| Titel: | Ueber das Trocknen und Wägen der Niederschläge bei den chemischen Analysen; von Ch. Mène. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. LXXXI., S. 274 | 
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                        LXXXI.
                        Ueber das Trocknen und Wägen der Niederschläge
                           bei den chemischen Analysen; von Ch.
                              Mène.
                        Aus den Comptes rendus, Juni 1858, Nr.
                              26.
                        Mène, über das Trocknen und Wägen der Niederschläge bei den
                           chemischen Analysen.
                        
                     
                        
                           Das Trocknen der Niederschläge, welche gewogen werden müssen, veranlaßt bei den
                              quantitativen chemischen Analysen einen großen Zeitverlust; die Anwendung der
                              titrirten Flüssigkeiten, womit man in der Regel eine Probe schnell und mit
                              Genauigkeit ausführen kann, fand daher leicht Eingang; es gibt jedoch Fälle, wo die
                              Titrirmethoden nicht anwendbar sind, folglich das Trocknen der Niederschläge, das
                              Glühen derselben etc. nicht zu umgehen ist. In den wissenschaftlichen Laboratorien
                              kommt der Zeitverlust nicht in Betracht, aber für die technischen Laboratorien, wo
                              man gleichzeitig die im Großen ausgeführten Operationen leiten und verfolgen muß,
                              sind die in den Lehrbüchern der analytischen Chemie angegebenen Methoden meistens zu
                              langwierig, daher man sie nur selten anwendet und sich leider mit annähernden
                              Resultaten begnügt. Da ich mich seit langer Zeit einer genauen und schnell
                              ausführbaren Operationsweise bediente, so glaube ich dieselbe mittheilen zu
                              müssen.
                           Diese Methode besteht darin, den Niederschlag, nachdem er sich vollständig gebildet
                              hat, durch Decantiren sorgfältig auszuwaschen, und ihn dann mit Wasser in eine
                              Dichtigkeits-Flasche zu bringen. Die Gewichts-Differenz der mit reinem
                              Wasser gefüllten Flasche und der den Niederschlag enthaltenden Flasche gibt das
                              gesuchte Resultat.
                           Ich habe diese Methode oft mit großem Vortheil, besonders zur quantitativen Analyse
                              der aus Kupfer und Zinn bestehenden Bronze für den
                              Geschützguß angewandt.
                           In den Fällen wo das reine Wasser wegen der Natur des Niederschlags nicht anwendbar
                              ist, ersetze ich es durch eine andere Flüssigkeit; so habe ich mich oft des Alkohols
                              bedient, um Chlornatrium, schwefelsauren Kalk, gelbes Chlorplatin-Ammoniak
                              etc. zu wägen.