| Titel: | Eine Kupferbestimmung; von Dr. Th. Fleitmann. | 
| Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. LXXXVI., S. 367 | 
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                        LXXXVI.
                        Eine Kupferbestimmung; von Dr. Th. Fleitmann.
                        Aus den Annalen der Chemie und Pharmacie, April 1856,
                              									S. 141.
                        Fleitmann's Kupferbestimmung.
                        
                     
                        
                           Hr. Dr. Mohr hat eine einfache
                              									Methode der Kupferbestimmung beschrieben (polytechn. Journal Bd. CXXXIX S. 26), bei deren Durchlesen ich
                              									mir den Vorwurf machen muß, eine Kupferbestimmungsmethode nicht bekannt gemacht zu
                              									haben, deren ich mich bereits seit mehreren Jahren mit großem Vortheil bedient habe
                              									und die mir vor der oben erwähnten, so wie auch vor dem Verfahren der Reduction zu
                              									Kupferoxydul mittelst Traubenzucker und nachheriges Titriren in vielen Fällen, wo es
                              									sich um Erlangung eines raschen Resultates handelt, den Vorzug zu verdienen
                              									scheint.
                           Ich fälle die Kupferlösung, wenn sie frei von Salpetersäure und hinderlichen
                              									Metallen, wie Antimon und Arsenik ist, mit reinem metallischem Zink, entferne das
                              									überschüssige Zink durch Digeriren mit reiner verdünnter Schwefelsäure, süße den
                              									Kupferniederschlag, wenn Eisen zugegen war, mit gekochtem Wasser aus und löse ihn in einer sauren
                              									Lösung von reinem Eisenchlorid. Die Auflösung des Kupfers geschieht sehr rasch, fast
                              									augenblicklich, und liefert das doppelte Aequivalent Eisenoxydul, welches mit
                              									übermangansaurem Kali auf bekannte Weise titrirt wird.
                           Bei solchen Lösungen, bei welchen ein Vorhandenseyn von Salpetersäure die Fällung
                              									erschweren würde, versetze ich mit überschüssigem Ammoniak, filtrire vom etwa
                              									vorhandenem Eisenoxyd (auch Wismuth- oder Bleioxyd), und bewirke die Fällung
                              									des Kupfers in ammoniakalischer Lösung mittelst feingeraspeltem oder geschabtem
                              									Zink. Dieselbe geht bei einiger Erwärmung ziemlich rasch von Statten und es ist
                              									deren Beendigung bei nickelfreien Lösungen an dem gänzlichen Verschwinden der blauen
                              									Farbe zu erkennen. Das so gefällte Kupfer wird zunächst durch Waschen von den
                              									salpetersauren Salzen gereinigt, sodann durch Digeriren mit verdünnter Schwefelsäure
                              									vom überschüssigen Zink. Schließlich wird wie oben verfahren. Die Zerstörung der
                              									Salpetersäure mittelst Zink, wie Mohr vorschlägt,
                              									erfordert bei Gegenwart von großen Mengen sehr viel Zink, und die geringste Spur von
                              									Blei, Antimon oder Arsenik in demselben macht das Resultat der Bestimmung
                              									ungenau.
                           Das Verfahren der Fällung in ammoniakalischer Lösung gestattet auch eine Bestimmung
                              									des Kupfers bei Gegenwart von Arsenik, eines so häufigen Begleiters desselben. In
                              									diesem Falle verwandelt man den Arsenik in Arsensäure, versetzt mit Ammoniak im
                              									Ueberschuß, fällt mit schwefelsaurer Magnesia und behandelt die filtrirte
                              									kupferhaltige Lösung wie oben angegeben.