| Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Kämmen der Wolle, welche sich Samuel Crabtree zu Bradford in Yorkshire, am 18. Septbr. 1854 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 139, Jahrgang 1856, Nr. LXI., S. 252 | 
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                        LXI.
                        Verbesserungen an den Maschinen zum Kämmen der
                           								Wolle, welche sich Samuel
                              									Crabtree zu Bradford in Yorkshire, am 18. Septbr. 1854 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Novbr. 1855, S.
                              									275.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Crabtree's Verbesserungen an den Maschinen zum Kämmen der
                           								Wolle.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung bezieht sich auf eine neue Methode, die Wolle oder sonstige
                              									Fasersubstanz von den rotirenden Abnehm-Kämmen auf den gewöhnlichen
                              									kreisförmigen Kamm zu übertragen, von welchem sie durch die Abnehmwalzen entfernt
                              									wird.
                           Fig. 21
                              									stellt die zum Verständniß der Verbesserung wesentlichen Theile der Kämmmaschine in
                              									der Seitenansicht dar. a ist das Gestell; b, b sind die Getriebe, welche die Zuführwalzen in
                              									Bewegung setzen. Nachdem die vorbereitete Wolle zwischen den Zuführwalzen
                              									hindurchgegangen ist, kann sie entweder über eine Platte vorwärtsgeschoben, oder
                              									durch eine Stachelwalze herbeigezogen und den Kämmen übergeben werden. c, c, c ist ein System von Krempelwalzen, über welche
                              									die Wolle, sobald sie durch die unten zu beschreibenden Kämme aufgenommen worden
                              									ist, gezogen wird, um von den Knoten und kurzen Fasern befreit zu werden. d ist die endlose Kette oder der kreisrunde Kamm,
                              									welcher die Wolle von den Aufnehmkämmen in Empfang nimmt und den Abnehmwalzen
                              									zuführt. e ist ein Cylinder, in dessen Innerem vier
                              									Systeme von Winkelrädern angeordnet sind, wovon das eine dazu dient, die Kämme in
                              									Bewegung zu setzen.
                           Fig. 22
                              									stellt das Innere des Cylinders dar, mit dem einen System von Winkelrädern und den
                              									damit in Verbindung stehenden Theilen. f ist eine von
                              									dem Mittelpunkt des Cylinders ausgehende Achse, welche das Winkelrad g enthält. Das innere Ende dieser Achse ruht auf einem
                              									Ansatz der Welle h, welche den Cylinder e trägt; das äußere Ende derselben ragt noch ein wenig
                              									über die Peripherie des Cylinders hervor, um einen Kamm i aufzunehmen. An die Achse f ist außerdem ein
                              									Arm k befestigt, welcher gegen einen zu beiden Seiten an
                              									den Cylinder geschraubten Aufhälter l schlägt, und
                              									dadurch die Achse f, mithin auch ihren Kamm verhindert,
                              									mehr als eine halbe Umdrehung nach der einen oder der andern Seite zu machen. Mit
                              									dem Getriebe g steht zu beiden Seiten der Achse f ein Winkelrad m in
                              									Eingriff, um der Achse f eine abwechselnd hin- und hergehende
                              									Bewegung zu ertheilen. Die Achsen dieser Winkelräder sind in den Seitenplatten des
                              									Cylinders gelagert und tragen jenseits derselben einen Arm o. An das Maschinengestell sind zu beiden Seiten des Cylinders die krummen
                              									Leitstäbe p, p* befestigt. Diese sind mit dem Cylinder
                              										e concentrisch, und da ihr Halbmesser kleiner ist,
                              									als der Abstand von der Achse des Cylinders bis zu dem äußersten Ende der Arme c, in ihrer radialen Stellung, so werden diese, wenn sie
                              									bei erfolgender Rotation des Cylinders mit den Leitstangen in Berührung kommen, aus
                              									ihrer radialen in eine geneigte Lage gebracht, welche sie so lange beibehalten, bis
                              									sie an den Leitstangen vorübergegangen sind. Durch diese Bewegung der Arme erhalten
                              									die Winkelräder m, m* eine hin- und hergehende
                              									Bewegung und mithin auch die Winkelgetriebe g mit den
                              									Achsen f und den Kämmen i
                              									eine halbe Drehung. Die beiden erwähnten krummen Leitschienen haben eine solche
                              									gegenseitige Stellung, daß die Arme o* auf der einen
                              									Seite des Cylinders e mit der Leitschiene p* nicht eher in Berührung kommen, um eine
                              									entgegengesetzte Achsenbewegung der Kämme hervorzubringen, als bis die
                              									correspondirenden Arme o an der andern Seite des
                              									Cylinders e an ihrer Leitschiene p vorübergegangen sind, und umgekehrt. Auf diese Weise erhalten die
                              									Aufnehmkämme eine abwechselnde Drehung nach der rechten und linken Seite.
                           Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Indem die Wolle dem rotirenden
                              									Cylinder e dargeboten wird, erfassen die Kämme i der Reihe nach einen Theil derselben. In Folge der
                              									fortgesetzten Rotation des Cylinders e kommt die von der
                              									Speisewalze abgelöste Wolle mit der Krempeloberfläche der Walzen c, c in Berührung. Diese erhalten eine langsame Drehung
                              									in der entgegengesetzten Richtung der Abnehmkämme, und reinigen somit die Wolle von
                              									den Knötchen und kurzen Fasern. Wenn der aufsteigende Kamm an den Krempelwalzen
                              									vorübergegangen ist, so wird der Arm o, welcher diesem
                              									Kamm die Achsenbewegung mittheilt, von der Leitschiene p
                              									frei; dagegen kommt der correspondirende Arm o* des
                              									Kammes mit der Leitschiene p* an der andern Seite der
                              									Maschine in Berührung, wodurch die Zähne dieses Kammes die nämliche Richtung
                              									erlangen, wie die des Circularkammes d. In dieser Lage
                              									bleibt der Kamm, bis er die Wolle an den Kamm d
                              									abgesetzt hat. Der Arm o* kommt sodann mit der
                              									Leitschiene p* außer und sein
                              									correspondirender Arm o mit der Leitschiene p in Berührung, worauf die Drehung des Kammes nach
                              									entgegengesetzter Richtung erfolgt, um die Zähne in eine solche Lage zu bringen, daß
                              									sie neues Material aufnehmen können. Während der Faserstoff durch die Aufnehmkämme
                              										i auf den Kamm d
                              									abgesetzt wird, werden die Fasern mit Hülfe der gewöhnlichen Bürste q zwischen die Zähne des letztem niederdrückt. Die Stange r, welche mit einer an der Treibrolle s befestigten Kurbel verbunden ist, hebt und senkt
                              									nämlich den Hebel t, welcher durch ein Gelenk mit dem
                              									Arm der oscillirenden Achse u in Verbindung steht. Diese
                              									Achse enthält die Bürste q, welche daher, den Bewegungen
                              									des Aufnehmkammes folgend, das gekämmte Ende der Fasern zwischen die Zähne des
                              									Kammes d niederdrückt.
                           
                        
                     
                  
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