| Titel: | Morfit's Tubularquirl zum Seifenkochen etc. | 
| Fundstelle: | Band 147, Jahrgang 1858, Nr. LI., S. 176 | 
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                        LI.
                        Morfit's Tubularquirl zum Seifenkochen etc.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Morfit's Tubularquirl.
                        
                     
                        
                           Fig. 19
                              stellt nach dem Scientific American die Anwendung der
                              Röhre dar, welche sich Campbell Morfit zu Baltimore
                              patentiren ließ, um Flüssigkeiten zu gleicher Zeit zu erhitzen und unter einander zu
                              mischen. In einem Kessel A oder einem hölzernen Gefäß
                              bewegt sich in dessen Mitte ein verticaler Röhrenschaft B, an welchem sich nach zwei oder vier Seiten hin in Schlangenlinien
                              gebogene Röhren C, C befinden. Diese schlangenförmigen
                              Röhren communiciren an ihrem obern Anfange und ihrem untern Ende nahe am Kesselboden
                              mit der Röhre B, welche mittelst Kegelrädern D, E um ihre Achse gedreht werden kann. Der Röhrenschaft
                              B läuft in zwei Stopfbüchsenlagern, von denen jedoch
                              in unserer Zeichnung bloß das obere H zu sehen ist, in
                              welches durch die Röhre F Dampf aus einem Dampfkessel
                              gelassen werden kann; dieser Dampf tritt sodann durch eine Seitenöffnung in die Röhre B und von dort in die Röhren C,
                                 C. Das sich bildende Condensationswasser kann durch einen am untern
                              Stopfbüchsenlager befindlichen Hahn abgelassen, und durch Oeffnen dieses Hahnes auch
                              eine beliebig starke Dampfströmung durch die Röhren C
                              hergestellt werden. Die überflüssige Lauge oder der geschmolzene Talg kann durch den
                              Hahn G abgelassen werden.
                           Durch diese Vorrichtung wird nicht bloß Zeit, Arbeit und Feuerung erspart, sondern
                              auch eine gleichmäßigere Mischung und Erwärmung der zu vereinigenden Ingredienzien
                              erzielt. Als Mischungsgefäß kann man einen eisernen Kessel oder besser noch einen
                              hölzernen Zuber, welcher die Wärme schlecht leitet, anwenden, auch mit Dampf von
                              beliebiger Temperatur und Spannung arbeiten, so daß ein Anbrennen oder Ueberkochen
                              der Mischung unmöglich ist. Zum Kochen von Seife und zum Schmelzen des Talges für
                              die Lichterfabrication ist dieser Rührapparat vortrefflich, er kann aber auch zum
                              Kochen und Einkochen jeder andern, namentlich feuergefährlicher Flüssigkeiten mit
                              Vortheil benutzt werden.
                           
                              B. H.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
