| Titel: | Verfahren zur Anfertigung eiserner Achsen, Kolbenstangen etc. aus Blechplatten; von Hrn. James Fenton zu Low Moor in Yorkshire. | 
| Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. LXX., S. 271 | 
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                        LXX.
                        Verfahren zur Anfertigung eiserner Achsen,
                           								Kolbenstangen etc. aus Blechplatten; von Hrn. James Fenton zu Low Moor in Yorkshire.
                        Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Septbr.
                              									1855, S. 322.
                        Fenton's Verfahren zur Anfertigung eiserner Achsen etc aus
                           								Blechplatten.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht in der Herstellung von Achsen, Kolbenstangen, Wellen, Spindeln,
                              									Balken u.s.w. durch Auswickeln von Blechplatten von beliebiger Dicke oder Größe zu
                              									einer festen Walze, welche in einen Schweißofen gebracht und dann zu der
                              									erforderlichen Gestalt ausgeschmiedet oder ausgewalzt wird. Die Schweißung kann die
                              									ganze Masse oder nur einen Theil derselben betreffen; im letztern Fall wird die
                              									Achse oder ein anderes derartiges Stück, weder massiv noch hohl, aber kaum zu
                              									zerbrechen seyn.
                           Das Verfahren bei der Anfertigung solcher Artikel ist folgendes: Man wählt eine
                              									Eisenplatte von zweckmäßiger Länge, Breite und Dicke und bildet daraus eine feste
                              									Rolle welche genug Metall enthält, um die Achse u.s.w. darstellen zu können. Die
                              									Stärke und folglich auch die anderen Dimensionen der Platte hangen von der
                              									Beschaffenheit des benutzten Eisens ab. Diese Platte wird rothglühend gemacht und
                              									dann biegen zwei oder drei Arbeiter mit Zangen die eine Kante um, hämmern das
                              									Umgebogene nieder und bilden so den Anfang einer Aufwickelung, worauf der Proceß in
                              									derselben Weise fortgesetzt wird, bis die ganze Platte aufgerollt ist, worauf das
                              									Wickel nöthigenfalls durch ein Paar Walzen geht. Der auf diese Weise hergestellte
                              									feste Eisenstab kommt nun in einen Schweißofen, wird schweißwarm gemacht, um ihn
                              									dann unter einem Hammer zu einer Achse oder zu irgend einem der erwähnten
                              									Gegenstände auszuschmieden oder zwischen Kaliberwalzen auszuwalzen, oder beides
                              									nacheinander zu bewirken; letzterer Doppelproceß ist am zweckmäßigsten bei der
                              									Anfertigung solcher Gegenstände. Die zum Aufwickeln angewendete Eisenplatte kann aus
                              									Eisen von verschiedener Art bestehen und es muß dann das Aufrollen so bewirkt
                              									werden, daß das bessere Eisen die Oberfläche der Rolle bildet. In gewissen Fällen
                              									kann auch ein massiver Kern angewendet werden, um welchen die Platte gewickelt
                              									wird.