| Titel: | Verbindungsart der Laufriemen, von dem Maschinenbauer Decoster zu Paris. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. XLVII., S. 166 | 
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                        XLVII.
                        Verbindungsart der Laufriemen, von dem Maschinenbauer Decoster zu
                           Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, April 1858, S.
                              203.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. III.
                        Decoster's Verbindungsart der Laufriemen.
                        
                     
                        
                           Die Verbindung der Laufriemen zur Bewegungs-Uebertragung, welche bisher
                              angewendet wurde, ließ in Beziehung auf Festigkeit und regelmäßigen Gang viel zu
                              wünschen übrig; gewöhnlich gibt es dabei hervorstehende Stellen, welche Stöße und
                              oft ein plötzliches Ausrücken oder Ablaufen der Riemen von den Rollen veranlassen.
                              Diese Nachtheile hat Hr. Decoster durch die in Fig. 24
                              dargestellte Verbindung zu vermeiden gesucht.
                           Dieselbe besteht darin, daß die beiden Enden A und A' des Riemens gegeneinander treten und mittelst eines
                              Blattes von geschlagenem Leder B, welches von härterm
                              und festerm Gefüge ist als der Laufriemen, mit einander verbunden werden.
                           Diese Verbindung, mit gegeneinander stoßenden und nicht übereinander gelegten Enden,
                              gestattet dem Laufriemen in steter Berührung mit der Treibrolle zu bleiben und es
                              werden dadurch die Sprünge und Stöße vermieden, welche die verschiedene Dicke des
                              einfachen und des verdoppelten Theils des Laufriemens bei der gewöhnlichen
                              Verbindungsweise veranlaßt.
                           Diese Abänderung gewährt daher den Vortheil: 1) einer besseren Uebertragung der
                              Arbeit durch den Laufriemen; 2) einer längern Dauer desselben.
                           Soll die Verbindung der Art hergestellt werden, daß sie behufs der Verkürzung des
                              Riemens gelöst werden kann, so befestigt man die Lederplatte an einem der beiden
                              Enden des Laufriemens mittelst Schrauben und Muttern auf folgende Weise:
                           Man macht in der Platte B mit einer Fräse Löcher für die
                              Aufnahme der Naben C, welche die Fortsetzung der in den
                              Laufriemen eingelegten Schraubentöpfe D bilden. Diese
                              Schraubenköpfe liegen auf Unterlegscheiben E, damit sie
                              beim Drehen mittelst eines Schraubenziehers sich nicht aufspalten. Auf diese Weise
                              erlangt man eine sehr feste und leicht zu lösende Verbindung, und zwar auf der Seite
                              des aufliegenden Laufriemens mit versenkten Schraubenköpfen.
                           
                           An dem andern Ende A' des Laufriemens befestigt man die
                              Lederplatte B mittelst Nieten, deren Köpfe F innerhalb des Leders liegen, während die
                              aufgestauchten Köpfe G über der Platte B von einer schützenden Scheibe H umgeben sind.
                           Braucht hingegen die Verbindung der Laufriemenenden nicht gelöst zu werden, so werden
                              beide Riemenenden mit der Lederplatte durch Niete verbunden.
                           Man stößt vorerst in die Laufriemen von biegsamem Leder und in die Platten von hartem
                              Leder Löcher, welche die achteckigen Schraubenköpfe, die Schraubenstifte und die
                              Niete aufnehmen. Dieses Lochen wird mittelst eines Durchschlags bewerkstelligt, den
                              eine Schraube, ein Hebel oder ein Knie bewegt; die anzuwendende eiserne Unterlage
                              hat eine Oeffnung. – Beim Lochen der harten Lederplatte B legt man immer zwei Stücke übereinander, von denen das
                              untere das Blei und das harte Leder ersetzt, welche gewöhnlich beim Lochen
                              angewendet werden; auf diese Weise läßt sich die obere Platte scharf lochen, ohne
                              die Schneide des Durchschlages zu benachtheiligen. Beim folgenden Lochen wird die
                              untere Platte als obere verwendet. – Patentirt in Frankreich am 16. Sept.
                              1852.
                           
                        
                     
                  
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