| Titel: | Legirungen von Zink, Zinn und Blei; von J. W. Slater. | 
| Fundstelle: | Band 149, Jahrgang 1858, Nr. CXXVII., S. 446 | 
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                        CXXVII.
                        Legirungen von Zink, Zinn und Blei; von J. W. Slater.
                        Aus der Chemical Gazette, August 1858, Nr.
                              379.
                        Slater, über Legirungen von Zink, Zinn und Blei.
                        
                     
                        
                           Folgende Legirungen von Zink, Zinn und Blei wurden in meinem Laboratorium dargestellt
                              und untersucht:
                           a) Zinn, 16 Theile; Zink, 4 Theile; Blei, 4 Theile.
                           b) Zinn, 16 Theile; Zink, 3 Theile; Blei, 3 Theile.
                           Diese Legirungen besitzen sehr schätzbare Eigenschaften, und werden wahrscheinlich
                              die verschiedenen Legirungen welche jetzt für Britannia-Metall, Weißmetall
                              und Pewter gebräuchlich sind, großentheils verdrängen. Sie können mit Leichtigkeit
                              gewalzt und auf der Drehbank gedrückt werden.
                           Bei der Darstellung dieser Legirungen, welche sich von allen ähnlichen hauptsächlich
                              durch ihren viel größern Zinkgehalt unterscheiden, muß man folgende
                              Vorsichtsmaßregeln beobachten.
                           Das Zink wird zuerst geschmolzen, bei so niedriger Hitze als möglich, dann wird das
                              Zinn zugesetzt und zuletzt das Blei. Das Ganze wird mit einer Stange von frischem
                              Holz gut aufgerührt, um durch die entstehende wallende Bewegung (das Schäumen) ein
                              vollkommenes Vermischen zu erzielen, und eine Oxydation zu verhüten, zu welchem
                              letztern Zweck eine Decke von Borax und der Zusatz von ein wenig Harz zu empfehlen
                              ist. Die ganze Operation sollte so schnell als möglich durchgeführt und alle
                              überschüssige Hitze höchst sorgfältig vermieden werden.
                           Die Verhältnisse der einzelnen Metalle kann man nach dem beabsichtigten Zweck
                              abändern. Man kann mehr Zink anwenden, wenn weniger Dehnbarkeit erforderlich ist,
                              und das Verhältniß des Zinns vergrößern, wenn Biegsamkeit und eine bessere Farbe
                              verlangt werden. Für Theetöpfe etc. ist die Legirung b
                              vorzuziehen.
                           Da diese Legirungen leicht schmelzbar sind, so muß man darnach das Loth wählen.
                           Die neuen Legirungen werden nicht leichter matt als das gewöhnliche Weißmetall, und
                              sind bedeutend wohlfeiler.
                           Ich beabsichtigte mir diese Legirungen patentiren zu lassen, aber durch die
                              Unredlichkeit einer hierbei betheiligten Person wurde das Patent werthlos gemacht,
                              weßhalb ich hiemit deren Darstellungsweise der Oeffentlichkeit übergebe.