| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication von Glasröhren, welche sich James Chance zu Birmingham, am 3. Februar 1855 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. CV., S. 415 | 
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                        CV.
                        Verbesserungen in der Fabrication von Glasröhren,
                           								welche sich James Chance zu
                           								Birmingham, am 3. Februar 1855 patentiren
                           								ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Septbr.
                              									1855, S. 229.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Chance's Verbesserungen in der Fabrication von
                           								Glasröhren.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung betrifft die Bildung von Glasröhren durch Biegung von Glasplatten über
                              									Kerne, so daß die Ränder an einander stoßen oder über einander greifen und mittelst
                              									Druckes an einander geschweißt werden können.
                           Die Figuren 6
                              									und 7 stellen
                              									den Ständer, welcher die Form trägt, in zwei Endansichten, Fig. 8 im Grundrisse dar.
                              									In sämmtlichen drei Figuren sieht man die Form geöffnet.
                           Fig. 9 ist die
                              									Seitenansicht und Fig. 10 der Grundriß des Ständers mit der geschlossenen Form.
                           Fig. 11
                              									enthält zwei Ansichten des Kerns. Die Form besteht aus drei durch Scharniere a³ mit einander verbundenen Theilen a, a¹, a². Der
                              									Theil a ist an den Ständer b
                              									befestigt. An dem einen Ende der Form sind scharfe Flanschen a⁴ befestigt, welche beim Schließen der Form das Glas an dem Ende
                              										b glatt abschneiden. Die beiden beweglichen Theile
                              										a¹, a² der
                              									Form sind mit Handhaben c, c versehen, mit deren Hülfe
                              									die Form geschlossen
                              									wird. m ist der aus Blech verfertigte Kern. Derselbe ist
                              									mit einem Handgriff m¹ und einem Hebel m² versehen. Der Handgriff hat den Zweck, das
                              									Umdrehen der Röhre innerhalb der Form so wie das Umdrehen des Kerns in der heißen
                              									Glasröhre zu erleichtern. Der Zweck des Hebels m²
                              									besteht darin, die Röhre gegen den Kern zu pressen, um sie mit dem letzteren in der
                              									Form herumdrehen zu können.
                           Soll nun mittelst des beschriebenen Apparates eine Glasröhre angefertigt werden, so
                              									wird zunächst eine Glasplatte, die etwas länger als die beabsichtigte Röhre ist, bis
                              									zur erforderlichen Dicke und Breite ausgewalzt, und gleich darauf in der Richtung
                              									von B nach A (Fig. 8) über
                              									die offene Form gelegt. Hierauf wird der Kern über den festen Theil A, B der Form gelegt, so daß das Ende b desselben nach B zu liegen
                              									kommt. Man schließt sodann die Form, wodurch das noch glühend heiße und
                              									plastisch-weiche Glas über den Kern gebogen wird, so daß die beiden Ränder
                              									zusammenstoßen oder auch noch ein wenig über einander greifen. Unter diesen
                              									Umständen preßt man nun die Ränder gegen einander und vereinigt sie, und um diese
                              									Vereinigung noch vollständiger zu machen, gibt man der Röhre nebst ihrem Kern
                              									vermittelst des Hebels m² eine Drehung. Hierauf
                              									öffnet man die Form, und um das Anhängen der Röhre an den Kern zu verhüten, dreht
                              									man den Kern selbst mittelst des Handgriffes m¹
                              									in der Röhre. Wenn das Glas hinreichend abgekühlt ist, um seine Gestalt durch das
                              									eigene Gewicht nicht verlieren zu können, so nimmt man den Kern heraus und bringt
                              									die Röhre in den Kühlofen.
                           
                        
                     
                  
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