| Titel: | Mittheilungen über mehrere Gegenstände der Pariser Industrie-Ausstellung; von Hrn. Peter Rittinger, k. k. Sectionsrath. | 
| Autor: | Peter Rittinger [GND] | 
| Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. XVIII., S. 95 | 
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                        XVIII.
                        Mittheilungen über mehrere Gegenstände der
                           								Pariser Industrie-Ausstellung; von Hrn. Peter Rittinger, k. k.
                           								Sectionsrath.
                        (Schluß von S.
                              									24 des vorhergehenden Heftes.)
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Mittheilungen über mehrere Gegenstände der Pariser
                           								Industrie-Ausstellung.
                        
                     
                        
                           12. Aerostatischer
                                 										Dampfmaschinen-Regulator von Bourdon zu Paris.
                           Mit der Schwungradwelle steht ein kleines saugendes und doppeltwirkendes Gebläse A, Fig. 30, in Verbindung,
                              									welches aus dem Rohre a Luft saugt und in die Atmosphäre
                              									herauspreßt. Das Rohr a communicirt mit dem kleinen
                              									Cylinder B, welcher unten offen ist, oben dagegen eine
                              									Oeffnung c besitzt, die sich mit einer Schraube leicht
                              									reguliren läßt. Die Kolbenstange d wirkt auf den Hebel
                              									der Drosselklappe f. Beim Stillstande nimmt der Kolben
                              										g vermöge seiner Schwere die tiefste Stellung ein
                              									und öffnet dabei ganz die Klappe f. Kommt die Maschine
                              									in schnelle Bewegung, so entsteht über dem Kolben g ein
                              									luftverdünnter Raum, der Kolben g steigt vermöge des
                              									atmosphärischen Druckes und dreht die Drosselklappe etwas zu, wodurch der
                              									Dampfzutritt beschränkt wird.
                           
                        
                           13. Excentrik für die Regulirung der
                                 										Detention.
                           In Fig. 29 ist
                              										a eine Clavette, welche sich in einer Spur der Welle
                              										A bewegen läßt und mit zwei Nasen versehen ist.
                           b ist die Nase zum theilweisen Umdrehen der
                              									Excentrik-Büchse m.
                           c ist die Nase, durch welche der Keil a achsial verschiebbar ist. Diese Verschiebung wird
                              									durch das Schneckengewinde n hervorgebracht, welches im
                              									Innern der Nase des Handrades B eingeschnitten ist.
                           
                        
                           14. Rechts- und Linksbewegung
                                 										mittelst einer Kettenwalze (Steuerruder) von David zu Havre.
                           Von der Kettenwalze a, Fig. 23, winden sich nach
                              									rechts und links über die Rollen b und c Ketten ab; um die Kettenspur jedesmal gegenüber den
                              									Punkten m und n der beiden
                              									Rollen b und c zu bringen,
                              									ist die Walze a mit der Spindel g longitudinal verschiebbar. Die Verschiebung wird mittelst der Stange h von selbst regulirt, da diese in die Gewinde der
                              									Kettenwalze eingreift.
                           
                        
                           
                           15. Schaufelrad mit stellbaren Schaufeln
                                 										von Chaverdonier zu St. Germain-Laval.
                           Dasselbe ist in Fig.
                                 										18 bis 20 abgebildet. a Schaufeln; b doppelter Kranz; c
                              									Zahnräder mit den Schaufeln auf derselben Spindel; f
                              									Zahnrad auf der Welle m beweglich und verstellbar; g Zahnrad, welches mit f auf
                              									einer gemeinschaftlichen Hülse sitzt, die sich um m
                              									drehen läßt: n eine feste Welle mit zwei Rädern p und q, wovon p festsitzt, q aber mittelst
                              									eines auf n befestigten Mitnehmers umgedreht wird.
                              									Dieser Mitnehmer bestimmt die Stellung der Schaufeln a,
                              									und hat zu diesem Ende einen um o drehbaren Arm, der in
                              									einen beliebigen Zahn des Segmentes u eingelegt und
                              									festgestellt werden kann. Die Bewegung der Schaufeln a
                              									wird durch das Rad r eingeleitet. Die Verzahnung aller
                              									Räder ist so eingerichtet, daß wenn r einmal umläuft,
                              									auch c einmal um seine Achse umgeht.
                           
                        
                           16. Steinsäge von Chevallier zu
                                 										Paris.
                           Ein dünner Stahldraht ohne Ende (zusammengeschweißt) ist über drei Rollen a, b und c (Fig. 28) geschlagen,
                              									wovon die erstere a entweder mittelst Handkurbel oder
                              									mittelst einer Riemenscheibe in Umgang gesetzt wird. Alle Rollen besitzen am Umfange
                              									rinnenförmige Vertiefungen, in die sich der Draht hineinlegt. Außerdem wird der
                              									Draht durch zwei Rollen f und g gespannt. Der zu schneidende Gegenstand (Stein) kommt auf den aus zwei
                              									Latten bestehenden Tisch d entweder bei m oder bei n aufzuliegen.
                              									Beim Zerschneiden leitet man feinen Quarzsand mit Wasser der Säge zu. Es versteht
                              									sich von selbst, daß diese Säge alle beliebigen Wendungen im Schnitte machen kann.
                              									Der Draht ist entweder glatt, oder hat eine rauhe Oberfläche wie eine Feile; er mag
                              									ungefähr 1/2 Linie dick seyn. Außer Steinen waren auch Glasgegenstände ausgestellt,
                              									die mit dieser Säge zerschnitten wurden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
