| Titel: | Perry's an der Schwanzschraube zu ladendes Gewehr. | 
| Fundstelle: | Band 135, Jahrgang 1855, Nr. XCIII., S. 433 | 
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                        XCIII.
                        Perry's an der Schwanzschraube zu ladendes
                           								Gewehr.
                        Aus dem Practical
                                 									Mechanic's Journal, Januar 1855, S. 224.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Perry's an der Schwanzschraube zu ladendes Gewehr.
                        
                     
                        
                           Unter den neuerlich eingeführten, an der Schwanzschraube zu ladenden Gewehren, ist
                              									dasjenige des Amerikaners Perry besonders bemerkenswerth;
                              									es hat einen schwingenden Ladungshalter, der auf einen hervorstehenden Knopf in der
                              									Schwanzschraube einwirkt. Fig. 14 ist ein
                              									Längendurchschnitt des Schwanzschraubentheils von diesem Gewehr. Die Ladung ist in
                              									dem Behälter A enthalten und hinter derselben befindet
                              									sich im Kolben eine Magazinröhre B mit fünfzig
                              									Zündhütchen. Bei C in dem Ladungshalter befindet sich
                              									ein hohler Kegel, in Verbindung mit dem Piston, welcher die Zündung bewirkt. Am
                              									vordern Theil des Ladungshalters A ist eine Röhre D angebracht, welche eine verstellbare explodirende
                              									Gasverbindung mit dem hintern Ende des Gewehres bildet. Der hohle Kegel C hat eine Oeffnung in seiner Mitte, welche mit der
                              									Oeffnung des Pistons E in Verbindung steht. Das
                              									abgebildete Gewehr ist bereit die Ladung in dem Halter aufzunehmen, der daher
                              									geöffnet worden ist; die Patrone wird alsdann durch die Röhre D niedergestoßen, bis der Kegel C ihr unteres
                              									Ende durchbohrt. Wenn daher der Piston einen Schlag erhält, so gelangt das Feuer
                              									unmittelbar in den Mittelpunkt der Labung und entzündet das Pulver auf das
                              									Vollständigste nach allen Richtungen.
                           Die Zündhütchen-Röhre B ist mit einer Springfeder
                              									versehen, die auf einer Spindel steckt, und kann herausgezogen werden, um sie mit
                              									Zündhütchen zu füllen; während dieses Processes wird ein Riegel am Ende der Feder in
                              									einer Nuth der Röhre zurückgehalten, nachdem die Feder niedergedrückt worden, so daß
                              									die Zündhütchen eintreten können. Die Röhre wird dann in den Kolben zurückgedrückt, und der Riegel am
                              									hintern Ende der Röhre tritt in die Kolbenplatte. Die Feder drückt die Zündhütchen
                              									stets vorwärts; aber nur dann, wenn der Piston E in die
                              									in der Abbildung dargestellte Stellung gebracht worden, kann ein Hütchen aus der
                              									Magazinröhre darauf gelangen. Indem man nun die Zündhütchen-Spindel nach
                              									einer Seite dreht, läßt der die Feder zurückhaltende Riegel los, so daß sie auf die
                              									ganze Reihe der Hütchen wirken kann.
                           Der nach der Explosion gebliebene Rückstand reibt sich an der Röhre D ab, und sobald der Halter A aufgedreht wird, ist die Verbindung stets rein. Der Raum rings um dieses
                              									Röhrenstück D nimmt die schwarze Schuppe auf, welche
                              									durch eine kleine Oeffnung zu beiden Seiten und am Boden ausgeblasen wird. Das
                              									Kaliber des Ladungshalters ist etwas stärker als dasjenige des Laufs, um jeden
                              									Spielraum zu vermeiden.
                           Eine aus einem solchen Gewehr abgefeuerte Kugel drang durch 18zöllige Bretter auf
                              									eine Entfernung von 80 Yards (240 Fuß). Die Militärbehörden der Vereinigten Staaten
                              									ließen nach vorgenommener Prüfung eine Anzahl von solchen Waffen in Arbeit
                              									geben.
                           
                        
                     
                  
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