| Titel: | Verbesserte Gebläsemaschine, als Mittheilung patentirt für W. E. Newton in London | 
| Fundstelle: | Band 155, Jahrgang 1860, Nr. LIV., S. 174 | 
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                        LIV.
                        Verbesserte Gebläsemaschine, als Mittheilung
                           patentirt für W. E. Newton
                           in London
                        Aus dem London Journal of arts, November 1859, S.
                              276.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Newton's Gebläsemaschine.
                        
                     
                        
                           Der Zweck vorliegender Erfindung (patentirt am 1.
                                 Februar 1859) ist die Hervorbringnng eines stetigen, ununterbrochenen und
                              gleichförmigen Windes, dessen Stärke nach Belieben regulirt werden kann.
                           Fig. 22
                              stellt diesen Apparat im Verticaldurchschnitte, Fig. 23 im Durchschnitte
                              rechtwinkelig zu Fig. 22, und Fig. 24 in der Endansicht
                              dar.
                           Derselbe besteht aus einem Cylinder A, in welchem ein
                              rectangulärer Kolben B arbeitet, dessen Rotationsachse
                              die Achse des Cylinders bildet. C und C' sind zwei Schieber, welche durch den Cylinder gehen
                              und abwechselnd steigen, damit der Kolben sich neben ihnen vorüber bewegen kann.
                           Die Luft tritt durch die hohle Nabe des Kolbens in den Cylinder, wird durch den
                              Kolben comprimirt und entweicht durch Oeffnungen D und
                              D', welche mit einem Behälter E communiciren und durch die beiden Ventile a,
                                 a' geöffnet und geschlossen werden. Der Kolben, welcher aus einer
                              cylindrischen Nabe und zwei rectangulären Flügeln besteht, die vollkommen luftdicht
                              an der inneren Fläche des Cylinders hingleiten, ist an einer metallenen Achse
                              befestigt, welche mittelst eines Bandes und einer Rolle in Rotation gesetzt wird.
                              Die Achse ist von einem ringförmigen Raum umgeben, welcher mit dem Innern des
                              Cylinders communicirt. Die Löcher f in den Seiten des
                              ringförmigen Körpers des Kolbens werden fortwährend mit denen in der Nabe des
                              Cylinders in Communication gebracht, und durch diese Oeffnungen strömt die Luft
                              beständig in die Kammer A, aus der sie durch zwei
                              Ventilöffnungen des Cylinders entweicht.
                           Die metallenen Schieber C und C' laufen genau in Führungen, treten durch den Cylinder A und lehnen sich gegen die cylindrische Nabe des
                              Kolbens. Die Beschreibung der Construction und Wirkungsweise eines dieser Schieber
                              wird genügen, um das Spiel beider verständlich zu machen. In der Windkammer E befinden sich zwei Achsen, mit denen die Schieber mittelst der Lenkstangen
                              h, h' verbunden sind. Die Kolbenachse trägt auf der
                              äußeren Seite des Cylinders ein doppeltes Excentricum mit vier Zähnen k, k'. Die Kurbelstange j,
                              welche mit ihrem Ende die Achse mittelst eines länglichen Schlitzes umfaßt, ist mit
                              Daumen i, i versehen, gegen welche die Zähne k, k' abwechselnd wirken und dadurch der Stange eine
                              rückwärts- und vorwärtsgehende Bewegung ertheilen. Diese Bewegung wird durch
                              den Arm l auf die Achse F
                              übertragen und dadurch die Hebung des Schiebers C
                              veranlaßt. Die zwei Scheiben, welche das Excentricum bilden, sind jede mit zwei
                              Zähnen versehen, von denen zwei die Hebung der Stange j
                              und mithin auch des Schiebers C bewirken, während die
                              beiden anderen Zähne die Niederbewegung des Schiebers veranlassen. Die Excentrics
                              wirken während jeder Rotation der Kolbenachse zweimal, da während dieser Zeit die
                              beiden Arme des Kolbens zweimal an den Schiebern vorübergehen. Ihre Stellung ist so,
                              daß die beiden entgegengesetzten Bewegungen des Schiebers unmittelbar hintereinander
                              erfolgen und nur so viel Zeit bleibt, daß der Flügel des Kolbens an dem Schieber
                              vorübergehen kann.
                           Die Wirkungsweise des Apparates ist nun leicht zu verstehen. Angenommen, derselbe sey
                              nur mit einem Schieber C und einem Ventil a versehen, und der Schieber sey in den Cylinder A eingetreten, so daß er auf dem Körper des Kolbens
                              aufliegt. Wenn nun der letztere rotirt, so dringt die äußere Luft durch die
                              Oeffnungen e' in den Cylinder und füllt den zwischen
                              einem Flügel des Kolbens und dem Schieber C, und den
                              zwischen beiden Flügeln befindlichen Raum aus. Aber die Luft, welche zwischen diesem
                              Schieber und der Fläche des Kolbenflügels, die der Oeffnung e' gegenüberliegt, eingeschlossen ist, wird nothwendig comprimirt und
                              vorwärts gedrückt; sie strömt daher durch den Canal D
                              und gelangt durch die Ventilöffnung a in die Windkammer
                              E. Indem der Kolben seine Rotation fortsetzt, nähert
                              sich der wirksame Arm oder Flügel B dem Schieber C', welcher sofort durch seinen Mechanismus gehoben
                              wird, so daß der Kolben sich vorüber bewegen kann. In diesem Momente würde zwischen
                              beiden Lufträumen eine Communication entstehen, wodurch die Thätigkeit des Apparates
                              unterbrochen würde. Um dieses zu vermeiden, ist der zweite Schieber C' so angeordnet, daß er in dem Momente sich senkt, wo
                              der Flügel des Kolbens an dem Schieber C vorübergeht;
                              folglich wird der vorwärts sich bewegende Kolben die Luft abermals vor sich her,
                              durch den Canal D' und durch das Ventil a' in die Kammer E
                              treiben.
                           Sobald der Kolbenarm an dem Schieber C' anlangt, steigt
                              der letztere, während der Schieber C sich senkt. Da
                              somit stets einer der beiden Schieber innerhalb des Cylinders sich befindet, so wird
                              die Luft stets ununterbrochen gegen eines der Ventile a oder
                              a' hingedrängt, was mit einem einzigen Schieber
                              unausführbar wäre. Die in die Kammer E gepreßte Luft
                              kann nun aus dieser durch die Röhre m an den Ort ihrer
                              Verwendung geleitet werden. Zur Bestimmung der Spannung des Windes dient das
                              Manometer N, Fig. 24.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
