| Titel: | M'Kechnie's mechanischer Frictionshammer. | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. VII., S. 16 | 
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                        VII.
                        M'Kechnie's mechanischer Frictionshammer.
                        Aus dem Practical Mechanics' Journal, September 1859, S.
                              148.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        M'Kechnie's mechanischer Frictionshammer.
                        
                     
                        
                           Wir beschreiben im Folgenden einen compendiösen und zweckmäßig construirten
                              Frictionshammer für mechanische Werkstätten und Schmieden.
                           Fig. 27 ist
                              die vollständige Seitenansicht, Fig. 28 die Vorderansicht
                              und Fig. 29
                              der Grundriß dieser Maschine.
                           Das Hauptgestell besteht aus einer verticalen Säule, welche auf einer starken
                              Sohlplatte befestigt ist und an ihrem Kopfe auf überhängenden Consolen, ähnlich
                              einer Nuthenstoßmaschine, das Betriebszeug trägt. Unter diesen Consolen ist eine
                              stellbare Führung an der Säule befestigt, durch welche die schmiedeeiserne
                              Hammerstange geht, die oberhalb der Frictionsrollen in einem auf beiden Consolen
                              ruhenden Ständer noch eine zweite Führung findet. Die Bewegung erfolgt durch eine
                              auf einer horizontalen Welle sitzende Riemenscheibe, neben der sich eine Losscheibe
                              befindet. Diese Welle ruht in Lagern welche auf den Consolen stehen, hat außerhalb
                              des Gestelles ein Schwungrad zur Ausgleichung der Bewegung, und nahe dem Mittel des
                              Gestelles ein gezahntes Getriebe. Unterhalb derselben liegen zwei horizontale Wellen
                              parallel, welche gleich adjustirt, jede ein Zahnrad und eine Frictionsrolle tragen.
                              Mit dem einen dieser Zahnräder steht das Getriebe, welches auf der Schwungradwelle
                              sitzt in Eingriff, es wird also die Bewegung der Riemenscheibe auf die beiden
                              Frictionsrollen übertragen, welche sich gleichzeitig, aber in entgegengesetzter
                              Richtung, bewegen. Die Enden der Wellen, welche die Frictionsrollen tragen, liegen
                              in Gleitklötzen, welche sich in einem im Gestelle befindlichen Schlitz hin-
                              und herschieben lassen, und dadurch, entweder die Hammerstange fassend, dieselbe
                              heben, oder aber sich von einander entfernend, dieselbe fallen lassen.
                           Diese Bewegung erfolgt auf folgende Weise: Auf der Sohlplatte steht eine niedrige
                              Säule, in welcher sich auf einem Bolzen ein Handhebel dreht, der mit einem schweren
                              Gegengewicht versehen ist. Im obern Hauptgestelle, parallel mit den Frictionswellen,
                              liegt eine kurze horizontale Welle, welche in der Mitte zwischen den Lagern einen
                              Hebel trägt, der winkelrecht über dem mit Gegengewicht versehenen Hebel liegend, mit
                              diesem durch eine Zugstange verbunden ist. An den Enden der horizontalen Welle, außerhalb der Lager,
                              befinden sich kurze Doppelhebel, von denen Zugstangen zu den Gleitklötzen resp.
                              Lagern der Frictionswellen führen. Durch ein geringes Niederdrücken des Handgriffes
                              am untern Hebel werden nun die Gleitklötze zusammengeschoben und die Frictionsrollen
                              mit der Hammerstange in Berührung gebracht, sowie durch das Loslassen desselben
                              plötzlich wieder von einander entfernt, indem das Gegengewicht die Auslösung
                              bewirkt. Da nun die Schwungradwelle in continuirlicher Bewegung ist, so kann man
                              sehr schnelle und starke Schläge geben, weil zum Heben des Hammers nur ein
                              Niederdrücken des Handhebels erforderlich ist, der sich selbst sofort zurückstellt
                              wenn die Hand entfernt wird, und dadurch den Hammer fallen läßt.
                           Durch den unter den Consolen an der Säule befestigten Ständer, welcher die untere
                              Hammerführung trägt, geht eine Spindel, welche auf der Seite der Führung mit Gewinde
                              versehen ist, auf der entgegengesetzten Seite aber, außerhalb der Hauptsäule, einen
                              Gewichtshebel trägt. Durch die Bewegung dieses Hebels wird die Führung
                              zusammengespannt, also die Möglichkeit geboten, den Hammer beim Fall in jeder
                              beliebigen Höhe zu fangen – die entgegengesetzte Bewegung löst die Führungen
                              wieder und läßt ein freies Fallen zu. Das Gegengewicht erhält den Hebel in letzterer
                              Stellung.
                           Die Hammerstange kann entweder flach gestellt, durch Frictionsrollen mit parallel
                              stehenden Peripherien, oder aber wie gezeichnet diagonal gestellt, durch Scheiben
                              mit > Nuth gehoben werden; letztere Methode ist, wie die Praxis gezeigt hat,
                              vorzuziehen.
                           Derartige Hämmer sind seit einiger Zeit auf den Carron Eisenwerken bei Falkirk in
                              Gebrauch und entsprechen allen Anforderungen, sowohl hinsichtlich der Schnelligkeit
                              und Stärke der Schläge, als auch hinsichtlich der Leichtigkeit und Sicherheit der
                              Hammerführung, auf das Vortheilhafteste.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
