| Titel: | Eisbereitungsapparat von William Fuller in London. | 
| Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. LXXXVI., S. 351 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXVI.
                        Eisbereitungsapparat von William Fuller in
                           London.
                        Aus dem London Journal of arts, Sept. 1857, S.
                              139.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Fuller's Eisbereitungsapparat.
                        
                     
                        
                           Diese, am 15. April 1856 in England
                              patentirte Erfindung bezieht sich auf diejenigen Apparate, in welchen
                              Eiscrême oder Wassereis dadurch bereitet wird, daß man den Rahm oder das
                              Wasser, während man sie in Bewegung erhält, der Einwirkung einer Kältemischung
                              aussetzt. Dieser Zweck wurde seither erreicht, indem man die in Eis zu verwandelnde
                              Flüssigkeit in einen conischen oder cylindrischen Metallbehälter brachte, diesen in
                              den Apparat setzte und mit der Kältemischung umgab. Mittelst Räderwerks wurde
                              derselbe alsdann in Rotation gesetzt. Im Innern des Behälters waren Schaber
                              befestigt, welche den an den Seiten angefrornen Theil nach der Mitte des Behälters
                              schafften, damit eine neue Quantität Flüssigkeit der Einwirkung der Kälte ausgesetzt
                              werden konnte.
                           Bei dem verbesserten Apparat hat das Gefäß, welches die in Eis zu verwandelnde
                              Flüssigkeit aufnimmt, die Gestalt einer Bowle mit abwärts gewölbtem Boden, so daß, wenn
                              das Gefäß in Rotation gesetzt wird, die Flüssigkeit in Folge der Centrifugalwirkung
                              sich in einer dünnen Schichte dem Boden und den Seiten desselben anlegt. Die Bowle
                              ist mit einer Achse versehen und wird mittelst einer an dem obern Ende der letztern
                              befestigten Kurbel in Rotation gesetzt. Eine an die Seiten des Zubers befestigte
                              Querstange hält die Achse in verticaler Lage.
                           Fig. 41
                              stellt dieses Querstück in der Seitenansicht, Fig. 42 im Grundrisse
                              dar. Beide Theile desselben schließen sich rings an die Achse, und werden mittelst
                              eines über die Fuge zu schiebenden Ringes f temporär an
                              einander befestigt. Die Kurbel wird auf das viereckige Ende der Achse gesteckt. Bei
                              dieser Construction des Querstegs kann man dem Deckel der Bowle die gewöhnliche
                              Einrichtung geben, mit einer Centralöffnung durch welche die Spindel tritt.
                           Der in Fig. 43
                              dargestellte Deckel besteht aus zwei Theilen, welche mit aneinander passenden
                              Flantschen versehen sind. Auf diese Weise läßt sich der Deckel augenblicklich
                              auseinander nehmen, wenn man das Innere der Bowle untersuchen will.
                           Fig. 44
                              stellt den Deckel zu einem andern Eisbereitungsapparate dar. Hier läßt sich der
                              Deckel mit Hülfe eines in demselben angebrachten Schlitzes abnehmen. Wenn der Deckel
                              auf die Bowle gesetzt ist, so wird dieser Schlitz mittelst eines kleinen Deckels e geschlossen.
                           Fig. 45
                              stellt eine Modification der in Fig. 44 abgebildeten
                              Anordnung im Grundrisse dar. Der Deckel a ist mit einem
                              Schlitz versehen, durch welchen die verticale Achse wie im vorhergehenden Beispiele
                              bis zu der Centralöffnung des Deckels gelangen kann, aber anstatt des obigen um ein
                              Scharnier beweglichen Deckelchens, bedeckt man den Schlitz mit dem Stücke a*, welches nöthigenfalls leicht abgenommen werden
                              kann.
                           Fig. 46
                              stellt einen Eisbereitungsapparat mit diesem doppelten Deckel a, a* im Aufrisse dar. Hier wird die Rotation der Achse mittelst Räderwerk
                              bewerkstelligt, was jedoch nur bei größeren Apparaten erforderlich ist.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
