| Titel: | Neues Verfahren zur Schwefelsäure-Fabrication, von Professor J. Persoz in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 139, Jahrgang 1856, Nr. CI., S. 427 | 
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                        CI.
                        Neues Verfahren zur
                           								Schwefelsäure-Fabrication, von Professor J. Persoz in Paris.
                        Patentirt für das Königr. Hannover auf drei Jahre,
                           								am 11. September 1855. – Aus den Mittheilungen des hannoverschen
                                 									Gewerbevereins, 1856, S. 1.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Persoz's Verfahren bei der Fabrication der
                           								Schwefelsäure.
                        
                     
                        
                           Wir benutzen zur Schwefelsäure-Fabrication nach neuer Methode zweierlei
                              									Verfahrungsarten; nach der ersten erzeugen wir zuerst
                              									schwefligsaures Gas und oxydiren dasselbe sodann; nach der zweiten zersetzen wir hingegen diese schweflige Säure mittelst feuchten
                              									Schwefelwasserstoffs.
                           
                        
                           I. Verfahrungsart, welche auf das
                                 										oxydiren oder Säuern der schwefligen Säure gegründet ist.
                           Bei dieser Verfahrungsart wenden wir zwei bestimmte und den Chemikern wohl bekannte
                              									Gegenwirkungen an:
                           Die erste besteht im oxydiren der schwefligen Säure (S O²) und in ihrer Verwandlung in Schwefelsäure
                              										(SO³) durch Anwendung der Salpetersäure N²O³ + Aq, nach der Gleichung SO² + N²O⁵Aq = SO³Aq + N²O⁴
                           Das Verfahren aber, von dem wir Gebrauch machen, bietet diese Eigenthümlichkeit dar,
                              									welche es von allen bis jetzt angewandten Methoden unterscheidet, daß wir die
                              									schweflige Säure entweder in Salpetersäure führen, die ungefähr auf 100°
                              									Cels. erhitzt ist und die zuvor mit einem vier- oder sechsmal so großen Volum
                              									Wasser verdünnt worden ist; oder daß wir die schweflige Säure in irgend eine
                              									Mischung von Salpetersäure und Salzsäure gelangen lassen, welche Mischung immer die
                              									Bildung einer Quantität Königswasser (Chloruntersalpetersäure) verursacht, welche
                              									mit der Quantität derjenigen Säure im Verhältniß steht, die den schwächern Theil der
                              									Mischung bildet.
                           
                           Die zweite besteht im Oxydiren des
                              									Untersalpetersäure-Dampfes (N²O⁴) oder des
                              									Chloruntersalpetersäure-Dampfes (N²O²Cl²), und in
                              									seiner Verwandlung in Salpetersäure (N²O⁵)
                              									vermittelst des aus der Luft oder von irgend einer andern Quelle herrührenden
                              									Sauerstoffs.
                           Bekanntlich verbinden sich nach einer Reihe aufeinanderfolgender, bei Gegenwart des
                              									Wassers oder des Wasserdampfes stattfindenden Wirkungen, vier Theile
                              									Untersalpetersäure-Dampf (N²O⁴) und ein Theil Sauerstoff zu Salpetersäure
                              										(N²O⁵).
                           Wir benutzen diese Wirkung, um den Untersalpetersäure-Dampf zu oxydiren und
                              									auf diese Weise die Salpetersäure wieder zu bilden, im Augenblicke selbst, wo ihre
                              									Zersetzung stattgefunden hat, und zwar nach Belieben entweder in demselben Gefäße,
                              									wo die schweflige Säure oxydirt wird, damit die größtmögliche Quantität
                              									Schwefelsäure darin angesammelt werde, oder in einem Nebengefäße, mit welchem das
                              									erste in Verbindung steht, wenn dieses oxydiren nicht mehr auf eine vortheilhafte
                              									Weise in dem ersten Gefäße stattfinden kann. Auf diese Art ist die Erzeugung der
                              									Schwefelsäure ununterbrochen, indem die Salpetersäure bald auf einem, bald auf dem
                              									anderen Punkte wirkt.
                           Diese neue Methode, die schweflige Säure zu oxydiren, gewährt folgende Vortheile:
                           a. Wir schaffen die Bleikammern ganz ab.
                           b. Wir benutzen zur Fabrication der Schwefelsäure nicht
                              									bloß die schweflige Säure, welche durch die Verbrennung des Schwefels oder gewisser
                              									Kiese erzeugt wird, wie es beim gewöhnlichen Verfahren mit Bleikammern der Fall ist,
                              									sondern auch die schweflige Säure von irgend einer chemischen Reaction herrührend,
                              									welche sie entweder rein oder in verschiedenen Verhältnissen mit Stickstoff,
                              									Kohlensäure, Kohlenoxyd, Wasserstoff oder Kohlenwasserstoff vermischt liefert.
                           c. Wir benutzen bis ins Unendliche wieder dieselbe
                              									Salpetersäure, welche wir zur Bereitung der Schwefelsäure angewandt haben, und die
                              									einzigen Verluste sind diejenigen, welche bei jeder Bewegung der Materie
                              									unvermeidlich sind.
                           d. Unsere Verfahrungsarten lassen sich mit Vortheil beim
                              									Ausziehen der Metalle anwenden.
                           e. Wir verwandeln das salpetersaure Kali und das
                              									salpetersaure Natron, und auch die Chloride dieser Alkalien in schwefelsaures Kali
                              									und schwefelsaures Natron, nachdem jene Salze zuvor in Wasser aufgelöst worden sind,
                              									welches (für die salpetersauren Salze) ein gewisses Verhältniß von Salzsäure oder
                              									(für die Chloride) eine gewisse Quantität Salpetersäure enthält, damit in beiden
                              									Fällen die Chloruntersalpetersäure erzeugt werde, welche die nöthige Quantität schweflige Säure in
                              									Schwefelsäure verwandeln muß, um die ganze Grundlage des salpetersauren Salzes oder
                              									des Chlorids in ein schwefelsaures Salz zu verwandeln. Sobald dieses Resultat
                              									erlangt ist, genügt es, die Flüssigkeit in Destillirapparaten zu concentriren, um
                              									die überflüssige Salzsäure oder Salpetersäure auszutreiben.
                           Die Reaction, die wir eben für solche Salze beschrieben haben, welche die
                              									Alkalimetalle bilden, kann eben so gut zur Zersetzung der anderen salpetersauren
                              									Salze oder Chlorverbindungen angewandt werden.
                           f. Da wir die schweflige Säure ebensowohl im reinen
                              									Zustande wie mit anderen Gasen vermischt gebrauchen können, so können wir zu unserem
                              									Zweck jenes Gas auf folgende Arten erhalten:
                           1) Durch das Rösten aller Sorten geschwefelter Erze, indem man,
                              									bevor man die schweflige Säure in die Salpetersäure treten läßt, die verdichtbaren
                              									Dämpfe, wie z.B. arsenige Säure (As²O³), in dazu geeigneten Gefäßen
                              									niederschlägt.
                           2) Durch die Reaction der Schwefelsäure oder des sauren
                              									schwefelsauren Kalis oder Natrons auf gewisse Metalle, oder auf natürliche Sulfide
                              									oder Arsensulfide.
                           3) Durch die Reaction des schwefelsauren Eisenoxyduls,
                              									Eisenoxyds, Zinks und Kupfers auf die correspondirenden Sulfide derselben Metalle
                              									bei einer passenden Temperatur und in irdenen oder in gußeisernen
                              									Destillirgefäßen.
                           4) Durch die Zersetzung der Eisenoxydul-,
                              									Eisenoxyd-, Zink- und Kupfer-Sulfate, entweder mittelst Kohle
                              									oder mittelst Wasserstoff oder Kohlenoxyd, oder auch durch Kohlenwasserstoff.
                           Diese Zersetzung muß für jedes solche schwefelsaure Salz bei einem
                              									genügend hohen Wärmegrad stattfinden, damit die Schwefelsäure zersetzt und als
                              									schwefligsaures Gas ausgetrieben werde, und endlich nur ein Metall oder ein Metalloxyd zurückbleibt, aus
                              									welchem Oxyd man das Metall immer wieder herstellen kann. Wenn man z.B.
                              									schwefelsaures Kupferoxyd in einem Strom von reinem oder mehr oder weniger
                              									kohlehaltigem Wasserstoff auf eine Temperatur von 220 bis 250° Cels. erhitzt,
                              									so verschwindet die ganze Schwefelsäure dieses Salzes als schwefligsaures Gas mit
                              									Kohlensäure vermischt, und es bleibt reines Kupfer zurück (mit schwefelsaurem
                              									Eisenoxydul oder Zink vermischt, wenn das schwefelsaure Kupfer solche Salze oder
                              									schwefelsaures Eisenoxyd enthielt). In diesen verschiedenen Fällen werden immer die
                              									Salze aus dem Rückstand ausgelaugt.
                           
                           5) Durch die Reaction des salzsauren Gases (H²Cl²) auf
                              									schwefelsauren Kalk.
                           6) Durch die Verbrennung des unreinen Schwefels, welcher als
                              									Rückstand bei der Behandlung gewisser natürlicher Sulfide mit Salpetersäure erhalten
                              									wird.
                           
                        
                           II. Verfahrungsart, welche auf der
                                 										Zersetzung der schwefligen Säure durch die Schwefelwasserstoffsäure gegründet
                                 										ist.
                           Es ist bekannt, daß das schwefligsaure Gas (SO²)
                              									und das Hydrothion-Gas (H²S), bei der Berührung mit Wasser oder Wasserdampf,
                              									einander zersetzen, indem sie folgende Producte erzeugen:
                           1) Einen Schwefelniederschlag.
                           2) Eine gewisse Quantität Schwefelsäure.
                           3) Einen starken Antheil unterschwefliger Säure, welche durch
                              									die Hitze zersetzt wird, wodurch Schwefel, schweflige Säure und Schwefelsäure
                              									erhalten werden; wird aber die unterschweflige Säure mit salpetriger Säure oder
                              									Untersalpetersäure behandelt, so wird sie nur in Schwefel und Schwefelsäure
                              									verwandelt.
                           Diese Reactionen benutzen wir:
                           1) wenn das Rösten der geschwefelten Erze Gase erzeugt, welche
                              									zu wenig schweflige Säure enthalten, um diese Säure mit Vortheil nach der oben
                              									beschriebenen Methode durch die Salpetersäure oxydiren zu können;
                           2) wenn man, zu einem industriellen Zweck, natürliche oder
                              									künstliche Sulfide durch eine Säure zu zersetzen wünscht, um entweder Schwefel oder
                              									Metall auszuziehen.
                           Was die Reaction der Gase betrifft, so findet sie für beide Verfahrungsarten in den
                              									Apparaten statt, die wir jetzt beschreiben werden.
                           
                              Princip der Einrichtung der Apparate.
                              Sehr verschiedenförmige Apparate können zur Fabrication der Schwefelsäure durch
                                 										unsere Verfahrungsarten angewandt werden; wir wollen hier die drei wesentlichen
                                 										Theile erläutern, aus welchen unsere Apparate bestehen, in der Voraussetzung,
                                 										daß wir die erste Verfahrungsart anwenden.
                              Der erste Theil bezieht sich auf die Erzeugung der
                                 										schwefligen Säure. Dazu benutzen wir Apparate wie sie zur Destillation der
                                 										organischen Substanzen, der Steinkohle etc. dienen; diese Apparate verwenden wir
                                 											zum Rösten und
                                 										zum Oxydiren der Erze, mit oder ohne Blasemaschine, um die nöthige Luft
                                 										einzublasen.
                              Der zweite Theil hat zum Hauptzweck, die möglichst
                                 										unmittelbare Berührung der schwefligen Säure und der Salpetersäure zu erlangen.
                                 										Alle Apparate, die dazu gebraucht werden um ein Gas und eine Flüssigkeit in
                                 										Berührung zu setzen, können in diesem Falle angewandt werden.
                              Als Material der Gefäße benutzen wir Lava, Granit,
                                 										Glas, solche Erden, welche durch die Säuren nicht angegriffen werden,
                                 										natürlichen oder künstlichen Sandstein, gehärteten Kautschuk,
                                 										Gutta-percha und überhaupt alle Substanzen, welche durch die
                                 										zusammengemischten Säuren: Schwefelsäure, Salpetersäure und Untersalpetersäure
                                 										nicht angegriffen werden.
                              Der dritte Theil des Apparats hat einen doppelten
                                 										Zweck:
                              1) Die Berührungspunkte des Untersalpetersäure-Dampfes
                                 										mit der Luft, dem Wasser oder dem Wasserdampfe zu vermehren, damit die
                                 										Salpetersäure beinahe im selben Augenblicke, wo sie zersetzt wird, wieder
                                 										hergestellt werde.
                              2) Den Stickstoff, die überflüssige Luft und die kohlehaltigen
                                 										Gase, welche mit der schwefligen Säure vermischt seyn können, von der
                                 										Salpetersäure zu befreien, welche sie enthalten.
                              Bei unserer Verfahrungsart wird dieses doppelte Resultat vermittelst eines
                                 										Bewegungsapparates erlangt, der sich in dem Gefäße befindet, in welchem die
                                 										schweflige Säure oxydirt wird, und mit Hülfe eines Schornsteins, dem man die
                                 										nöthige Höhe geben kann, damit die Gase von selbst darin steigen; indem sie
                                 										durch poröse Substanzen, die fortwährend durch einen herunterfließenden
                                 										Wasserstrom genäßt sind, zertheilt werden, sind diese Gase, wenn sie oben
                                 										ankommen, genug von der Salpetersäure befreit.
                              
                           
                              Beschreibung des Apparats.
                              Dieser, in Fig.
                                    											29 abgebildete Apparat, besteht aus drei Haupttheilen A, B, C.
                              Der Theil A, dessen Form und Einrichtung sehr
                                 										verschieden seyn kann, nach der Natur oder dem Zustande der Materialien, die man
                                 										benutzt, ist derjenige in welchem die schweflige Säure erzeugt wird, die zur
                                 										Fabrication der Schwefelsäure nöthig ist.
                              Der Theil B ist dazu bestimmt, die schweflige Säure
                                 										und die mit der sechsfachen Quantität Wasser verdünnte Salpetersäure bei der
                                 										geeigneten Temperatur in unmittelbare Berührung zu bringen.
                              Der Theil C ist eine Art Kamin, in welchem alle
                                 										gasförmigen Körper, die der in B stattfindenden
                                 										Reaction entgehen, durch Oeffnungen 
                                 										o ankommen, um dort ihre gegenseitigen Wirkungen zu
                                 										vollenden und zuletzt Salpetersäure herzustellen, welche mit einem kleinen
                                 										Antheil von Schwefelsäure vermischt ist und in einem unteren Behälter p aufgenommen wird.
                              Was den Stickstoff betrifft, sowie die im Uebermaaß angewandte Luft, die
                                 										Kohlensäure, das Kohlenoxyd und die anderen Gase, welche die schweflige Säure
                                 										bei ihrer Bildung begleiten könnten, so steigen sie in den Schornstein, in
                                 										welchem sie durch die porösen und feuchten Körper, die sich darin befinden, von
                                 										den letzten Säuretheilchen, die sie noch enthalten könnten, befreit werden; dann
                                 										fließen sie aus in die Atmosphäre, oder wenn man es für nöthig hält, kann man
                                 										sie durch einen zweiten Kamin, welcher ebenfalls mit porösen Substanzen, z.B.
                                 										Bimsstein, gefüllt wäre, vermittelst eines saugenden Apparats wieder
                                 										herunterziehen lassen.
                              Für die Verbrennung des Schwefels, welche nicht mehr in der freien Luft, wie bei
                                 										der gewöhnlichen Verfahrungsart stattfinden kann, haben wir die Einrichtung
                                 										angenommen, die wir für den ersten Theil A des
                                 										Apparates in Fig. 29 dargestellt haben; wir wenden nämlich gußeiserne Cylinder
                                 										oder besser noch irdene Retorten d an, denjenigen
                                 										ähnlich, die man zur Destillation des Leuchtgases benutzt. Diese Gefäße dienen
                                 										dann als Verbrennungskammern und werden durch einen Herd g geheizt.
                              Durch das eine Ende der Retorten wird Luft vermittelst einer Blasemaschine oder
                                 										eines Ventilators durch ein Rohr e hineingetrieben,
                                 										während die schweflige Säure am andern Ende herauskommt, um durch ein Rohr f durch die Salpetersäure geführt zu werden, in
                                 										welcher sie oxydirt werden muß.
                              Da die Verbrennung des Schwefels somit in einem Gefäße stattfindet, in welchem
                                 										nur eine beschränkte sich bewegende Luftmasse enthalten ist, so ist es wichtig,
                                 										eine Verflüchtigung des Schwefels zu vermeiden.
                              Nach vielen Versuchen haben wir folgendes Verbrennungssystem angenommen: wir
                                 										lassen in das Innere der Retorte durch ihren oberen Theil eine Reihe von Röhren
                                 										hineindringen, welche aus porösem Thon gemacht und an ihren unteren Enden im
                                 										Innern der Retorte verschlossen sind, während ihr oberstes Ende in der freien
                                 										Luft offen ist und um 1 bis 1 1/2 Fuß vorspringt.
                              Nachdem diese Röhren oder Cylinder in die Oeffnungen der Retorte gut eingesetzt
                                 										worden sind, füllt man sie mit Schwefel.
                              Wenn man dann die Retorte an ihrem untern Theil heizt, so schmilzt der Schwefel
                                 										bald, er schweißt durch die porösen Röhren und endlich entzündet er sich.
                              
                              So ist jeder kleine Cylinder nur im Innern der Retorte mit einer Flamme bedeckt,
                                 										welche regelmäßig durch die hereingeblasene Luft und durch das Schweißen des
                                 										Schwefels unterhalten wird, welches auf dieselbe Weise geschieht, wie das
                                 										Durchschwitzen des Wassers in den spanischen kühlenden Krügen.
                              Das Rohr f, anstatt direct zum Mischungsapparat zu
                                 										gelangen, welcher der zweite Theil der ganzen Einrichtung ist, steht mit einer
                                 										von den drei Tubulaturen i des Zwischengefäßes h in Verbindung, welches aus Glas oder Thon gemacht
                                 										ist.
                              Die mittlere Tubulatur empfängt ein Luftrohr j,
                                 										welches mit einem Hahne versehen ist, um in dieses Gefäß eine solche Quantität
                                 										Luft hereinzuführen, daß das Volum des darin enthaltenen Sauerstoffs halb so
                                 										groß ist, als das der schwefligen Säure, welche vom Apparate A kommt.
                              Die dritte Tubulatur ist mit dem Rohre f¹
                                 										verbunden, welches dann alle Säure und die Luft in den Mischungsapparat B führt und sie in der ganzen flüssigen Masse
                                 										vertheilt, indem der untere Theil dieses Rohres, welcher in die Flüssigkeit
                                 										taucht, mit einer Reihe von kleinen Löchern versehen ist.
                              Die Flüssigkeit besteht, wie bemerkt, aus Salpetersäure und Wasser, und die
                                 										Mischung wird fortwährend durch die Flügel des Rades K bewegt, welches sich im Innern des Apparats mit einer passenden
                                 										Schnelligkeit dreht.
                              Der Behälter B, welcher das Ganze enthält, ist aus
                                 										zwei Stücken gemacht, damit er leicht auseinander genommen und wieder
                                 										zusammengestellt werden kann. Er kann im Nothfalle durch einen besonderen Herd,
                                 										oder durch Dampf, erhitzte Luft etc. auf die erforderliche Temperatur gebracht
                                 										werden.
                              An seinem unteren Theile ist ein Hahn l angebracht,
                                 										welcher ihn auszuleeren gestattet, wenn es nöthig ist, und an seinem obern Theil
                                 										ist eine Tubulatur m, die das Rohr n empfängt, welches sich (wie es in der Zeichnung
                                 										dargestellt ist) bis zum unteren Theile des Schornsteins C verlängert, den wir den Wiederhersteller
                                 										der Salpetersäure nennen können.
                              Aus der Zeichnung ersieht man, daß dieser Apparat mit mehreren gleichen
                                 										Oeffnungen o versehen ist, um mehrere Röhren zu
                                 										empfangen, und daß er sich unten verlängert um in das Gefäß p zu dringen, welches mit einem Ueberlaufrohre q versehen ist, um die überlaufende Salpetersäure in
                                 										den Krug r zu ergießen.
                              Das Innere des Wiederherstellers C enthält
                                 										durchlöcherte Querbleche s, wodurch Abtheilungen
                                 										gebildet werden, die die porösen Körper enthalten, von denen wir schon
                                 										gesprochen haben, und durch welche die Säuren steigen, welche vom
                                 										Mischungsapparate kommen.
                              An seinem obersten Ende empfängt der Kamin durch ein Rohr t Wasser, welches sich auf der ganzen Oberfläche vertheilt, um die
                                 										Salpetersäure in das unterste Gefäß mit sich fortzureißen.
                              Ein zweiter Kamin C¹, dem ersten ähnlich und
                                 										mit ihm in Verbindung stehend, kann die beschriebene Arbeit vervollständigen,
                                 										indem die Gase durch diesen zweiten Kamin C¹
                                 										von oben nach unten ziehen, bevor sie sich zum saugenden Apparate u begeben.
                              Ein Gefäß p¹, ebenfalls mit einem Ueberlaufe
                                 											q¹ versehen, sammelt die Salpetersäure
                                 										auf, und mit ihr die geringe Menge Schwefelsäure, welche in diesen letzten
                                 										Apparat mit fortgerissen werden konnte.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
