| Titel: | Neues Verfahren zur Fabrication von Gummi oder Dextrin mittelst stärkmehlhaltiger Substanzen; von H. D. Pochin und J. Woolley, Chemiker in Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. XL., S. 145 | 
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                        XL.
                        Neues Verfahren zur Fabrication von Gummi oder
                           Dextrin mittelst stärkmehlhaltiger Substanzen; von H. D. Pochin und J. Woolley, Chemiker in Manchester.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1858,
                              S. 59.
                        Pochin's Verfahren zur Fabrication von Gummi mittelst
                           stärkmehlhaltiger Substanzen.
                        
                     
                        
                           Unsere Erfindung besteht darin, daß wir Weizenmehl, Sagostärke, Weizenstärke,
                              Maisstärke oder andere stärkmehlhaltige Substanzen mit Buttermilch, saurer Milch
                              oder mit Milchsäure versetzen und das Gemisch behufs seiner Verwandlung in Gummi
                              oder Dextrin eben so behandeln, wie es jetzt bei der Fabrication von Stärkegummi
                              gebräuchlich ist. So erhalten wir ein Dextrin, welches ein größeres
                              Verdickungsvermögen als das bisherige besitzt, und überdieß noch andere für die
                              Färberei und den Zeugdruck schätzbare Eigenschaften hat. Wir beginnen damit, daß wir
                              das Mehl oder Stärkmehl in einem dazu geeigneten Ofen vollständig austrocknen, ohne
                              jedoch die Temperatur so hoch steigen zu lassen, daß die angewandten Substanzen
                              geröstet werden. Nachdem sie trocken sind, werden sie mit dem vierten oder achten
                              Theil ihres Gewichts Buttermilch oder saurer Milch gemischt; man wendet nämlich das
                              größere Verhältniß an, wenn man blasses Dextrin erhalten will, und das geringere
                              Verhältniß für braunes Dextrin. Nach gutem Vermischen passirt man sie durch ein
                              Drahtsieb mit beiläufig vierzig Maschen auf den Quadratzoll. Die so vorbereiteten
                              Substanzen werden bei gelinder Wärme getrocknet, und hernach geröstet bis sie die
                              erforderliche gelbliche oder bräunliche Farbe angenommen haben.
                           Wenn Weizenstärke, Sagostärke, Maisstärke oder eine andere harte stärkmehlhaltige Substanz angewendet wird, so muß man dieselbe
                              vorher in Pulver verwandeln, und wenn sie nur wenig oder kein Wasser enthält, so
                              kann man sie sogleich mit der Buttermilch oder sauren Milch vermischen und auf
                              angegebene Weise weiter behandeln.
                           
                           Wir wenden vorzugsweise Buttermilch oder saure Milch wegen ihrer Wohlfeilheit an; man
                              könnte dieselbe durch eine wässerige Auflösung von Milchsäure ersetzen, indem man
                              von dieser der stärkmehlhaltigen Substanz so viel beimischt, als in der
                              vorgeschriebenen Menge Buttermilch oder saurer Milch enthalten ist. –
                              Patentirt am 19. November 1857.