| Titel: | Ueber Torfgewinnung und Torffeuerung in besonderer Rücksicht auf die k. bayer. Staatsbahnen; von M. Meißner, k. k. österr. Ingenieur. | 
| Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. XVIII., S. 65 | 
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                        XVIII.
                        Ueber Torfgewinnung und Torffeuerung in
                           								besonderer Rücksicht auf die k. bayer. Staatsbahnen; von M. Meißner, k. k. österr. Ingenieur.
                        Aus der Zeitschrift des österreichischen
                                 										Ingenieur-Vereins, 1855, Nr. 9 und 10.
                        Meißner, über Torfgewinnung und Torffeuerung bezüglich der bayer.
                           								Staatsbahnen.
                        
                     
                        
                           Der Betrieb der Bahnen erzeugte, so wie in anderen Gegenden, auch im Königreich
                              									Bayern, und zwar in den niederen holzarmen Kreisen, eine bedeutende Steigerung der
                              									Holzpreise. Es mußte daher Gegenstand der Fürsorge der hohen Staatsverwaltung
                              									werden, Surrogate für das Holz aufzufinden. Die Moose Altbayerns zwischen Augsburg
                              									und München, dann Augsburg, Ilmenau, waren gleichsam durch die Natur als
                              									Ersatzmittel geschaffen. Man begann daher Versuche mit dem dort üblichen gewonnenen
                              									Streich- und Stichtorf zu machen, und es ergaben sich folgende Resultate bei
                              									der Verwendung zur Locomotivfeuerung:
                           1) Gegen die Holzfeuerung mußte vor Allem eine Erhöhung des Rostes bis zu 13 Zoll
                              									unter der untersten Rohrreihe vorgenommen werden; ferner stellte sich wegen
                              									gleichförmiger Vertheilung des in die Bor zu werfenden Materials als nöthig heraus,
                              									den Rost in der Mitte um circa 2 Zoll gewölbt zu halten,
                              									die Entfernung der Roststäbe wurde mit 3/4 Zoll lichter Weite genommen. Weder an den
                              									Funkenapparaten, noch an dem Blasrohre brauchte eine Aenderung gemacht zu werden,
                              									eben so wenig an der ganzen Rostfläche. Ein Erhitzen der Rauchkammer, so wie bei
                              									Steinkohlen, kam nicht vor. – Der Funkenwurf wird fast Null, da die
                              									Verbrennung sehr vollständig erfolgt und der Aschengehalt des Torfes sehr gering
                              									ist.
                           2) Zum Einwerfen des Torfes sind aus Eisenblech eigene Schaufeln, Schrotpatronen
                              									ähnlich, von circa 2 Kubikfuß Inhalt angefertigt worden,
                              									wodurch die Feuerung wesentlich beschleunigt und erleichtert wird. Von solchen
                              									Schaufeln sind gleichzeitig drei Stück in Verwendung, die am Tender, vom zweiten
                              									Heizer gefüllt, dem ersten vorgelegt und alle drei rasch hinter einander in die Bor
                              									ausgeleert werden.
                           3) Die Dampfspannungen von 80–90 Pfd. für den Quadratzoll werden bei der
                              									Torffeuerung gleichförmig erhalten, jedoch muß, als wesentliche Bedingung, der Torf
                              									möglichst homogen und bis in das Innerste gut lufttrocken seyn, besonders bei
                              									Berücksichtigung der ökonomischen Resultate. – Es ergab sich nun als Resultat
                              									für die gemischten Züge auf der München-Augsburger Bahn ein Consumo von
                              									13–14 Kubikfuß Modeltorf für die Wegstunde oder 26–28 Kubikfuß für jede zurückgelegte
                              									Meile mit der Geschwindigkeit von 4 Meilen auf 1/300 Steigung, bei einem Zuge von
                              									4000 Cntr. Bruttolast. Bei den Zügen, welche die Steigung der Lindauer Bahn von
                              									1/100 befahren, stieg das Consumo auf 19–20 Kubikfuß für die Wegstunde oder
                              									auf 38–40 Kubikfuß für die Meile durchlaufene Bahn bei einer Belastung von
                              										circa 3000 Cntr. Im Verlaufe des Weiteren wird sich
                              									der Geldwerth dieser Größen sammt den Unkosten für die Meile aufstellen lassen.
                           4) Als besonders günstig stellte die Wahrnehmung sich heraus, daß bei Verwendung von
                              									Torf ohne schädliche mineralische Beimischungen die Feuerboxen und Rohre gar nicht
                              									angegriffen wurden, während das Gegentheil bei der dort ebenfalls versuchsweisen
                              									Verwendung von Braunkohlen beobachtet worden seyn soll.
                           Gestützt auf diese günstigen Ergebnisse bei der Torffeuerung wollen wir nun die
                              									Möglichkeit der Einrichtung des Betriebes ins Auge fassen. Wie schon ad 3) bemerkt worden, stellte sich die Nothwendigkeit
                              									heraus, den zur Feuerung zu benutzenden Torf möglichst homogen und trocken zu
                              									erhalten. Dieß war bei der landesüblichen Erzeugung, wo die oberen Schichten der
                              									Lager, aus lauter Wurzeln bestehend, als sogenannter Stichtorf, die unteren
                              									Moorschichten als Streichtorf gewonnen wurden, nicht möglich; eben so wenig führte
                              									das versuchsweise Pressen des Torfes zu günstigen Resultaten. Man wählte daher das
                              									Verfahren, beide Lager zusammen auszuheben, ein gleichförmiges Gemenge daraus zu bereiten, dieses in
                              									Model zu streichen und zu trocknen.
                           Nachdem diese Verfahrungsweise mit Menschenhänden wohl in ziemlicher Vollkommenheit
                              									durchgeführt worden war, so führten doch die Großartigkeit des Bedarfs und die Kürze
                              									der zu dieser Arbeit geeigneten Jahreszeit darauf, das Geschäft durch Anwendung von
                              									Maschinenkraft zu vervollkommnen, zu beschleunigen und sich von Gedinglieferungen
                              									unabhängig zu machen.
                           Die k. bayerische Staatsverwaltung entschloß sich somit, unweit Augsburg an einem der
                              									größten Torfmoore, dem sogenannten Haspelmoose, 6 Meilen
                              									von München, 2 Meilen von Augsburg entfernt, eine Torfgewinnungsanstalt und Depots
                              									mit Verwaltung in eigener Regie zu errichten. Nebst dem wurde die Erzeugung von
                              									Modeltorf (Streichtorf) mit besonderen Contrahenten mittelst Handarbeit ebenfalls
                              									dort fortgesetzt und somit der ganze Torfbedarf in einer Station gewonnen und
                              									aufgespeichert, behufs der jeweiligen täglichen Verführung an die Stationen
                              									Augsburg, Nördlingen und München. – Der jährliche Bedarf von etwa 4000000
                              									Kubikfuß Torf für die München-Nördlinger Bahnstrecke gibt einen Begriff über den Umfang dieses
                              									Geschäfts, indem der größte Theil dieses Bedarfs im Haspelmoose selbst erzeugt und
                              									gelagert wird, während nur ein kleiner Theil, an anderen Stationen durch Handarbeit
                              									gewonnen, zur Ablieferung gelangt.
                           Es sind im Haspelmoose, nebst einigen kleineren, vier große Magazine von 500 Fuß
                              									Länge und 48 Fuß Breite, bei 18 Fuß Höhe mit einem Fassungsraume von
                              									450000–500000 Kubikfuß Torf errichtet, in welche der erzeugte und
                              									lufttrockene Torf mittelst Hülfsbahnen zugeführt wird. Die Erfahrung hat hierbei
                              									gelehrt, daß eine einjährige Magazinirung auf die Güte des Torfes einen wesentlichen
                              									Einfluß ausübt, indem die Masse eine Art Gährungsproceß durchgeht und sich in Folge
                              									dessen ungleich dichter, trockener und für die Feuerung ausgiebiger bildet. Längs
                              									aller dieser Magazine liegen mit Vordächern geschützte und mit Ausweichen versehene
                              									Bahnen; der Torf wird in gedeckten Wagen nach dem täglichen Bedarfe verladen und
                              									durch die Lastenzüge verführt.
                           Die eigentliche Torfgewinnung im Haspelmoose zerfällt in zwei Theile:
                           1) Die Gewinnung des Torfes mittelst Handarbeit allein.
                              									Bei dieser Methode werden zwei Gattungen Torf hervorgebracht, nämlich:
                           a) filziger Modeltorf aus
                              									einer Masse, wo die Fasern gegen das Moorige überwiegend sind; dieser Torf ist
                              									leichter, weniger compact als jener der zweiten Gattung, und hat daher einen
                              									geringen Preis;
                           b) reiner Modeltorf, zum
                              									größten Theile aus einer moorigen gleichförmigen Masse, mit geringer Beimischung von
                              									faserigen Stoffen, bestehend.
                           Zur Hervorbringung beider Gattungen werden die Moorflächen mit tiefen Gräben behufs
                              									der Entwässerung durchschnitten, von diesen Gräben aus sodann das Moormaterial
                              									gleichförmig fortschreitend abgegraben. Die filzigen und moorigen Massen, wo
                              									letztere vorkommen, werden von einzelnen Arbeiterpartien, wie der Lehm beim
                              									Ziegelschlagen, zu einer gleichförmigen Mischung gehörig umgestochen und das Gemenge
                              									in hölzerne Model zu 25 Stück von 6 Zoll Breite, 1 Fuß Länge und 3 Zoll Höhe
                              									eingefüllt, die eingefüllten Model abgestrichen und auf dem Depotplatz dann
                              									ausgeleert.
                           Sobald die Torfziegel durch Abtrocknen einige Consistenz erlangt haben, stellt man
                              									sie auf die Kante. In dem Maaße des vorschreitenden Trockenwerdens lagert man die
                              									Ziegel mit ihrer breiten Fläche in Haufen über einander,
                              									welche man sodann in ringförmige sogenannte Hohlhaufen
                              									umwandelt.
                           
                           Dieser Vorgang bedingt eine gehörige Eintheilung der Lagerplätze, einen großen zu
                              									Gebote stehenden Flächenraum und besonders trockene Witterungsverhältnisse. In den
                              									Hohlhaufen sind die Ziegel bereits fast auf 1/3 ihres ursprünglichen Ausmaaßes, am
                              									meisten in der Dicke, geschwunden. Man führt sie in die Magazine, schlichtet sie auf
                              									und läßt sie bis zur Verwendung im nächsten Jahre liegen. Ein guter Torf muß leicht
                              									seyn und darf, gebrochen, inwendig keine Spur von Feuchtigkeit haben, mit der sich
                              									die Hand verunreinigte.
                           Bei einem gewöhnlichen Taglohne von 24 Kr. für Weiber und 36 Kr. rhein. für Männer,
                              									der sich bei Verdingarbeit auf 48 bis 60 Kr. rhein. erhöht, stellen sich die
                              									Unkosten dieser Erzeugungsmethode für 1000 Stück Torfziegel wie folgt:
                           
                              
                                 für das Stechen in der ganzen Tiefe und
                                    											Modeln in den Formen
                                 45 Kr.
                                 
                              
                                 für das Aufreißen (d.h. Aufkanten)
                                   3  „
                                 
                              
                                 für das Kasteln (d.h. in Haufen über
                                    											einander schlichten)
                                   4  „
                                 
                              
                                 für das Herstellen der Hohlhaufen
                                   9  „
                                 
                              
                                 für das Aussortiren der schlechten
                                    											Ziegel
                                   9  „
                                 
                              
                                 für das Einführen auf Handkarren, jedesmal
                                    											120 Stück fassend,    bei 500 Fuß Distanz,
                                    											wird gezahlt
                                 41  „
                                 
                              
                                 für das Aufschlichten im Magazine
                                   8  „
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                                                                                         zusammen
                                    											1 Gld.
                                 59 Kr.
                                 
                              
                           
                              
                                 Von diesem Modeltorfe gehen 716 Stück auf
                                    											54 Kubikfuß; folglich sind    die Unkosten
                                    											für den Kubikfuß (119 Kr. × 1000)/(716 × 54) oder
                                 3,07 Kr. rhein.
                                 
                              
                                     loco Magazin.
                                 
                                 
                              
                                 Soll dieser Torf versendet werden, so
                                    											ergeben sich hierzu noch    die
                                    											Verladungsspesen für je 530 Kubikf. 40 Kr., also für
                                    											den    Kubikfuß
                                 0,07  „      „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––
                                 
                              
                                                                                                       
                                    											Totalbetrag
                                 3,14 Kr. rhein.
                                 
                              
                           Sind die Torfschichten der Art, daß sich die Entwässerung der unteren schwer
                              									vornehmen läßt, oder ist überhaupt mehr filzige Masse vorhanden, so wird auch nur
                              									die erste Gattung filziger Modeltorf erzeugt. Für diesen zahlt man den Contrahenten
                              									ins Magazin gestellt für 1000 Ziegel 1 Gulden 48 Kr.
                           Da von diesem sich weniger in gleichen Raum zusammenschlichten, so gehen gewöhnlich
                              									nur 633 Sück auf 54 Kubikf.; folglich kostet 1 Kubikf. mit Allem und Jedem (180 Kr.
                              									× 1000)/(633 × 54) oder 3,16 Kr., wornach somit beide Gattungen
                              									gleiche Preise haben.
                           
                           Auf anderen Stationen wird auch filziger ordinärer Stichtorf der Kubikfuß zu 2,25 Kr.
                              									geliefert, der aber natürlich in Bezug der Qualität bedeutend geringer ist.
                           2) Die Erzeugung von Torf mittelst Maschinen und theilweiser
                                 										Verwendung von Menschenkräften. Bei dieser Verfahrungsweise wird nur eine
                              									Gattung Torf, nämlich Maschinenmodeltorf,
                              									hergestellt.
                           Die Unvollkommenheit der Durchmischung der verschiedenartigen Schichten des
                              									Torflagers und die davon herrührende ungleiche Qualität führten zu der unbedingten
                              									Nothwendigkeit einer innigen Mischung des gewonnenen rohen Materials für die
                              									Erzeugung eines gleichförmigen, möglichst dichten Torfes. Zu dem Ende ist ein
                              									Maschinensystem angelegt worden, bestehend aus einer fortlaufenden Reihe eiserner
                              									Walzen mit starken Stacheln, wie an den Mörtelmaschinen, die in Kufen arbeiten, in
                              									welchen die eingebrachte Torfmasse (filzige und moorige) zusammen durch Wasserzufluß
                              									verdünnt und durch die Walzen zu einem homogenen Brei verarbeitet wird. Man hat nun
                              									in Berücksichtigung der Localverhältnisse im Haspelmoose nach Annahme dieser
                              									Verfahrungsweise nachstehende Einrichung getroffen:
                           Westlich von der Bahn an den Torflagern ist eine Locomotive als treibende
                              									Dampfmaschine fixirt aufgestellt. Von einer Bühne aus senkt sich auf eingerammten
                              									Pfählen und Langhölzern eine provisorische Bahn in die Torfaushebungen hinab und
                              									verzweigt sich dort nach Bedürfniß. Die dort geladenen Kippwagen werden an ein Seil
                              									ohne Ende befestigt und mittelst der Maschine und einer Riemenübersetzung
                              									hinaufgezogen. Auf der anderen Seite der Maschine befindet sich das Walzensystem,
                              									fünf an der Zahl, ebenfalls mit Hülfe von Riemen und conischen Rädern betrieben.
                           Vor jeder Walze an der eigentlichen Triebwelle liegt eine andere kleinere Walze mit
                              									Stiften behufs der Reinigung der Arbeitswalze. Die zu diesem Zweck neu construirten
                              									Maschinen erhielten die Einrichtung, eine jede Arbeitswalze für sich auslösen zu
                              									können, was früher nicht der Fall war.
                           Die Walzen machen 50 Umgänge pro Minute, und wenn drei
                              									Walzen continuirlich, nämlich 12 Stunden täglich, arbeiten, so liefern sie in jeder
                              									Woche ein Materialquantum zu 180000 Stück Torfziegel.
                           Die von den Kippwagen, entweder von Natur hinreichend feuchte oder mit Beimischung
                              									von Wasser gehörig feucht gemachte, in die Arbeitskufen eingebrachte Torfmasse fällt
                              									durchgearbeitet von der Maschine wieder in Kippkarren von 54 Kubikfuß Inhalt und
                              									wird auf Hülfsbahnen in die Modelschlagplätze verführt, wo, wie schon früher erwähnt, dem Torfe in Modeln
                              									die Ziegelform gegeben wird.
                           Der so erzeugte Torf bedarf des Aufstellens auf die hohe Kante nicht, sondern wird
                              									nach einiger Abtrocknung sogleich aufgekastelt und im weiteren Verlaufe der
                              									Trocknung in Hohlhaufen gebracht, aus denen man sogleich die Verführung auf den
                              									Hülfsbahnen zu den Magazinen und daselbst die Einschlichtung vornimmt. Auch für
                              									diesen Torf ist die Lagerung bis zum nächsten Sommer ein wesentliches Erforderniß;
                              									das Sortiren wird gänzlich erspart.
                           Bei diesem Vorgange in der Erzeugung ergaben sich für je 1000 Ziegel folgende
                              									Unkosten, wobei jedoch sämmtliche Arbeiten an einzelne Partieführer in Accord
                              									gegeben waren, nämlich:
                           
                              
                                 für das Graben der Torfmasse und Verladen
                                    											in die Kippwagen
                                 18
                                 Kr.
                                 
                              
                                 für die Bedienung der schiefen Ebene,
                                    											Einräumung in die Walzen
                                 10
                                  „
                                 
                              
                                 Verladen des von den Walzen kommenden
                                    											Breies und Verführen    auf die
                                    											Torfschlagplätze
                                   7
                                  „
                                 
                              
                                 für das Schlagen in Model
                                 14 1/2
                                  „
                                 
                              
                                 Aufkasteln
                                   3
                                  „
                                 
                              
                                 Hohlhaufen bilden
                                   9
                                  „
                                 
                              
                                 Einführen und Einschichten ins Magazin
                                    											mittelst der Hülfsbahnen
                                 30
                                  „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––
                                 
                              
                                                                                                             zusammen
                                    											1 Gld.
                                 31 1/2
                                 Kr.
                                 
                              
                           Hiezu kommen die Kosten aus den Maschinen; diese betragen für 180000 Stück:
                           
                              
                                 
                                 Gldn.
                                 Kr.
                                 
                              
                                 6 Maschinentaglöhne à 2 Gld.
                                   12
                                 –
                                 
                              
                                 6 Heizer à 1 Gulden
                                     6
                                 –
                                 
                              
                                 2 Mann für den Dienst der schiefen Ebene
                                    												à 36 Kr.
                                     1
                                 12
                                 
                              
                                 1000 Kubikf. Torfabfälle und sonstiges
                                    											Knippelholz    zur Feuerung
                                   33
                                 20
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––
                                 
                              
                                                                                                 zusammen
                                   52
                                 32
                                 
                              
                                 
                                 
                                 gibt  17 1/2  „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 Summa 1 Gldn. 49 Kr.
                                 
                              
                           
                              
                                 Von dieser Torfgattung gehen 1210 Stück auf
                                    											54 Kubikfuß; folglich    kostet der
                                    											Kubikfuß (1210 × 109 Kr.)/(1000 × 54)
                                 2,44 Kr.
                                 
                              
                                 Für die Versendung kommen noch die
                                    											Aufladekosten von 40 Kr.    für je 530
                                    											Kubikf. (Inhalt eines Wagens) zuzurechnen mit
                                 0,27  „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                                                                                         Zusammen
                                 2,51 Kr.
                                 
                              
                           
                           Somit kommt der Maschinentorf, ungerechnet der besseren Qualität, billiger, als der
                              									mit Handarbeit erzeugte. Hierbei wurden jedoch nicht in Betracht gezogen:
                           Die Verinteressirung und Erhaltung der Maschinen und sonstiger Einrichtung, die wohl
                              									das Gleichgewicht im Preise herstellen dürften, da sie wenigstens ein Capital von
                              									20000 Gulden in Anspruch nehmen und bedeutender Abnützung unterliegen.
                           Ein weiterer Gegenstand der Erörterung ist die Berechnung der Kosten für eine Meile
                              									Fahrbetrieb nach dem Vorhergehenden. In günstigen Steigungen betrug, wie schon
                              									Eingangs erwähnt, für die gemischten Züge das Verbrauchsquantum für die Meile
                              									26–28 Kubikfuß Torf; in ungünstigen Verhältnissen, d. i. bei 1/100 Steigung,
                              									48–50 Kubikfuß.
                           Der Durchschnittspreis für alle angekauften Torfgattungen zu 3,16 Kr., 2,25 Kr., 2,51
                              									Kr. ergibt sich mit 2,64 für den Kubikfuß. Es wären somit die Kosten des
                              									Feuerungsmaterials für eine Fahrmeile bei günstigen
                           
                              
                                 Verhältnissen 27 Kubikf. zu 2,64
                                    											Kr.  
                                 1 Gulden 11 Kr. rh.
                                 
                              
                                 bei minder günstigen Verhältnissen 49
                                    											Kubikfuß zu 2,64 Kr.
                                 2    
                                    											„        
                                    											9,4   „
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––
                                 
                              
                                 oder auf Conventionsmünze reducirt
                                 
                                 
                              
                                 im ersteren Falle
                                 –  Guld.   59 1/2
                                    											Kr.
                                 
                              
                                 im zweiten Falle
                                 1    
                                    											„      
                                    											48       „
                                 
                              
                           Mit diesen Resultaten den Holzpreis in der Nähe Münchens in Vergleich gestellt, der
                              									für 1 Klafter weichen Holzes in 12zölligen Scheiten auf 12 Gulden rhein. zu stehen
                              									kommt, oder, auf 30zölliges in Conventionsmünze reducirt, 7 Gulden 8 Kr.
                              									Conv.-Münze beträgt, und von welchem letzteren für die Fahrmeile, wie
                              									bekannt, bei schweren Zügen 0,25 bis 0,4 Klafter benöthigt wird, sowie bei dem
                              									Umstande, als Kohlen nur aus weit entfernten Gegenden bezogen werden können, muß die
                              									Einführung der Torffeuerung für den Betrieb der Bahnen in Altbayern einen günstigen
                              									Erfolg erzielen.Offenbar müssen hinsichtlich des Torfs in der Folge die Bestrebungen dahin
                                    											zielen, das Trocknen desselben von der Witterung unabhängig zu machen, es
                                    											folglich durch künstliche Mittel zu bewerkstelligen, und den getrockneten
                                    											Torf durch Pressen in compacte Ziegel zu verwandeln, ähnlich dem Product der
                                    											HHrn. Gwynne und Comp.
                                    											in London, über welches im vorhergehenden Heft des polytechn. Journals (Bd.
                                    											CXXXVII S. 432) berichtet wurde.A. d. Red.