| Titel: | Verbessertes Einformen hohler metallener Gegenstände; von den HHrn. Inglis und Cowie zu Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. XLIII., S. 192 | 
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                        XLIII.
                        Verbessertes Einformen hohler metallener
                           								Gegenstände; von den HHrn. 
                              									Inglis und Cowie zu Glasgow.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Februar 1856, S.
                              									251.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Inglis' und Cowie's verbessertes Einformen hohler metallenen
                           								Gegenstände.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung bezieht sich zwar hauptsächlich auf den sogenannten
                              										„Poteriewaarenguß,“ sie ist aber auf das Formen aller
                              									hohlen Gegenstände, welche in Gußeisen oder einem andern Metall gegossen werden sollen, anwendbar.
                              									Unter den Kochtöpfen gehören besonders die sogenannten Bauchtöpfe hierher, welche
                              									eine kugelförmige Gestalt haben und oben im Halse oder am Rande enger sind als im
                              									Körper. Bei Anfertigung der Formen solcher Töpfe war es bis jetzt gebräuchlich ein
                              									Modell anzuwenden, welches genau die Form, oder die innern und äußern Umrisse und
                              									die Dicke der abzugießenden Töpfe hat; dieses Modell ist in zwei Hälften
                              									zerschnitten, die in einen Formkasten gestellt, erst äußerlich mit der Formmasse,
                              									gewöhnlich Sand, umgeben und dann, nachdem der Formkasten umgedreht wurde, auch im
                              									Innern damit ausgefüllt werden. Der Formkasten wird darauf wieder in seine
                              									ursprüngliche Stellung zurückgebracht und dann der obere Theil mit dem Einguß
                              									abgehoben, die beiden Seitentheile werden auseinander gezogen und es bleibt dann der
                              									Unterkasten mit dem Modell zurück. Dieses wird endlich von dem Kern in seinen beiden
                              									Hälften abgezogen.
                           Statt dieses Verfahrens, welches keine genauen Resultate liefert, besteht das von den
                              									Erfindern angenommene darin, zwei verschiedene Modelle in Metall oder einem andern
                              									geeigneten Material anzufertigen und den Mantel und den Kern jeden für sich
                              									einzudämmen.
                           Das eine Modell hat nämlich die innere Form des abzugießenden Topfes, und da es aus
                              									zwei Hälften besteht, so werden dieselben von dem fertigen Sand- oder
                              									Massekern abgezogen. Das andere Modell hat die Gestalt der äußern Oberfläche des
                              									Topfes und ist um so viel größer als das Kernmodell, als die Metalldicke des
                              									abzugießenden Gefäßes betragen soll. Dieses Modell ist mit einem Formkasten umgeben,
                              									welcher aus zwei oder mehreren Theilen besteht, die von dem Modell, welches stehen
                              									bleibt, abgezogen und abgehoben werden können. In diesen Kasten wird das
                              									Formmaterial auf die gewöhnliche Weise eingedämmt. Die Modelle und der Formkasten
                              									sind so gebildet, daß sie gegenseitige hervorstehende Ränder und Vertiefungen an den
                              									Theilungsflächen haben, so daß, wenn zwei Theile von den Kasten und Formen
                              									zusammengesetzt werden, die vorstehenden Theile des einen in die Vertiefungen des
                              									andern passen, daher ein genaues Zusammenpassen aller Theile erzielt wird. Wenn die
                              									zu gießenden Töpfe oder hohlen Gegenstände eine solche Gestalt haben, daß sie am
                              									Rande oder im Halse enger sind als in der Mitte oder am Fuß, wenn es z.B. sogenante
                              									Bauchtöpfe sind, so kann man dasselbe Verfahren anwenden, aber der Formkasten und
                              									die Modelle müssen dann auch in senkrechter Richtung in zwei Theile getheilt
                              									seyn.
                           Fig. 26 ist
                              									ein senkrechter Durchschnitt des Modelles und des Kastens, mit deren Hülfe der Kern
                              									von der Form eines Bauchtopfes angefertigt wird; Fig. 27 ist der
                              									senkrechte Durchschnitt eines Kastens nebst dem Modell für den Mantel der Form. Das
                              									Modell A zum Eindämmen des Kerns der Topfform besteht
                              									aus Metall und ist im Innern ausgedreht, um eine recht glatte Oberfläche zu
                              									erhalten. Wenn nun der Kern angefertigt werden soll, so wird das Modell A in einen Ring B gelegt,
                              									der es genau umschließt und beide Hälften zusammenhält. Es wird alsdann ein
                              									Kastentheil C aufgesetzt, der als Support für den Kern
                              									dient, wenn der Kasten umgedreht und von dem Modell entfernt ist. Der Theil des
                              									Modelles A, welcher dem wirklichen Topf entspricht,
                              									reicht nur bis zur Linie D, indem die conische
                              									Oberfläche J dazu dient, die Theilung oder die darüber
                              									befindliche Ablösung zu bilden, d.h. eine Fläche welche mit trockenem Sande bestreut
                              									wird, um den Mantel der Form von dem Kern abziehen zu können. Zu dem Ende sind die
                              									Theile D und J des Modelles
                              									ebenfalls ausgedreht und der Theil C des Formkastens
                              									paßt genau hinein. Nachdem nun die verschiedenen Theile auf die in Fig. 26 dargestellte
                              									Weise zusammengesetzt sind, wird das Formmaterial in das Modell A eingedämmt, worauf das letztere umgekehrt und der Ring
                              										B davon abgehoben wird, so daß die beiden Hälften
                              									des Modelles seitwärts abgezogen werden können und den Kern E auf dem Kastentheil C, der ihn unterstützt,
                              									zurücklassen.
                           Der äußere Theil oder Mantel der Form wird in dem, in Fig. 27 dargestellten
                              									Kasten, auf dem Modell F angefertigt, welches die genaue
                              									Form der äußeren Oberfläche des zu gießenden Topfes hat. Dieses Modell F ist größer als der innere Raum des Modelles A und zwar um so viel, als die Metallstärke des Gefäßes
                              									betragen soll. Der Formkasten besteht aus drei Theilen, nämlich aus zwei untern,
                              									halbcylindrischen Theilen G und aus einem conischen
                              									Theil H, der auf den Rand der beiden erstern Theile
                              									genau aufpaßt. Die untern Theile G sind mit
                              									Theilungsstücken versehen, welche den Zweck haben die Trennung und Entfernung der
                              									beiden Hälften des untern Theiles des Modelles von dem Modell zu bewirken. Das
                              									Modell F hat einen conischen Fuß J, der sich über den Rand D des Topfes hinaus
                              									erstreckt, und dieser bildet eine conische Oberfläche der Form, die genau auf die
                              									conische Basis J des Kerns paßt, weßhalb auch dieser
                              									Theil des Modelles so genau abgedreht seyn muß, als die correspondirenden Theile D, J des Kernmodelles. Die Henkel und Füße werden, wie
                              									gewöhnlich, durch besondere Modelle gebildet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
