| Titel: | Fabrication hohler Metallringe, von den HHrn. Hugonneau und Lacointa zu Paris. | 
| Fundstelle: | Band 135, Jahrgang 1855, Nr. XLI., S. 191 | 
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                        XLI.
                        Fabrication hohler Metallringe, von den HHrn. Hugonneau und Lacointa zu
                           								Paris.
                        Aus Armengaud's
                              								Génie industriel, November 1854, S. 255.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Hugonneau's Fabrication hohler Metallringe.
                        
                     
                        
                           Man hat es häufig versucht, hohle metallene Ringe zu verfertigen, welche in
                              									zahlreichen Gewerbszweigen die massiven messingenen Ringe ersetzen können, und man
                              									ist durch verschiedene sinnreiche Mittel auch dahin gelangt, aber die
                              									Verfahrungsarten waren stets zeitraubend. Da fast alle zur Erreichung dieses Zwecks
                              									ersonnenen Fabricationsmethoden nicht nur den Nachtheil hatten, die Arbeit nicht
                              									gehörig zu beschleunigen, sondern auch ein Zusammenlöthen der Fugen erforderten, ehe
                              									die letzte Hand an den Artikel gelegt werden konnte, so daß die Ersparung an
                              									Material den bedeutenden Zeitverlust bei der Fabrication nicht ausglich, so wurden
                              									diese verschiedenen Methoden nach und nach wieder aufgegeben und es konnten nur
                              									massive Ringe für den Handel geliefert werden.
                           Um die massiven messingenen Ringe mit Vortheil durch hohle ersetzen zu können, ist es
                              									unerläßlich, dabei nicht allein Material zu ersparen, während sie dieselbe
                              									Festigkeit haben, sondern auch jede Löthung zu vermeiden und ein Verfahren
                              									einzuschlagen, welches die Fabrication wesentlich beschleunigt und die hohlen
                              									Messingringe wohlfeiler als die massiven zu liefern gestattet.
                           
                           Die HHrn. Hugonneau und Lecointa haben zu dem Ende seit dem J. 1844 eine sehr sinnreiche Methode
                              									angewandt, die darin besteht, die hohlen Ringe aus Scheiben von Messing- oder
                              									einer sonstigen Blechsorte zu verfertigen, welche ausgeschnitten und gelocht, dann
                              									durch progressives Drücken zu hohlen Ringen ohne Löthung vollendet werden.
                           Die ausgeschnittenen und gelochten Scheiben a werden
                              									nämlich in eine Matrize b (Fig. 25 und 26) gelegt,
                              									welche die Form eines hohlen Kegels hat, in welchem die Scheibe die mit punktirten
                              									Linien angegebene Lage a' (Fig. 25) einnimmt.
                           In den umgekehrten hohlen Kegel b tritt ein abgestumpfter
                              									mittlerer Kegel c, von geringerem Durchmesser, dessen
                              									kleinere Basis nach oben gekehrt ist. Dieser Kegel c
                              									dringt folglich in den mittleren Ausschnitt der Scheibe.
                           Man drückt alsdann den Stempel d, oder den oberen Theil
                              									des Druck- oder Prägewerks nieder. Der Stempel drückt auf die Scheibe und
                              									nöthigt sie zwischen der engen Basis der Matrize b und
                              									der breiteren Basis des Kegels c durchzugehen, wodurch
                              									der innere und der äußere Rand der Scheibe aufgebogen werden oder der Ring
                              									ausgetieft wird (Fig. 26 und 27).
                           Das Stück c ist gänzlich frei; es wird auf dem Boden des
                              									Stücks A nur durch eine kurze Angel e erhalten, welche in einer Oeffnung von gleichem
                              									Durchmesser steckt. Ein Loch f, welches durch das Stück
                              										c geht, dient dazu, letzteres mittelst einer Spindel
                              									oder Spitze herauszunehmen, um die aufgebogene Scheibe abzulösen.
                           Nachdem diese erste Arbeit vollendet ist, wird die aufgebogene Scheibe a auf ein zweites Prägewerk B, mit kreisrunder Spur und in die Fig. 28 angegebene
                              									Stellung gebracht. Man schraubt alsdann den Stempel g
                              									herunter und eine ebenfalls kreisrunde Spur in seiner Basis drückt nun auf den
                              									oberen Theil der aufgebogenen Scheibe a und nöthigt sie,
                              									sich zu schließen, indem sie die Form der beiden Vertiefungen annimmt, so daß sie
                              									ringförmig wird (Fig. 29). Ein kleiner Einschnitt in der Matrize B des Prägewerks dient dazu, ein spitzes Werkzeug unter den Ring zu
                              									bringen, um ihn aus der Form herauszuheben.
                           Die übrigen Figuren zeigen eine Modification dieser Verfahrungsarten.
                           So ist das Prägewerk h (Fig. 30) mit einem
                              									Stempel i versehen, welcher die Scheibe a sowohl ausschneidet als aufbiegt.
                           Zu dem Ende legt man die Scheibe auf die Matrize H; der
                              									Stempel wird heruntergeschraubt und schneidet die Scheibe a etwas früher aus, als der sie aufbiegende Theil zu wirken anfängt.
                              									Kleine Stifte j, welche im Boden der eisernen Matrize H hervortreten, wenn sie von den Federn o getrieben werden, dienen zum Aufheben der aufgebogenen
                              									Scheibe, wenn der Stempel in die Höhe geschraubt wird.
                           Der Schluß der Scheibe wird dadurch bewirkt, daß man sie in die Stellung des
                              									Querschnittes, Fig.
                                 										27, zwischen die Stücke K, L (Fig. 31) bringt, welche
                              									kreisförmige Spuren haben.
                           
                        
                     
                  
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