| Titel: | Dampfhammer mit mehreren Cylindern, von Robert Harvey. | 
| Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. XIX., S. 84 | 
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                        XIX.
                        Dampfhammer mit mehreren Cylindern, von Robert Harvey.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, August 1859, S.
                              65.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Harvey's Dampfhammer mit mehreren Cylindern.
                        
                     
                        
                           Bei der Einrichtung des Harvey'schen Apparats (patentirt
                              in England am 2. Januar 1858) beabsichtigt
                              man den unmittelbaren Effect von zwei oder mehr Dampfcylindern zu benutzen, deren
                              mit einem gemeinschaftlichen Querhaupt verbundene Kolbenstangen einen Hammerblock in
                              Bewegung setzen.
                           Der Betrieb des Hammers wird, wie gewöhnlich, dadurch bewirkt, daß der Dampf unter
                              die Kolben geführt wird, die den Hammer heben, worauf der Dampf ausströmt und
                              alsdann der Hammer durch sein eigenes Gewicht herabfällt.
                           Der Niedergang des Hammers kann aber dadurch befördert werden, daß man entweder Dampf
                              über die Kolben einströmen läßt, oder daß über den Kolben ein Raum für verdichtete
                              Luft bleibt, welche federnd auf die obere Fläche der Kolben wirkt. Durch diese
                              Mittel werden auch die Stöße vermieden, welche gegen die Kolben einwirken
                              könnten.
                           Wenn man derartige Apparate zu Arbeiten anwendet, welche keine große Kraft erfordern,
                              so dürfte es zweckmäßiger seyn, die Cylinder, besonders wenn sich ihre Anzahl auf
                              eine gerade Zahl beschränkt, mit dem sie verbindenden Gerüst aus einem Stück zu
                              gießen.
                           Wenn man mehrere Kolbenstangen durch ein einziges Querhaupt vereinigt, so muß man
                              natürlich an den Verbindungen Federn anbringen, welche die Schwingungen beim
                              Betriebe des Werkzeuges ausgleichen.
                           Fig. 24 ist
                              die vordere Ansicht oder der Aufriß eines solchen Hammers von mittlerer Kraft; Fig. 25 ist
                              die Seitenansicht und Fig. 26 der Grundriß.
                              Fig. 27
                              zeigt die Verbindungsweise der Dampfcylinder mit dem Hammerhelm.
                           Jeder Cylinder A und B ist
                              mit seinem Ständer G und G'
                              aus einem Stück gegossen und beide Ständer sind durch die Büchse O verbunden, worin sich die Schieber bewegen, welche
                              dazu bestimmt sind, den Dampf in den obern Theil der Cylinder strömen zu lassen,
                              wenn der Niedergang des Hammers beschleunigt oder seine unmittelbare Wirkung erhöht
                              werden soll.
                           
                           Die Einführung des Dampfes in die Cylinder, entweder unter oder über den Kolben, wird
                              mittelst eines Hebels mit Handgriff I bewirkt, den der
                              Arbeiter leicht ergreifen kann. Dieser Hebel wirkt durch die Welle l und den Drehpunkt m auf
                              das Verbindungsventil n, so daß der Dampf entweder in
                              die untere Büchse P oder in die obere O strömt, um die Behälter c
                              und c' zu speisen.
                           Die Kolbenstangen a und b
                              sind durch ein Querhaupt C verbunden, in dessen Mitte
                              sich die Stange D befindet, die mit dem Helm H des Hammers E vereinigt
                              ist; unter dem Hammer ist der Amboß F angebracht.
                           Behufs der senkrechten Bewegung des Hammers treten die beiden Leisten i und i' (Fig. 26 und 27) in die
                              Falzen i, welche an die Cylinder A und B gegossen sind.
                           Das Einlaßventil m (Fig. 26), durch welches
                              der Dampf unter die Kolben tritt, hat eine solche Einrichtung, daß eine bestimmte
                              Menge des Dampfes, im Verhältniß zu der Geschwindigkeit die man dem Hammer geben
                              will, zugelassen werden kann, und hierzu ist es auch möglich, das weniger schnelle
                              Ausströmen der verdichteten Luft über den Kolben zu reguliren.
                           Die auf diese Weise eingerichteten Apparate empfehlen sich besonders durch ihre
                              einfache Construction, durch ihre Stabilität in Folge der Vereinigung der Cylinder
                              mit den Ständern des Gerüstes, und hauptsächlich durch die gleichzeitige Bewegung
                              der beiden Kolben, welche den geradlinigen Gang des Hammers leiten.
                           
                        
                     
                  
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