| Titel: | Ueber Wasserstandszeiger für Dampfkessel; von Professor Dr. Rühlmann. | 
| Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. XXXIV., S. 165 | 
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                        XXXIV.
                        Ueber Wasserstandszeiger für Dampfkessel; von
                           Professor Dr. Rühlmann.
                        Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins,
                              1859 S. 159.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Rühlmann, über Wasserstandszeiger für Dampfkessel.
                        
                     
                        
                           So lange die gebräuchlichen Wasserstandsanzeiger bei Dampfkesseln noch mehr oder
                              weniger zu wünschen übrig lassen, muß jedes Streben nach Verbesserung und
                              Vervollkommnung derselben mit Dank anerkannt werden. Eine Anordnung, die in
                              letzterer Beziehung genannt zu werden verdient, fand sich auf der dießjährigen hannoverschen
                              Gewerbe-Ausstellung vor, deren Einsender Hr. Mechaniker Löhdefink in Hannover war, ein bereits durch
                              wackere Ausführung verbesserter Bourdon'scher
                              Federmanometer bekannter Mann.
                           Fig. 18 zeigt
                              die Löhdefink'sche Zusammenstellung zur Controle des
                              Wasserstandes bei Dampfkesseln im Aufrisse. Dabei ist zuerst U ein gußeisernes Gefäß von der Art, wie man seit längerer Zeit in
                              Anwendung zu bringen pflegt, um das daran zu befestigende Wasserstandsglas
                              unabhängig von den Bewegungen der betreffenden Kesselwandstellen zu machen, während
                              sich Dampf- und Wasserraum in diesem Gefäße ganz so wie im Kessel ordnen. Von
                              zwei kurzen Rohrstücken, welche die Communication des innern Raumes von U mit dem Kessel bewirken, ist in der Zeichnung nur der
                              Flantsch W des unteren Rohrstückes sichtbar, das obere
                              (zum Dampfraume führende) durch anderweitige Anordnungen verdeckt.
                           In der Höhe des oberen genannten Rohrstückes hat Hr. Löhdefink einen Franklin'schen magnetischen Schwimmer S
                              angebracht, dessen umgebogener eiserner Führungsstab T
                              und hohle Schwimmkugel T' in unserer Zeichnung nur
                              punktirt angegeben ist. (Man sehe Abbildung und Beschreibung dieses Schwimmers im
                              polytechn. Journal Bd. CLII S. 164.) Y, Y sind die bekannten Probirhähne (wovon der obere
                              immer Dampf, der untere stets Wasser geben soll), ferner N, ein nach Professor Reuleaux
                              Civil-Ingenieur, 1857, Bd. III S. 148.(in Zürich) construirter Wasserstandszeiger mit selbstthätigem Abschluß, und
                              endlich ist der Hauptkörper U an seiner höchsten Stelle
                              mit einem Löhdefink'schen Federmanometer V gekrönt, der mit Vierweghahn α und Flantsch β versehen ist,
                              um ein Controlmanometer anbringen zu können. (Man sehe Abbildungen und
                              Beschreibungen hiervon im polytechn. Journal Bd.
                                 CXLIII S. 403.)
                           Für diejenigen unserer Leser, welchen der Reuleaux'sche
                              Wasserstandszeiger nicht bekannt ist, haben wir denselben in Fig. 19 im Durchschnitt
                              abgebildet. Dampf und Wasser werden dabei vom unteren Ende aus zugeführt, so daß das
                              Glasrohr nur durch eine Stopfbüchse geht und damit die
                              Möglichkeit des Zerspringens (bei zwei Stopfbüchsen) durch Schiefdrücken des
                              Glasrohres wegfällt. Hierzu ist das Glasrohr A oberhalb
                              ganz geschlossen, unten jedoch, wie gewöhnlich offen. Außerdem steigt in A ein enges Röhrchen aus Kupfer oder Messing empor,
                              dessen Zweck ist, den von Z aus zugeführten Kesseldampf
                              zur höchsten Stelle des Glasrohres 
                              A zu leiten, während das Wasser durch das Rohr X kommend im Raume zwischen A und B emporsteigt. Da der Wasserdampf das
                              Glasrohr A stets nach oben zu drücken, aus der
                              Stopfbüchse P herauszuheben bemüht ist, wirkt diesem
                              eine Stellschraube Q entgegen, deren Druck durch ein
                              untergelegtes Gummistück vermittelt ist. Bricht demungeachtet das Glasrohr A einmal entzwei, so wird das Herauswerfen des Wassers
                              durch ein Kugelventil G verhindert, welches sich gegen
                              die Sitzstelle F legt, während der Dampfabfluß durch
                              Schließen des Hahnes D unterbrochen werden kann. Will
                              man auch den Raum H vom Kessel absperren, so dient
                              hierzu ein Hahn K, so wie endlich L ein Reinigungshahn ist, welcher das Entleeren und Ausblasen des
                              Apparates gestattet.
                           Wie aus Fig.
                                 18 erhellt, hat Hr. Löhdefink das Dampfzufuhrrohr Z
                              außerhalb des Kessels angebracht, was den Vortheil des leichten Abnehmens und
                              Reinigens mit sich führt.
                           Eine fernere Abänderung des Reuleaux'schen Apparates zeigt
                              Fig. 20,
                              die, wenn auch nicht besonders wichtig, immerhin der Beachtung werth seyn
                              dürfte.
                           Die ganze Zusammenstellung, wie Fig. 18 zeigt, außerdem
                              als Zierde eines Dampfkessels dienend, liefert Hr. Löhdefink, vortrefflich gearbeitet, zum Preise
                              von 75 Thlrn.
                           
                        
                     
                  
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