| Titel: | Ueber zum leichten Schmieren eingerichtete Zapfenlager; von Hrn. J. L. Baudelot zu Harancourt (Ardennen). | 
| Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. III., S. 9 | 
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                        III.
                        Ueber zum leichten Schmieren eingerichtete
                           								Zapfenlager; von Hrn. J. L.
                              									Baudelot zu Harancourt (Ardennen).
                        Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1855, S.
                              								297.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Baudelot, über zum leichten Schmieren eingerichtete
                           								Zapfenlager.
                        
                     
                        
                           Seit einiger Zeit beschäftigen sich die Gewerbtreibenden mit großem Interesse mit
                              									leicht in Schmiere zu erhaltenden Zapfenlagern, und ich theile daher nachstehende
                              									Beschreibungen und Abbildungen von Zapfenlagern in der Absicht mit, um etwas zu
                              									diesem wichtigen Gegenstande beizutragen, weil ich solche selbst seit mehreren
                              									Jahren benutzt habe und sie als sehr zweckmäßig empfehlen kann.
                           Im Allgemeinen haben die in Fig. 12 bis 14
                              									dargestellten Zapfenlager den Zweck, den Zapfen fortwährend und vollkommen in
                              									Schmiere zu erhalten. Das
                              									Oel wird fortwährend erneuert und dringt zwischen die Oberflächen der Büchsen oder
                              									Zapfenlagerfutter und der Wellzapfen so daß die Reibung sehr vermindert wird.
                           Fig. 12 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt, durch die Mitte der Welle A.
                           Fig. 13 ist
                              									ein horizontaler Durchschnitt.
                           A ist eine auf einem Zapfenlager liegende Welle.
                              									Dieselbe ist mit einer Scheibe B versehen, welche stets
                              									einen weit größern Durchmesser hat als die Welle selbst, damit sie immer in das, in
                              									dem Behälter C befindliche Oel untertaucht.
                           Man begreift, daß diese Scheibe bei ihrer Umdrehung eine bedeutende Oelmenge mit sich
                              									führt; dieses Oel verbreitet sich auf beiden Flächen der Scheibe, um auf die Welle
                              									zu fließen und in die Büchsen zu dringen. Indem das Oel auf der ganzen Länge der
                              									Reibungsfläche circulirt, fällt es in dem Zwischenraum c
                              									zwischen der Büchse und dem Scheider oder der Wand d, um
                              									durch den Canal b, der sich unter der Büchse befindet,
                              									zu dem Behälter C zurückzukommen, so daß das Oel nicht
                              									herausgeworfen wird. Auf diese Weise wird der Zapfen stets in gehöriger Schmiere
                              									erhalten.
                           Eine bronzene Kappe bedeckt das Zapfenlager, damit kein Staub hinein gelangen
                              									kann.
                           Ich habe dieses Zapfenlager für die Welle eines Ventilators angewendet. Es wurde
                              									nicht für zweckmäßig erachtet, die Welle A gänzlich
                              									durchgehen zu lassen, allein man wird leicht begreifen, daß wenn man es zu einer
                              									gewöhnlichen Transmission benutzen will, man nur einen Zwischenraum c auf jeder der beiden Seiten zu lassen braucht, damit
                              									das Oel zum Behälter zurück gelangen kann.
                           Ein solches Zapfenlager, Fig. 14, besteht aus
                              									denselben Theilen wie die Fig. 12 und 13.
                           Um die Scheibe B zu ersetzen, ist die Welle da, wo sie in
                              									dem Lager liegt, verstärkt, so daß sie sich vollständig im Oele dreht; denn da die
                              									Wand d höher als der Boden des Lagerfutters oder der
                              									Büchse ist, so verhindert sie den Abfluß des Oeles und bewirkt, daß Lager und Welle
                              									auf ein Drittel ihrer Höhe in Oel getaucht sind.
                           
                        
                     
                  
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