| Titel: | Maschinen zum Egreniren, Reinigen und Krempeln der Baumwolle; von F. A. Calvert zu Manchester. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. CXVIII., S. 421 | 
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                        CXVIII.
                        Maschinen zum Egreniren, Reinigen und Krempeln
                           der Baumwolle; von F. A.
                              Calvert zu Manchester.
                        Aus dem London Journal of arts, März 1858, S.
                              138.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VIII.
                        Calvert's Maschinen zum Egreniren, Reinigen und Krempeln der
                           Baumwolle.
                        
                     
                        
                           Von den Maschinen, welche dem Erfinder am 6. März
                                 1857 in England patentirt wurden, stellt Fig. 21 die Egrenirmaschine dar. a ist
                              eine Walze, an welche drei oder mehrere Kämme oder sägeförmige Schienen befestigt
                              sind. Ueber dieser Walze befindet sich ein an die Scheidewand c befestigter Kamm b. Diese Scheidewand und
                              die krumme Scheidewand d bilden den Trog, welcher die
                              von den Samenkörnern zu befreiende Baumwolle aufnimmt. Letztere wird aus freier Hand
                              von dem Kasten e in diesen Trog geschafft. Die Walze a erhält durch den Kurbelzapfen f und den Riemen f¹, welcher bei f² an den Umfang der Rolle a¹ befestigt ist, eine oscillirende Bewegung. Der Riemen f¹ ist um die Leitwalze g geführt und beide Enden desselben sind an den Kurbelzapfen f befestigt, welcher in einen Schlitz des Schwungrades
                              h oder in eine an der Schwungradachse befestigte
                              Kurbel paßt. Wenn nun das Schwungrad in Rotation gesetzt wird, so oscillirt die
                              Walze a und veranlaßt dadurch die Kämme, die
                              Baumwollfasern von den Samenkapseln abzustreifen und unter den Kamm b zu führen, in dessen Zähnen die Fasern bei der
                              rückgängigen Bewegung der Walze gehechelt werden. Die Samenkörner fallen zwischen
                              der Walze a und dem Ende der Scheidewand d herab.
                           Fig. 22
                              stellt eine Maschine zum Reinigen der Baumwolle im
                              Längendurchschnitt dar. a ist das Zuführtuch, b die Speisewalze, welche auf gewöhnliche Weise in
                              langsame Rotation gesetzt wird; c ist eine Trommel mit
                              geraden Schienen c¹, an welche die Zähne c² genietet sind, so daß dadurch Kämme entstehen;
                              c³ ist ein blechernes Gehäuse, welches die
                              Räume zwischen den Schienen c¹ ausfüllt. Die
                              Zähne c² und die Schienen c¹ sind so gestellt, daß die Spitzen der Zähne etwas mehr als die
                              äußeren Kanten der Schienen c¹ über den Umfang
                              der Walze herausragen. Die Spitzen der Zähne durchdringen daher zuerst den
                              Faserstoff und bereiten ihn auf die Bearbeitung durch die Schienen vor. Unter der
                              Trommel c befindet sich das gewöhnliche Gitter d. Die durch die Kämme c²
                              vorwärts geführte Baumwolle wird dem feingezahnten Cylinder g übergeben, dessen Umfang aus sägeförmigem flachem Stahldraht besteht,
                              welcher um eine gußeiserne Walze gewickelt ist. Die über die feinen Zähne des
                              Cylinders g hervorragenden Körner und andere
                              Unreinigkeiten werden durch die gezähnte Walze k und die
                              festen sägenförmigen Schienen e und f abgestreift, und fallen auf die rotirende Walze h und von da durch das Gitter d¹ in den Kasten j. x und y sind Scheidewände, welche Körner und Uneinigkeiten der
                              Walze h zuführen. Der Umfang der letzteren ist mit
                              starken Zähnen besetzt. Die Baumwolle wird von dem Cylinder g durch die rotirende Bürste k¹
                              abgestreift. k² ist ein die Bürste k¹ zum Theil umgebendes Gitter und z ein Kasten, worin sich die schwereren durch die Walze
                              c emporgeschleuderten Unreinigkeiten sammeln.
                           Die Baumwolle wird durch die Bürste k¹ über die
                              Platte l gegen ein oberhalb der durchlöcherten Walze in
                              befindliches Gitter q getrieben. Letzteres besteht, wie
                              Fig. 23
                              zeigt, aus scharfkantigen Stäben, damit sämmtliche von der Baumwolle abgesonderte
                              Unreinigkeiten in den Behälter r gelangen können.
                              Während die Baumwolle durch die Bürste gegen das Gitter q getrieben wird, zieht der auf die übliche Weise in der Trommel m erzeugte luftverdünnte Raum die Baumwolle an ihren
                              Umfang, indem das Gitter q von der Bürste weit genug
                              entfernt ist, um die Baumwolle auf die Trommel m fallen
                              zu lassen, während die schwereren Unreinigkeiten auf die beschriebene Weise dem
                              Gitter zugeführt werden. Die Baumwolle geht zwischen der Trommel m und der Walze m¹
                              hindurch nach einer geneigten Ebene n und von da in
                              einen geeigneten Behälter. Der Ventilator p dient zur
                              Erzeugung des luftverdünnten Raumes in der Trommel m.
                           Fig. 24
                              stellt einen Theil einer Krempelmaschine mit den darauf
                              bezüglichen Verbesserungen im senkrechten Durchschnitte dar. Der Hauptcylinder q ist mit etwa 12 Hervorragungen q¹ versehen, an deren jede ein Kamm q² befestigt ist. Diese Kämme bestehen aus scharfen Stahlstiften. Mit
                              zwei oder mehreren ähnlichen, nur etwas gröberen Kämmen ist die Zuführwalze r versehen. Oberhalb der letzteren und beinahe in
                              Berührung mit der Peripherie der Kämme des Hauptcylinders und der Zuführwalze
                              befindet sich eine Walze t. u ist eine der
                              Arbeitswalzen, v eine der Abziehwalzen, welche rings um
                              die Hauptwalze angeordnet sind. Die Umfange der Walze t,
                              der Arbeitswalzen u, der Abziehwalzen v und der Abnehmwalze sind vorzugsweise mit gezahntem
                              Stahldraht überzogen. Die Speisewalzen s, s überliefern
                              die Baumwolle der Zuführwalze 
                              r, von der sie durch den Hauptcylinder abgenommen wird,
                              um sofort durch die Walzen t und u, u gekrempelt zu werden. Schließlich wird sie auf gewöhnliche Weise
                              durch den Kamm von der letzten Walze abgestreift.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
