| Titel: | Luftpumpe von Hrn. Krafft in Paris. | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. V., S. 12 | 
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                        V.
                        Luftpumpe von Hrn. Krafft in Paris.
                        Aus Armengaud's Génie industriel, September 1859, S.
                              141.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Krafft's Luftpumpe.
                        
                     
                        
                           Hr. Krafft hat für die Compagnie de
                                 la Tannerie française in Illkirchen bei Straßburg eine Luftpumpe
                              construirt, welche den Zweck hat, in den Gerbekufen ein Vacuum hervorzubringen.
                              Diese Pumpe unterscheidet sich von ähnlichen durch seine Wahl der Mittel, um das
                              Eindringen der äußeren Luft zu verhüten, welche der Hauptsache nach in einem
                              hydraulischen Verschluß der Stopfbüchse und des Auslaßventiles bestehen.
                           Fig. 8 ist ein
                              verticaler Durchschnitt der Pumpe, und
                           Fig. 9 eine
                              horizontale Ansicht derselben oberhalb der Stopfbüchse.
                           Fig. 10 ist
                              ein Durchschnitt der Saugröhre mit ihrem Ventile; Fig. 11 stellt dieselbe
                              Saugröhre mit dem Cylinderboden dar.
                           Der Apparat besteht aus einem Pumpencylinder B, in
                              welchem sich ein hohler Bramahkolben A bewegt, der ein
                              wenig dünner gedreht, als der Pumpencylinder ausgebohrt ist, und der nur an einem
                              schwachen Ringe dicht schließt, welcher unter der Stopfbüchse b liegt. An dem Pumpencylinder sind Füße mit Fußlappen A' angegossen, um denselben an eine verticale Wand oder
                              an irgend ein bewegliches Gestell anschrauben zu können. Am oberen Theile des
                              Cylinders, und zwar an dem Behälter B', sind zwei
                              Leit- oder Führungsstangen D befestigt, welche
                              oben durch ein Querstück mit einander verbunden sind. Dieses Querstück ist in der
                              Mitte ringförmig, um die Kolbenstange C durchgehen zu
                              lassen, welche unten durch ihre Gabel c mit dem Stege
                              c' im Pumpenkolben verbunden ist.
                           Der Kolben A ist oben mit einem Ringe e versehen, welcher zwei Arme oder Ohren e' hat, die mit Messingbüchsen ausgefüttert sind, welche
                              auf den Führungsstangen D gleiten. Der
                              Stopfbüchsendeckel b hält die Liederung an ihrem
                              Platze.
                           An dem unteren Theile des Kolbens A sind zwei
                              Lederscheiben m befestigt, die durch eine ebene, starke
                              Messingplatte n an den Boden des Kolbens angedrückt
                              werden. Die Messingplatte n trägt den Sitz o für das conische Ventil p,
                              welches mit einer Ventilstange p' zur Leitung desselben
                              versehen ist.
                           Die Lederscheiben m sind genau so groß gemacht, daß sie
                              dicht an der inneren Cylinderwand schließen, und so die eigentliche Krone des
                              Kolbens bilden.
                           
                           Den Cylinderboden bildet eine Platte d, welche zugleich
                              den Sitz eines Ventiles r enthält, das gerade so wie das
                              Kolbenventil p eingerichtet ist.
                           Das Ventil r stellt durch die Röhre t, Fig. 10 und 11, die
                              Verbindung zwischen den zu evacuirenden Kufen und der Pumpe her.
                           An die eine Seite der Röhre t sind die zu den Gerbekufen
                              führenden Röhren angeschraubt; die andere Seite derselben ist durch eine Scheibe t² verschlossen und gestattet nach Bedürfniß das
                              Wasser abzulassen, welches sich, von dem Kolbenventile p
                              kommend, nach und nach in derselben ansammeln könnte.
                           Ehe man das Auspumpen der Gerbekufen beginnt, schüttet man etwas Wasser in den
                              Behälter B' über der Stopfbüchse, und in den über dem
                              Auslaßventile sich befindenden Raum a des hohlen
                              Kolbens.
                           Die Wirkungsweise dieser Pumpe ergibt sich aus dem Vorstehenden von selbst.
                           Es ist einleuchtend, daß diese Luftpumpen sehr gut arbeiten müssen, und daß sie fast
                              keiner Ueberwachung bedürfen, was in Fabriken, welche keine eigene
                              Reparaturwerkstätte haben, von großer Wichtigkeit ist.
                           
                        
                     
                  
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