischen Organismus,
                              und stickstoffhaltige Substanzen in den erforderlichen MengenverhältnissenFür die Respiration und die Wärme welche dieselbe hervorbringt, ist
                                    erforderlich, daß die Nahrungsmittel, welche der Mensch im Durchschnitt
                                    täglich genießt, 250 Gramme Kohlenstoff enthalten; um überdieß den Verlust
                                    an Stickstoff und Kohlenstoff, welcher durch den Harn, die festen Excremente
                                    etc. entsteht, auszugleichen, müssen die täglichen Nahrungsmittel 130 Gramme
                                    stickstoffhaltiger Substanzen, welche 20 Gramme Stickstoff enthalten, nebst
                                    60 Grammen Kohlenstoff liefern. Es müssen folglich, um das Leben und die
                                    Kräfte eines Menschen zu unterhalten, die in 24 Stunden genommenen
                                    Nahrungsmittel 310 Gramme Kohlenstoff enthalten, nebst 130 Grammen
                                    stickstoffhaltiger Substanz, worin 20 Gramme Stickstoff. enthält; unter den letztem muß sich auch immer die gehörige Portion Fleisch
                              befinden.Diese Quantität Fleisch beträgt (nach der vorhergehenden Note und wenn man
                                    die Anzahl der Kinder von ihrer Geburt an, der Erwachsenen und Greise
                                    berücksichtigt) durchschnittlich für das Individuum per Tag 155 bis 160 Gramme, oder per
                                    Jahr 56 Kilogr. 570 Gramme bis 58 Kilogr. 40 Gramme.
                              
                           Eine gute Nahrungsration ist also immer eine complicirte Sache, und man kann sie
                              nicht unter ein gewisses Volum herab vereinfachen oder
                              concentriren.
                           Das Satz- oder Stärkmehl, für sich allein oder mit Zucker, bildet kein
                              vollkommenes Nahrungsmittel und der Zusatz von Gallerte (Thierleim), einer zu
                              schwachen Dosis von Leguminosen- (Hülsenfrucht-), Getreidemehl oder
                              Schocolate, reicht zur Vervollständigung seiner Nährkraft nicht hin.
                           Wir wollen mm die angeblich sehr nahrhaften Luxus-Nahrungsmittel in Kürze
                              einzeln besprechen.
                           
                        
                           
                           Racahout des Arabes; palamoud des Turcs.
                           Der Name Racahout, welcher weder eine Pflanze, noch ein
                              Thier, noch den Ort bezeichnen kann, von welchem man diese Substanz wirklich
                              gewinnt, wird einem wandelbaren Gemenge schwach gerösteter Eicheln mit einer
                              geringen Quantität von Zucker und Schocolate beigelegt. Die Schocolate wird bei dem
                              sogenannten geruchlosen Racahout weggelassen.
                           Der Racahout kann jeder, nahezu vollständigen (ausreichenden) Kost gewiß ohne Anstand
                              zugesetzt werden; ein vorzügliches Ernährungsvermögen kann ihm aber nicht
                              zugeschrieben werden.
                           Unter dem ebenso wenig bezeichnenden und den Türken gewiß nicht bekannten Namen Palamud wird ein ähnliches Gemenge verkauft, welches
                              außerdem noch Mais- oder Türkischkorn-Mehl
                              enthält (woher vielleicht sein Name rührt). Es hat einen, seinen vier Bestandtheilen
                              entsprechenden Geschmack und ebenfalls einen schwachen, gemischten Geruch. In seinen
                              Eigenschaften weicht es vom Racahout wenig ab.
                           Das Palamud-Satzmehl zeigt dieselbe Zusammensetzung wie obiges, mit Ausnahme
                              der kleinen Menge Schocolate, die wahrscheinlich wegen seiner Anwendung zur
                              Bereitung von Bouillon-Suppen weggelassen wird.
                           
                        
                           Nährende Pasta; nährender Syrup; Osmazom-Pastillen
                              (Pâte nutritive; Sirop nutritif; Pastilles
                                 d'osmazome).
                           Die nährende Pasta, welche in den öffentlichen Anzeigen den Rednern, Professoren,
                              Kindern und Genesenden als ein leichtes und stärkendes Nahrungsmittel empfohlen
                              wird, ist ein Gemenge von Gallerte, Zucker und Gummi, welches keineswegs ungesund,
                              aber von einem vollständigen Ernährungsmittel weit entfernt ist.
                           Der nährende Syrup ist eine ähnliche, jedoch flüssige und syrupartige
                              Composition.
                           Die Osmazom-Pastillen, welche angeblich auf Reisen, nach Krankheiten etc., die
                              Kräfte wiederherzustellen vermögen, sind ein durchscheinender Teig, der aus Zucker,
                              Gallerte und ein wenig concentrirter Fleischbrühe besteht. Dieselben sind, sowohl
                              wegen ihrer sehr einfachen Zusammensetzung als wegen der geringen Quantitäten die
                              davon genommen werden, mehr als ein Bonbon, denn als ein wahrhaftes Nahrungsmittel
                              zu betrachten.Ohne Zweifel wären diese gallerte- und zuckerhaltigen Präparate in
                                    gewissen Fällen einer mehr oder weniger strengen Diät in geringer Quantität
                                    zulässig, niemals aber ohne Zustimmung des Arztes. – Sie könnten auch
                                    noch unter
                                    andern Umständen von Nutzen seyn, wenn nämlich bei sehr gesunden Personen
                                    der Appetit sich zu früh vor der Essenszeit einstellt. In solchem Fall kann
                                    jeder durch eigene Erfahrung die mehr oder minder gute Wirkung dieser
                                    Präparate an sich erproben und ihre Brauchbarkeit für seine Person
                                    beurtheilen. Aus diesem Gesichtspunkt können sie wohl als ein kleiner
                                    Antheil der täglichen Nahrung dienen; nichts berechtigt aber, dieselben als
                                    vollständige Nahrungsmittel zu betrachten, welche andere entbehrlich
                                    machen.A. d. Verf.
                              
                           
                        
                           
                           Warton's Ervalenta.
                           Nach dem Prospectus soll dieses Präparat sehr nahrhaft und erfrischend seyn und
                              gewisse Krankheiten heilen können, indem es zugleich die Kräfte unterhält und
                              entwickelt; dasselbe scheint von London zu uns gekommen zu seyn. Es besteht
                              lediglich aus Linsen, welche von ihren Bälgen befreit und gepulvert wurden. Sein
                              Name deutet auch auf diesen Ursprung; denn der botanische Name der Pflanze ist Ervum lens; daher ohne Zweifel Erva-lenta. Die meisten Consumenten werden diese Ableitung wohl
                              schwerlich errathen. Ich muß jedoch beifügen, daß dieses einfache Präparat nicht
                              alle Eigenschaften der Linsen besitzt; denn die durch die Entbalgung entfernten
                              Häutchen sind der Sitz des eigenthümlichen Aroma's und einer gewissen erfrischenden
                              Wirkung.
                           
                        
                           Revalenta arabica des Dr. Barry.
                           Auch dieses Nahrungsmittel verdanken wir einem Engländer; er nennt es ein köstliches
                              stärkendes Mehl, welches von einer ausländischen dem Geisblatt ähnlichen Pflanze
                              herrühre und die wundervollste Heilkraft bei einer Menge von Krankheiten bewähre.
                              Die Londoner Sanitäts-Commission unterzog es einer sorgfältigen
                              mikroskopischen und chemischen Untersuchung.Ueber Du Barry's „Gesundheits-
                                       und Kraft-Restaurations-Farina für Kranke jeden Alters und
                                       schwache Kinder“ enthält Beasley's
                                    Droguist Folgendes:„Ervalenta, Revalenta arabica,
                                       Linsenpulver etc. Diese Artikel bestehen der
                                       Hauptsache nach entweder aus europäischen oder aus ägyptischen
                                       Linsen.Ervalenta, Warton's, besteht aus der französischen oder deutschen Linse, mit
                                       einem Zusatz von Mais oder wahrscheinlich einer bei den Arabern
                                       gebräuchlichen Getreideart, Namens Durra, vermischt. Aber nach der
                                       Versicherung des Dr. Schenk besteht die Ervalenta,
                                       welche in Paris verkauft wird, aus dem Mehl von französischen Bohnen und
                                       Mais.Revalenta arabica: Eine Mischung der rothen
                                       ägyptischen oder arabischen Linse mit Gerstenmehl. Manche Sorten
                                       enthalten Zucker, andere Salz und einen Wohlgeschmack gebenden
                                       Bestandtheil.Linsenpulver: Manche Sorten bestehen gänzlich
                                       aus französischem, deutschem oder ägyptischem Linsenmehl, oder aus dem
                                       europäischen und afrikanischen Linsenmehl im Zustande der Vermischung.
                                       Andere enthalten Gerstenmehl als Zusatz. Das Journal the Lancet gibt folgende Recepte für
                                       Linsenpulver:1) Arabisches Linsenmehl 2 Pfund, Gerstenmehl 1 Pfund, Salz 3 Unzen.2) Erbsenmehl 2 Pfund, Maismehl 1 Pfund, Salz 3 Unzen.“A. d. Red. Auch ich unternahm eine solche, und erhielt dabei ähnliche Resultate, wornach dieses
                              Präparat, wie das vorhergehende, entbalgte Linsen zur Grundlage hat; man findet
                              darin aber überdieß wandelbare Mengen von Erbsen-, Türkischkorn- und
                              Moorhirsenmehl, welche einen etwas geringern Werth haben; ferner Hafer- und
                              Gerstengrütze, das Ganze mit 1 Procent Kochsalz versetzt. Es versteht sich, daß alle
                              diesem Gemenge zugeschriebenen wunderbaren Eigenschaften bloß eingebildete sind.
                           
                        
                           Concentrirte Revalenta (Revalenta
                                 concentrée).
                           Diese Eigenschaften hat man noch ganz einfach auf die Art übertrieben, daß man das
                              Präparat unter dem Namen „doppelt-raffinirte und concentrirte
                                 Revalenta“ verkaufte; und ohne Zweifel hat man, um die Nützlichkeit
                              der angeblichen Raffinirung glaubhafter zu machen, den Preis des Products
                              verdoppelt, welches, wie das vorhergehende, in London und Paris zu haben ist.
                           
                        
                           Yamswurzel-Körnermehl (Semoule d'igname); Solanta.
                           Bei diesem Präparat bezeichnet der Name den Ursprung klar. Die Damswurzel (Dioscorea alata) ist bekanntlich eine Pflanze, deren oft
                              sehr große Knollenwurzel sehr viel Stärkmehl enthält und das Hauptnahrungsmittel der
                              Indianer, der Bewohner mehrerer Gegenden Amerika's, der Pflanzer auf den Antillen
                              etc. bildet; der Erfinder hätte aber seinen Erwerbszweig sehr vereinfacht, wenn er
                              eine minder kostspielige, bei uns verbreitete Knollenwurzel, die Kartoffel, als
                              Rohmaterial benutzen würde.
                           Der Name Solanta ist ebenfalls eine Anspielung auf den
                              botanischen Namen der Kartoffel, Solanum tuberosum;
                              wahrscheinlich erinnern sich an denselben nicht alle Käufer, welche dieses Product
                              viermal so theuer bezahlen, als wenn es ihnen unter dem minder wohlklingenden Namen
                              „Stärkmehl“ geboten wird.
                           
                        
                           Satzmehl, Magenschatz (fécule, trésor de l'estomac).
                           Dieses Product soll nach dem Prospectus ebenfalls sehr verdauungbefördernd und
                              ernährend seyn, und eine Gesundheitssuppe für alle Lebensalter liefern. Da die
                              Entdeckung patentirt ist, so konnte man von dem Recept dazu leicht Einsicht
                              erhalten, so daß man sich bloß noch von der Richtigkeit der Angaben zu überzeugen
                              hatte. Folgendes ist die Vorschrift, jedoch ohne bestimmte Mengenverhältnisse:
                              persischer Salep, hinreichende Menge; Türkischkorn, geperlte Gerste, Grützebrod.
                              Diese drei letztern gereinigt und geröstet, sagt die Vorschrift.
                           
                           Es ist vorerst zu bemerken, daß der Name Satzmehl, Starkmehl sich für ein solches
                              Gemenge nicht eignet; zweitens findet sich in demselben die Perlgerste durch
                              Gerstenmehl ersetzt. Da das Grützebrod erst getrocknet und zerrieben werden muß, so
                              konnten Stücke desselben verwendet werden, nämlich die wohlfeil zu beziehenden der
                              Gasthöfe etc. Was den persischen Salep anbelangt, so konnte man sich denselben nicht
                              wohlfeil verschaffen; allein da die Menge desselben nicht angegeben ist, so suchte
                              ich sie mittelst Magnesia zu bestimmen, und überzeugte mich dabei, daß hinsichtlich
                              dieses wirklich ausländischen, Satzmehl und Gummischleim enthaltenden Products, die
                              Sparsamkeit bis auf die äußerste Gränze getrieben wurde, indem es – ganz
                              weggelassen war.
                           
                        
                           Doppelt-nahrhafte Schocolate (chocolat bi-nutritif).
                           Sie erhielt diesen Namen, weil sie, wie der Prospectus sagt, von Hühnerbrühe etc.
                              herrührende, nahrhafte Bestandtheile enthält. Dieses patentirte Product besäße
                              jedoch, wenn es irgend eine Fleischbrühe enthielte, deßwegen noch keine doppelte
                              Nahrhaftigkeit, selbst wenn man annähme, daß diese Brühe durch das eigenthümliche Verfahren, welches ihr, der Anzeige nach,
                              allen Geruch benimmt, nicht eines Theiles ihres Nährungswerths beraubt würde;
                              übrigens bürgt bis jetzt nichts für das Vorhandenseyn von Hühnerbrühe in diesem
                              Nahrungsmittel. Ich konnte sie nicht darin entdecken. Sollte von den Aerzten eine
                              derartige Mischung empfohlen werden, so bestünde das sicherste und wohlfeilste
                              Mittel darin, sich solche selbst aus Hühnerbrühe, die ihres besondern Aroma's nicht
                              beraubt wurde, und guter Schocolate zu bereiten; in feinem Fall aber besäße sie, bei
                              gleichem Gewichte, ein doppeltes Ernährungsvermögen.
                           Ueber alle diese Nahrungsstoffe fehlte noch ein letzter Aufschluß, nämlich, wie hoch
                              zu den auf dem Prospectus angegebenen Preisen die Nahrungsportion zu stehen käme,
                              welche sie vertreten können. Um dieses zu ermitteln, wog ich den Inhalt der
                              Schachteln und Packete, und berechnete durch eine einfache Proportion darnach den
                              Preis des Kilogramms; da dieses Gewicht bei den meisten kaum die tägliche
                              Nahrungsration repräsentirt, welche ein Mann in seinen Nahrungsmitteln findet, wenn
                              er 1 1/2 oder 2 Kilogr. Brod verzehrt, so kann man aus folgender Tabelle auf einen
                              Blick ersehen, wie hoch dieses annähernde Aequivalent von 1 1/2 bis 2 Kilogr. Brod
                              zu stehen käme.
                           
                           Tabelle über die Preise eines Kilogramms der besprochenen
                                 Luxus-Nahrungsmittel.
                           
                              
                                 
                                 Gewicht des    
                                    Packets.    Gram.
                                 Preis des  
                                    Packets.    Frk.
                                 Preis von 1
                                    Kilogr.    Frk.
                                 
                              
                                 
                                    Racahout des
                                       Arabes
                                    
                                      250
                                    4
                                    16
                                 
                              
                                 Palamud der Türken, für Milchsuppe
                                      300
                                    2,50
                                      8,33
                                 
                              
                                 Palamudstärkmehl, für Fleischsuppe
                                      300
                                    2,25
                                      7,50
                                 
                              
                                 Nährende Paste
                                       
                                    50
                                    2
                                    40
                                 
                              
                                 Nährender Syrup
                                      125
                                    2
                                    16
                                 
                              
                                 Osmazom-Pastillen
                                       
                                    30
                                    2
                                    66
                                 
                              
                                 Ervalenta, Warton's
                                      500
                                    2
                                      4
                                 
                              
                                 Revalenta arabica, Barry's
                                      500
                                    4
                                      8
                                 
                              
                                   
                                    deßgl.    deßgl.    raffinirt
                                      500
                                    8
                                    16
                                 
                              
                                 Yanswurzel-Körnermehl
                                      250
                                    0,45
                                      1,80
                                 
                              
                                 Solanta
                                      250
                                    0,65
                                      2,60
                                 
                              
                                 Satzmehl, Magenschatz
                                      500
                                    1,50
                                      3
                                 
                              
                           Wie man sieht, würde eine Nahrung, welche selbst für den irischen Arbeiter, welcher
                              täglich 6 Kilogr. Kartoffeln und 500 Gramme Milch verzehrt, sowie für den Arbeiter
                              in der Lombardei, welcher täglich 1 1/2 Kilogr. Türkischkorn verschlingt, nicht
                              hinreichend wäre, doch theuer genug zu stehen kommen, um den Namen einer
                              Luxusnahrung zu verdienen.
                           Wer die zahlreichen Thatsachen kennt, auf welche sich die positive Theorie der
                              menschlichen Ernährung gegenwärtig gründet, kann leicht die wahren vollständigen
                              Nahrungsrationen berechnen und sie von den leichten und angenehmen Nahrungsmitteln
                              unterscheiden die nicht auszureichen vermögen, in vielen Fällen aber eine
                              trügerische Sicherheit einflößen und die Wiedergenesung hinausziehen oder aufs Spiel
                              sehen können, anstatt mit der Rückkehr der Kräfte die Gesundheit
                              wiederherzustellen.