| Titel: | Destillationsproducte verschiedener Rohmaterialien zur Gewinnung von Photogen und Paraffin. | 
| Autor: | Carl Müller | 
| Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. L., S. 210 | 
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                        L.
                        Destillationsproducte verschiedener
                           Rohmaterialien zur Gewinnung von Photogen und Paraffin.
                        Destillationsproducte verschied. Rohmaterialien zur Gewinnung v.
                           Photogen etc.
                        
                     
                        
                           Der Aufforderung des Hrn. Ingenieur P. Wagenmann im
                              zweiten Augustheft dieses Journals (Bd. CXLV S. 309) entsprechend, theile ich einige
                              meiner Untersuchungen verschiedener Rohstoffe zur Gewinnung von Photogen und
                              Paraffin mit.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 146, S. 210
                              Name und Fundort; Theer; Procente;
                                 spec. Gew.; Rohe Essenz bis 0,850 spec. Gew. Procente; Rohes Oel v.
                                 0,850–0,900 sp. G. Procente; Rohes Paraffin. Procente; Braunkohle von
                                 Tscheitsch in Mähren (holzig); eben daher (ältere Format.); Eger in Böhmen;
                                 Krzemusch in Böhmen; Herbitz; Schöbritz; Glanzkohle von Groß-Priesen in
                                 Böhmen; 1stes Flötz; Deßgl. 2tes Flötz; mit Erdpech durchzogen; Rohe Naphtha aus
                                 Galizien; Deßgl. aus Siebenbürgen; Torf von Preßnitz im Erzgebirge; Deßgl. von
                                 Wiesenthal im Erzgebirge
                              
                           Von sämmtlichen Braunkohlenarten gibt nur die obenanstehende Sorte von Tscheitsch gut
                              backende Kohks, die sich nur durch ihre größere Leichtigkeit vom Steinkohlenkohks
                              unterscheiden lassen; die Glanzkohle von Groß-Priesen gibt zwar sehr dichte,
                              aber sehr schwach backende Kohks, welche mit großer Intensität verbrennen.
                           
                           Die wässerigen Destillationsproducte enthalten in den meisten Fällen neben
                              essigsaurem Ammoniak freie Essigsäure; nur bei den Groß-Priesener Kohlen ist
                              das Ammoniak als kohlensaures und sind von der Essigsäure bloß Spuren vorhanden.
                           Schöbritz, den 24. Sept. 1857.
                           Carl Müller, Fabrikdirector.