| Titel: | Fabrication elastischer Metallröhren, welche sich James Webster, Ingenieur zu Birmingham, am 5. April 1856 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. XCVIII., S. 411 | 
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                        XCVIII.
                        Fabrication elastischer Metallröhren, welche sich
                           									James Webster, Ingenieur
                           								zu Birmingham, am 5. April 1856 patentiren
                           								ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1857,
                              									S. 177.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Webster's Fabrication elastischer Metallröhren.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht in der Herstellung messingener, kupferner oder anderer
                              									Metallröhren, die mit einer Reihe von Furchen und zwar in Ebenen perpendiculär zur
                              									Achse der Röhre versehen sind. Diese Furchen ertheilen der Röhre Elasticität und
                              									gestatten ihre Biegung innerhalb gewisser Gränzen. Ich mache sie so tief, als es
                              									sich mit der Natur des Metalls oder der Legirung verträgt, und so schmal, daß sich
                              									die Schultern zwischen den Furchen bei einer leichten Biegung der Röhre
                              									berühren.
                           Die Figuren
                                 									24, 25
                              									und 26
                              									erläutern die Stadien, welche eine glatte cylindrische Röhre durchläuft, um in die
                              									elastische Röhre verwandelt zu werden. Mittelst Druckes erhält die Röhre zuerst die
                              									in Fig. 24
                              									dargestellte gefurchte Form. Hierauf gibt man den Furchen, wie Fig. 25 zeigt, eine
                              									größere Tiefe, und preßt endlich die Röhre der Länge nach noch weiter zusammen,
                              									wodurch sie die Gestalt von Fig. 26 annimmt. Soll die
                              									Röhre nur einer geringen Biegung ausgesetzt werden, so kann sie in dem in Fig. 24
                              									dargestellten Zustande bleiben; ist jedoch größere Elasticität erforderlich, so
                              									setzt man die Bearbeitung derselben bis zu den durch Fig. 25 oder 26
                              									repräsentirten Stufen fort.
                           Fig. 27
                              									stellt die zur Anfertigung der elastischen Röhren dienliche Maschine im
                              									Seitenaufrisse, Fig. 28 im Querschnitte dar. Ein Stück einer gewöhnlichen cylindrischen
                              									Röhre a ist mit dem einen Ende an die verschiebbare
                              									Achse b, mit dem andern Ende an die Achse c einer Drehbank und zwar auf folgende Weise befestigt.
                              									An dem Ende der Achse b befindet sich ein Conus d, welcher in das Ende der Röhre a getrieben wird. Auf diesen Conus wird der Hals e geschraubt und somit das Ende der Röhre a
                              									fest zwischen d und e
                              									eingeklemmt. Das andere Röhrenende wird auf ähnliche Weise an die Achse c befestigt. Ein System von Rollen f, f, f ist lose auf Achsen angeordnet, welche in den
                              									Armen g, g, h, i gelagert sind. Die Arme g, g und h sind mit dem
                              									Maschinengestell, der Arm i aber ist mit dem an der
                              									Achse l befindlichen Hebel k verbunden. m ist ein Querstück der Achse l, mit dessen verticalen Armen die Arme g, g und h durch die Gelenke
                              										n, o verbunden sind. p
                              									ist ein an der Achse l befestigter Hebel; q, q sind Spiralfedern, welche den Arm oder Hebel k herabziehen und dadurch, daß sie der Achse l eine Drehung ertheilen, die Trennung der Rollen f, f, f veranlassen. Durch einen Druck auf den Hebel p preßt man die Rollen f, f
                              									in gleichen Abständen gegen die Röhre a. Nachdem ein
                              									glattes Röhrenstück in die Maschine befestigt worden ist, ertheilt man demselben
                              									eine rasch rotirende Bewegung und drückt den Hebel p
                              									herab, wodurch die Rollen f, f, f veranlaßt werden sich
                              									gegen die Röhre a zu lehnen. Diese Rollen eignen sich
                              									zur HerstellungHerstelluug der in Fig. 24 dargestellten Eindrücke. Diese Eindrücke vertiefe ich nachher
                              									durch Anwendung schmälerer Rollen, welche ich auf die Achsen f', f', f' schiebe. In dem Maaße, als die Furchen tiefer werden, verkürzt
                              									sich die Röhre a, und die Achse b gleitet in ihrem Lager, so daß sie der Röhre bei ihrer Verkürzung folgen
                              									kann. r ist eine spiralförmige Feder, welche sich gegen
                              									den Kegel d lehnt und denselben nebst der Achse b nach der Richtung hindrückt, in welcher die Röhre sich
                              									verkürzt. Die Rollen f, f, f rotiren nicht nur um ihre
                              									Achsen, sondern können sich auch längs derselben verschieben, so daß sie den
                              									einander näher rückenden Furchen zu folgen im Stande sind. Die solchergestalt
                              									angefertigten Röhren sind nicht nur elastisch biegsam, sondern auch der Länge nach
                              									nachgiebig, und eignen sich zu Röhrenverbindungen, welche veränderlichen
                              									Temperaturen ausgesetzt sind, z.B. zum Kuppeln von Locomotiven an ihre Tender, zu
                              									Spritzenröhren u.s.w.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
