| Titel: | Amerikanische Holzbohrmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 139, Jahrgang 1856, Nr. LIX., S. 246 | 
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                        LIX.
                        Amerikanische Holzbohrmaschine.
                        Aus dem württembergischen Gewerbeblatt, 1855, Nr.
                              									41.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Amerikanische Holzbohrmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese sehr brauchbare und leicht zu handhabende Holzbohrmaschine, welche namentlich
                              									für Zimmerleute, Wagner etc. zweckmäßig erscheint, zeigt Fig. 15 von der linken
                              									Seite, Fig.
                                 										16 von vorne.
                           Dieselbe besteht aus einem harthölzernen Gestell g, g, g,
                              									gußeisernem Schlitten und Triebwerk, schmiedeisernen Achsen und stählernen Bohrern.
                              									Die Schwellen des Gestelles sind durch Querhölzer fest verbunden, deren eines ganz
                              									vorne, das andere 2'' vor dem Bohrer angebracht ist;
                              									außerdem sind innerhalb dieser Querhölzer eiserne Schrauben angebracht; der über
                              									diesen Schrauben befindliche freie Raum zwischen den Querhölzern ist mit einem
                              									Bretchen bedeckt, damit der ganze vordere Theil des Gestelles unbehindert dem
                              									Arbeiter als Standort dienen könne: der hintere Raum zwischen den Schwellen, 2'' vor dem Bohrer anfangend, ist frei, damit die
                              									Anbringung des Holzes nicht gehemmt sey. Auf der rechten wie auf der linken Seite
                              									des Gestells ist je der aufrechtstehende Backen in den hintern Theil der Schwelle
                              									eingelassen und mittelst zwei Schrauben daran befestigt, deren Kopf in die Schwelle
                              									ganz versenkt und deren Mutter in ein innen am Backen eingeschnittenes Loch so
                              									eingeschoben ist, daß nirgends etwas von den Schrauben hervorsteht. Oben wird der
                              									rechte und der linke Backen durch ein Querholz verbunden, das gleichfalls mit einer
                              									Schraube fest gemacht ist, deren Mutter je in den betreffenden Backen mittelst eines
                              									innerhalb des Backens sichtbaren Loches eingeschoben wurde. Jeder der beiden Backen
                              									ist an der vorderen Kante je auf der auswärts gerichteten Seite etwas ausgekehlt,
                              									und es ist auf jedem derselben eine gußeiserne Schiene e,
                                 										e von gleicher Breite wie die Stirnfläche des Backens so aufgeschraubt, daß die Schiene um die
                              									Breite der Auskehlung nach auswärts geschoben ist, ihre Kante in Einer Ebene mit der
                              									Außenfläche des Backens steht und so hinter der Schiene eine Nuth sich bildet, damit
                              									die Flanschen d, d des Schlittens an den Schienen
                              									herablaufen können, deren hervorragender Rand in den Falz, welchen die Flanschen
                              									enthalten, eingreift. An dem linken Backen ist, unter der Höhe des Schlittens, außen
                              									eine Vertiefung eingeschnitten, über welche ein Blech geschraubt wird, aus dem,
                              									sobald der Schlitten ganz oben steht, eine auf einer Feder ruhende Nase hervortritt,
                              									welche mittelst eines Drückers c zurückgedrückt werden
                              									kann, so daß der Schlitten darüber wegläuft. Die Flansche bei c hat deßhalb, wie Fig. 15 zeigt, ein Ohr,
                              									durch das der Schlitten, wenn er hinaufgeschoben ist und die Feder hervortritt, oben
                              									gehalten wird.
                           Innen an dem linken Backen ist mittelst drei hinten befindlichen Ohren eine
                              									gußeiserne Zahnstange h festgeschraubt, deren Länge sich
                              									nach der Höhe des Gestells richtet und so bemessen ist, daß das Stirnrädchen a, wenn der Schlitten ganz unten ist, in die unteren
                              									Zähne eingreifen und denselben ganz heraufführen kann. In dem Kopf der Bohrerwelle
                              									ist eine Vertiefung, in welche Bohrer verschiedener Art eingelassen werden
                              									können.
                           Der Schlitten besteht aus Einem Stück; an denselben sind die vier gußeisernen
                              									Plättchen angeschraubt, welche zur Befestigung der Wellen dienen.
                           Soll der Bohrer gebraucht werden, so wird die Maschine auf das Holzstück gestellt
                              									oder dieses, wenn es nicht groß ist, eingeschoben, sodann das kleine Stirnrädchen
                              										a, welches auf der Achse b hin und her geschoben werden kann, von der Zahnstange h ausgerückt, so daß es ungefähr in die Stellung kommt,
                              									welche es in Fig.
                                 										16 einnimmt. Alsdann wird die an der Seite des Gestells angebrachte Feder
                              										c zurückgedrückt, damit der Schlitten d, d, d, d an den eisernen Schienen e, e herabgleiten kann, bis der Bohrer auf dem Holz
                              									aufsitzt. Mit jeder Hand faßt der vorne auf dem Gestell stehende Arbeiter den
                              									hölzernen Knopf der Triebel f, f und bewegt diese so,
                              									daß der Bohrer von rechts nach links einschneidet; mit großer Leichtigkeit wird ein
                              									Loch bis zu 2 Zoll Durchmesser und mehr, je nach der Größe der Bohrer, in stärkeres
                              									oder schwächeres Holz gebohrt.
                           Soll der Bohrer zurückgezogen werden, so wird das Stirnrädchen a zurückgeschoben, bis es in die Zahnstange h
                              									eingreift und der Bohrer in entgegengesetzter Richtung bewegt. Die dadurch
                              									hervorgebrachte aufsteigende Bewegung reißt den Bohrer aus dem Holz, der Schlitten
                              										d, d fährt in die Höhe und die hervorspringende
                              									Feder c hält ihn in der Stellung, wie Fig. 16 zeigt.
                           
                        
                     
                  
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