| Titel: | Verbesserungen an Wasserstandszeigern und Manometern, welche sich William Smith, Civilingenieur zu London, einer Mittheilung zufolge, am 21. Octbr. 1856 patentiren ließ. | 
| Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. LXXVIII., S. 329 | 
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                        LXXVIII.
                        Verbesserungen an Wasserstandszeigern und
                           Manometern, welche sich William
                              Smith, Civilingenieur zu London, einer Mittheilung zufolge, am 21. Octbr. 1856 patentiren ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1857, S.
                              98.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Smith's Verbesserungen an Wasserstandszeigern und
                           Manometern.
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung bezieht sich auf einen Apparat, welcher zugleich als
                              Wasserstandszeiger und als Manometer zur Bestimmung des Dampf- oder
                              Wasserdrucks, so wie des im luftverdünnten Raume stattfindenden Druckes, ferner als
                              Schmiervorrichtung dient.
                           Ein Schwimmer bewegt sich in Folge des Steigens und Sinkens des Wasserstandes in
                              einem Bogen um eine Achse. Durch diese Bewegung wird ein permanenter Magnet in
                              Thätigkeit gesetzt, welcher die Bewegung eines Zeigers beherrscht, so daß die
                              Stellung des letztern mit der Lage des Magnets und durch Vermittlung des Magnets mit
                              derjenigen des Schwimmers correspondirt. Zu dem Apparate gehört ferner eine
                              Luftfeder in Verbindung mit einer Vorrichtung, um augenblicklich die Luft in der
                              Federkammer zu erneuern und mit der äußern Atmosphäre ins Gleichgewicht zu setzen,
                              indem bekanntlich verdichtete und lange eingeschlossene Luft, besonders wenn sie mit
                              Wasser in Berührung ist, etwas von ihrer Elasticität verliert. Der Raum in der
                              Luftfederkammer ist ferner so eingerichtet, daß der Schwimmer veranlaßt wird, sich durch gleiche oder
                              nahezu gleiche Strecken zu bewegen, wenn auch die Steighöhen der ihn bewegenden
                              Flüssigkeit veränderlich sind.
                           Der Manometer und der Schmierapparat eignen sich speciell für Dampfmaschinen. Der
                              Dampfdruck wird angewendet, um das Oel in geeigneten Quantitäten an die zu
                              schmierende Stelle zu drücken, während der Manometer den Druck anzeigt unter welchem
                              dieses geschieht, und zugleich den Druck mit welchem die Maschine arbeitet.
                           Fig. 16
                              stellt den Wasserstandszeiger und das Zifferblatt in der äußern Frontansicht,
                           Fig. 17 in
                              der Seitenansicht dar.
                           Fig. 18 ist
                              eine für Locomotiven sich eignende Abänderung dieses Apparats.
                           Fig. 19 ist
                              der Durchschnitt eines Vacuum-Indicators.
                           Fig. 20 der
                              Durchschnitt eines Dampfdruck-Indicators;
                           Fig. 21 eine
                              äußere Ansicht desselben;
                           Fig. 22 die
                              Seitenansicht mit Schwimmer und Magnet;
                           Fig. 23 die
                              Frontansicht, mit Spirale, verticaler Scala und Zifferblatt.
                           Fig. 24 ist
                              der Verticaldurchschnitt einer Dampfdruck-Schmierbüchse.
                           Die Eintheilung des Zifferblattes Fig. 16 mag genügen ein
                              Steigen und Sinken des Wassers um 12 Zoll anzuzeigen, wobei die Nadel I die Größe der Veränderung über oder unter dem normalen
                              Wasserstande angibt. Der Ausblasehahn C dient zur
                              Entfernung von Ablagerungen. Der hohle kupferne Kugelschwimmer A, Fig. 17, ist an die
                              gebogene Stange B, und diese mit ihrem andern Ende an
                              einen gabelförmigen Magnet befestigt, welcher, wenn der Schwimmer steigt oder sinkt,
                              in der Meßkammer sich dreht, während die Nadel I in
                              genauer Uebereinstimmung mit den Polen des Magnetes auf der äußern Fläche des
                              Zifferblattes sich dreht. Die hohle Röhre E, welche die
                              Stange B einschließt, tritt durch ein in den Dampfkessel
                              gebohrtes Loch, und die Einrichtung ist so getroffen, daß die Nadel bei normalem
                              Wasserstande horizontal steht. Die Stange spielt frei und ohne alle Reibung in der
                              Röhre ohne Stopfbüchse oder sonstige Liederung, und da weder Dampf noch
                              überspritzendes Wasser auf den Apparat einen Einfluß ausüben kann, so zeigt er stets
                              das wirkliche Wasserniveau an.
                           Fig. 19
                              erläutert eine Modification dieses Theils der Erfindung, welche zugleich einen
                              wirksamen Vacuum-Indicator bildet. C, C ist ein
                              Behälter, welcher durch Scheidewände in zwei Hauptkammern D und E getheilt ist, die nur durch die
                              Oeffnung c, c am untern Ende der Röhre 
                              a, a mit einander in Verbindung stehen. Durch die Röhre
                              b, b, welche an den untern Theil des Instruments
                              geschraubt ist, tritt eine andere Röhre d, d, die sich
                              in den obern Theil der Kammer E öffnet, während ihr
                              anderes Ende mit dem Condensator in Verbindung steht. Das Innere der Kugel G bildet die Fortsetzung der Kammer E. Ein hohler Schwimmer F
                              ist an den um K drehbaren Arm I befestigt, welcher den Magnet trägt, dessen beide Pole nach vorn
                              hervorragen. Das gläserne Stück H nimmt die Mitte des
                              Instrumentes ein und ist an das Gestell C, C befestigt.
                              Dasselbe enthält Canäle und Rinnen für das Spiel und die Rotation der Arme und des
                              Magnets. Der letztere beherrscht durch die Platte hindurch die Nadel auf ähnliche
                              Weise, wie in Fig.
                                 16 und 17. Durch die mit einem Hahn h versehene
                              Röhre g wird das Instrument mit Wasser versehen. Der
                              Hahn i wird geöffnet, worauf das Wasser in den Apparat
                              steigt und durch sein Ueberfließen bei i anzeigt, daß es
                              die richtige Höhe erreicht hat. Hierauf werden beide Hähne geschlossen. In Folge der
                              Wirkung des Condensators wird die Luft durch die Röhre d
                              aus der Kammer E gesaugt, und in dem Maaße als dieses
                              geschieht, drückt die Luftfeder in der Kammer D das
                              Wasser durch die Oeffnungen c, c und die Röhre a, a in die Kammer E hinauf.
                              Der mit dem Wasser steigende Schwimmer F nimmt den Arm
                              I mit sich, durch welchen der Magnet und mithin auch
                              der Zeiger auf dem Zifferblatt in Bewegung gesetzt wird. Eine graduirte Scala zeigt
                              den Grad der Luftverdünnung.
                           Fig. 20
                              stellt eine andere Einrichtung dar, die sich für einen Dampfdruck-Manometer
                              eignet. Bei diesem Instrumente werden die auf den Schwimmer wirkenden veränderlichen
                              Wasserhöhen durch den directen Druck des eingeführten Wassers hervorgebracht, indem
                              dieses die Luft in der Luftfederkammer comprimirt, durch deren Spannkraft die
                              Wasserhöhe regulirt wird. Die aufgeschraubte Kugel G
                              bildet, wie in dem vorhergehenden Falle, mit dem Gestell C die zusammenhängende Kammer D, welche die
                              Luftfeder enthält. Der Raum E ist lediglich eine
                              Entleerungskammer, welche mit der äußern Luft communicirt. Das Wasser wird durch die
                              an das Rohr b geschraubte Röhre g zugeführt. Innerhalb des Rohres b befindet
                              sich das Rohr d, welches unten mit einem Hahn I versehen ist, durch den der Inhalt der Kammer D rasch entleert werden kann. Sobald der Hahn I geschlossen und der Hahn h
                              geöffnet wird, dringt das Wasser gewaltsam durch die Röhren g und b in die Kammer D, worin es die Luft comprimirt. Der Raum der Luftkammer D hat rücksichtlich des auf dem Zifferblatt
                              anzuzeigenden Druckes ein solches Verhältniß, daß, obgleich das Niveau des Wassers
                              sich nicht gleichmäßig erhebt, dennoch der Schwimmer F
                              mit seinem Arm i gleiche Bogen beschreibt, was eine gleichmäßigere
                              Eintheilung des Zifferblattes gestattet. Fig. 21 ist eine äußere
                              Ansicht dieses Apparates mit seinem Zeiger, welcher durch den hinter dem
                              Zifferblatte befindlichen Zeiger beherrscht wird. Zur Beurtheilung der
                              Temperaturveränderungen kann an dem Zifferblatt noch ein Thermometer angebracht
                              werden, dessen Kugel innerhalb der Kammer E sich
                              befindet.
                           Die Figuren 22
                              und 23
                              stellen eine Anordnung dar, um den Druck auf einer verticalen Scala durch die
                              senkrechte Bewegung eines Schwimmers und durch Vermittlung eines Magnetes
                              anzuzeigen. Fig.
                                 22 ist ein Durchschnitt des untern Theils eines conischen Behälters A. Das Zifferblatt c
                              befindet sich, wie Fig. 23 zeigt, auf der ebenen Seitenfläche des der Länge nach
                              durchgeschnittenen conischen Behälters. Der Schwimmer F,
                              dessen Führung eine senkrechte Stange g bildet, ist von
                              dem Magnet m umgeben. Die dem Zifferblatte zugekehrten
                              Pole des letztern heben und senken sich mit dem Niveau des Wassers. Indem sich der
                              Magnet mit dem Schwimmer auf oder nieder bewegt, setzt er die Spirale c, c und den an dieser befestigten Zeiger d in Umdrehung.
                           Fig. 24
                              stellt die in Verbindung mit dem Dampfdruck-Manometer arbeitende
                              Schmierbüchse im Verticaldurchschnitte dar. Die mit einem Hahn h versehene Röhre g führt
                              das Wasser unter einem der Dampfspannung entsprechenden Drucke in den Behälter A. Dieser ist mit einem Entleerungshahn c und an seiner tiefsten Stelle mit einem Hahn E versehen, von dem aus eine Röhre d durch den Behälter sich bis in die Kammer c hinauf erstreckt. Letztere ist in eine messingene
                              Kammer a befestigt, welche an das obere in den Behälter
                              A geschraubte Stück D
                              befestigt ist. Die Messingkammer a ist durchbrochen, so
                              daß man die Glaskammer C und ihren Inhalt sehen kann.
                              Nachdem die Hähne c und E
                              geschlossen sind, füllt man den Behälter bis zur Hälfte mit Oel; dann läßt man
                              Wasser zutreten, welches das Oel gewaltsam in die Kammer C hinauf und durch die Röhre d drückt. Durch
                              den Hahn E und eine beliebige demselben sich
                              anschließende Röhre gelangt das Oel unter dem durch den Manometer angezeigten Druck
                              an die zu schmierende Stelle.
                           
                        
                     
                  
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