| Titel: | Darstellung des Fuchsins; als Mittheilung patentirt für R. A. Brooman in London. | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. XVIII., S. 61 | 
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                        XVIII.
                        Darstellung des Fuchsins; als Mittheilung
                           patentirt für R. A. Brooman
                           in London.
                        Aus dem London Journal of arts, December 1859, S.
                              356.
                        Brooman's Darstellung des Fuchsins.
                        
                     
                        
                           Um diesen neuen FarbstoffWir verweisen hinsichtlich seiner Entdeckung auf die Notiz im polytechn.
                                    Journal Bd. CLIV S. 397; er wurde
                                    ursprünglich „Fuchsiacin“ benannt, weil er eine der
                                    Fuchsia ähnliche Farbe erzeugt. A. d. Red. darzustellen, erhitzt man ein Gemisch von Anilin und wasserfreiem
                              Zinnchlorid zum Kochen, und erhält es 15 bis 20 Minuten lang im Sieden. Die
                              Mischung, welche anfangs eine gelbliche Farbe hat, färbt sich dann röthlich und wird
                              endlich sehr schön roth (in dünnen Schichten betrachtet, denn in Masse erscheint sie
                              schwarz). Die Mischung ist flüssig, so lange sie heiß ist, wird aber nach dem
                              Erkalten klebrig oder gallertartig. In ihr sind dem Farbstoff verschiedene
                              Unreinigkeiten beigemischt, und um ihn von denselben zu befreien, wird die Masse in
                              Wasser gekocht und hernach filtrirt; die filtrirte Flüssigkeit ist im heißen
                              Zustande eine Auflösung des Farbstoffs, welcher sich aus ihr beim Erkalten
                              niederschlägt. Um den Farbstoff vollständig abzusondern, benutzt man seine
                              Unauflöslichkeit in gewissen Salzlösungen (salzsauren, weinsteinsauren oder
                              essigsauren Alkalien oder alkalischen Erden, phosphorsauren oder pyrophosphorsauren
                              Alkalien, oder Quecksilbersublimat), und setzt der Flüssigkeit ein geeignetes Salz
                              im festen Zustande zu. Das Salz wird sich in der Flüssigkeit auflösen und sämmtlicher Farbstoff gefällt
                              werden, so daß man ihn dann durch Filtriren oder Decantiren sammeln kann.
                           Zum Färben benutzt man die erwähnte rothe Auflösung, welche beim Kochen des Gemisches
                              mit Wasser entsteht, oder man löst dazu den auf angegebene Weise erhaltenen festen
                              Farbstoff in Wasser auf. Mit demselben können die als Beizmittel gebräuchlichen
                              Salze oder Säuren, mit Ausnahme der Mineralsäuren, angewendet werden.
                           Um mit der Farbe zu drucken, würde die auf oben angegebene Weise erhaltene filtrirte
                              Auflösung nicht concentrirt genug seyn; man behandelt daher das gekochte Gemisch von
                              Anilin und Zinnchlorid, während es noch heiß ist, mit Essigsäure, Alkohol oder
                              Holzgeist, und fällt den Farbstoff wie vorher beschrieben.
                           Anstatt mit Zinnchlorid, könnte man das Anilin zur Gewinnung des Farbstoffs auch mit
                              Quecksilberchlorid, oder Eisenchlorid, oder Kupferchlorür behandeln.