| Titel: | Neues Verfahren zur Bestimmung des Kupfers; von F. Pisani. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. CXXV., S. 443 | 
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                        CXXV.
                        Neues Verfahren zur Bestimmung des Kupfers; von
                           F. Pisani.
                        Aus den Comptes rendus, August 1858, Nr.
                              7.
                        Pisani's Verfahren zur Bestimmung des Kupfers.
                        
                     
                        
                           Wenn man der Auflösung eines Kupferoxydsalzes Jodkalium zusetzt, so entsteht ein
                              bräunlichgelber Niederschlag, welcher unter dem Einfluß eines reducirenden Körpers,
                              wie schwefliger Säure, sich in Kupferjodür Cu²J umwandelt, ein in Wasser und
                              Säuren unauflösliches weißes Pulver.
                           Unter letzterer Form habe ich das Kupfer bestimmt. Folgendes sind die Details der
                              Analyse:
                           Die Kupferauflösung – aus welcher vorher die Metalle abgeschieden wurden, die
                              mit Jod unauflösliche Verbindungen bilden – versetze ich mit schwefliger
                              Säure, und dann, nachdem ich sie schwach erwärmt habe, mit Jodkalium so lange bis
                              die überstehende Flüssigkeit die durch das Kupfer veranlaßte Farbe verloren hat und
                              sich kein Niederschlag mehr bildet. Da das Kupferjodür sehr dicht ist, so setzt es
                              sich leicht ab, besonders in der Wärme. Bei dieser Fällung muß die schweflige Säure
                              immer in schwachem Ueberschuß vorhanden seyn, damit sich die braune Verbindung nicht
                              bilden kann. Nachdem man die Flüssigkeit fast bis zum Sieden erhitzt hat, filtrirt
                              man durch ein Filter, welches mit einem andern tarirt wurde, das man bei Seite legt.
                              Man wascht den Niederschlag mit warmem Wasser, und nachdem man ihn trocknen ließ,
                              bringt man die zwei Filter in einen auf 110°–120° C. erhitzten
                              Trockenapparat, wonach man das Kupferjodür wägt, aus dessen Gewicht die Metallmenge
                              berechnet wird.
                           Während des Filtrirens muß man die filtrirte Flüssigkeit in dem Maaße beseitigen, als
                              sie klar abläuftablauft; denn wenn man den Niederschlag wascht, so geht die Flüssigkeit manchmal
                              etwas trüb durch, so daß man sie neuerdings filtriren muß. (Der Niederschlag hat
                              nämlich die Eigenschaft sich längs des Filters hinaufzuziehen, besonders wenn er
                              durch das Sieden nicht gut vereinigt worden ist.) Uebrigens erfolgt das Filtriren
                              und das Auswaschen sehr rasch.
                           Wenn das Kupfer (wie es bei Legirungen und Erzen geschehen muß) in Salpetersäure
                              aufgelöst worden ist, so darf von der Salpetersäure kein Ueberschuß vorhanden seyn;
                              denn dieser würde die schweflige Säure oxydiren, von welcher man also viel anwenden
                              müßte. In diesem Fall kann man die überschüssige Salpetersäure mit Kali
                              neutralisiren, dann,
                              wenn letzteres Reagens im Ueberschuß angewandt wurde, neuerdings mit verdünnter
                              Schwefelsäure schwach ansäuern. Das Kupfer wird durch Jodkalium fast vollständig
                              gefällt, denn ich habe mich überzeugt, daß in den filtrirten Flüssigkeiten von
                              demselben niemals über 1 oder 2 Tausendtheile zurückbleiben.
                           Analyse des Messings. Wenn nebst dem Kupfer auch Zink
                              aufgelöst ist, so erfolgt nach dieser Methode die Trennung der beiden Metalle
                              vollständig, und man hat nicht zu befürchten daß in dem Zink Kupfer zurückbleibt,
                              wie dieses gewöhnlich bei den anderen Verfahrungsarten der Fall ist. Nach der
                              Bestimmung des Zinks thut man gut, sich zu versichern, daß es kein Kupfer
                              zurückhält, indem man das Zinkoxyd wieder in Salzsäure auflöst und hernach in
                              Ammoniak aufnimmt. Sollte eine bestimmbare Menge Kupfer zurückgeblieben seyn, so
                              säuert man die filtrirte ammoniakalische Flüssigkeit mit Salzsäure an und versetzt
                              sie mit ein wenig Schwefelwasserstoff. Das Schwefelkupfer wird nach dem Auswaschen
                              geröstet und gewogen. Das so erhaltene Kupferoxyd ergibt die Menge des Kupfers
                              welche man der schon gefundenen hinzuaddiren muß. In den meisten Fällen kann man
                              aber letztere Operation unterlassen.
                           Trennung des Kupfers vom Cadmium. Um beide Metalle
                              vollständig zu trennen, braucht man nur das Kupfer auf oben angegebene Weise zu
                              fällen und nach dem Filtriren das Cadmium durch Schwefelwasserstoff
                              abzuscheiden.